Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.vnsers schwachen Gebets. beweisen/ vnd damit kein Elender verza-ge/ fasset er im 146. Psalm viel Elende zu- sammen. Der Herr schaffet recht denen/ die gewalt leiden/ Er speiset die Hungeri- gen. Der Herr löset die Gefangenen/ er machet die Blinden sehend. Der Herr hilfft auff/ die niedergeschlagen sein/ Der Herr liebet die Gerechten/ Der Herr behütet die Frembdlingen vnd Waisen/ vnd erhelt die Widwen. Esa. 66. Ich se- he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei- stes ist/ vnnd sich fürchtet für meinen Wort. Ps. 102. Er wendet sich zum Ge- bet der Elenden/ vnnd verschmehet jhr Gebet nicht. Ps. 9. Die Hoffnung des E- lenden wird nicht verloren sein ewiglich. 6. So stercket vnser Gebet krefftig-GOttes mit
vnſers ſchwachen Gebets. beweiſen/ vnd damit kein Elender verza-ge/ faſſet er im 146. Pſalm viel Elende zu- ſammen. Der Herr ſchaffet recht denen/ die gewalt leiden/ Er ſpeiſet die Hungeri- gen. Der Herr loͤſet die Gefangenen/ er machet die Blinden ſehend. Der Herr hilfft auff/ die niedergeſchlagen ſein/ Der Herr liebet die Gerechten/ Der Herr behuͤtet die Frembdlingen vnd Waiſen/ vnd erhelt die Widwen. Eſa. 66. Ich ſe- he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei- ſtes iſt/ vnnd ſich fuͤrchtet fuͤr meinen Wort. Pſ. 102. Er wendet ſich zum Ge- bet der Elenden/ vnnd verſchmehet jhr Gebet nicht. Pſ. 9. Die Hoffnung des E- lenden wird nicht verloren ſein ewiglich. 6. So ſtercket vnſer Gebet krefftig-GOttes mit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0481" n="457"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vnſers ſchwachen Gebets.</hi></fw><lb/> beweiſen/ vnd damit kein Elender verza-<lb/> ge/ faſſet er im 146. Pſalm viel Elende zu-<lb/> ſammen. Der <hi rendition="#k">He</hi>rr ſchaffet recht denen/<lb/> die gewalt leiden/ Er ſpeiſet die Hungeri-<lb/> gen. Der <hi rendition="#k">He</hi>rr loͤſet die Gefangenen/ er<lb/> machet die Blinden ſehend. Der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/> hilfft auff/ die niedergeſchlagen ſein/ Der<lb/><hi rendition="#k">He</hi>rr liebet die Gerechten/ Der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/> behuͤtet die Frembdlingen vnd Waiſen/<lb/> vnd erhelt die Widwen. Eſa. 66. Ich ſe-<lb/> he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei-<lb/> ſtes iſt/ vnnd ſich fuͤrchtet fuͤr meinen<lb/> Wort. Pſ. 102. Er wendet ſich zum Ge-<lb/> bet der Elenden/ vnnd verſchmehet jhr<lb/> Gebet nicht. Pſ. 9. Die Hoffnung des E-<lb/> lenden wird nicht verloren ſein ewiglich.</p><lb/> <p>6. So ſtercket vnſer Gebet krefftig-<note place="right">GOttes<lb/> Barmher<supplied>-</supplied><lb/> tzigkeit<lb/> ſtercket vn<supplied>-</supplied><lb/> ſer Gebet.</note><lb/> lich die betrachtung der vnaußſprechli-<lb/> chen groſſen Barmhertzigkeit GOttes.<lb/> Er nimpt vnſer Gebet beſſer auff dann<lb/> wirs jm koͤnnen fuͤrbringen. Er verſtehet<lb/> vnſer noth beſſer dann wirs jhm klagen<lb/> koͤnnen. Beten wir nicht recht/ ſo<lb/> helt er vns manniche thorheit zu gut/ wie<lb/> Abraham ſpricht: Ach <hi rendition="#k">He</hi>rr/ zuͤrne nicht<note place="right">Gen. 18.</note><lb/> <fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [457/0481]
vnſers ſchwachen Gebets.
beweiſen/ vnd damit kein Elender verza-
ge/ faſſet er im 146. Pſalm viel Elende zu-
ſammen. Der Herr ſchaffet recht denen/
die gewalt leiden/ Er ſpeiſet die Hungeri-
gen. Der Herr loͤſet die Gefangenen/ er
machet die Blinden ſehend. Der Herr
hilfft auff/ die niedergeſchlagen ſein/ Der
Herr liebet die Gerechten/ Der Herr
behuͤtet die Frembdlingen vnd Waiſen/
vnd erhelt die Widwen. Eſa. 66. Ich ſe-
he an den Elenden/ der zerbrochenes Gei-
ſtes iſt/ vnnd ſich fuͤrchtet fuͤr meinen
Wort. Pſ. 102. Er wendet ſich zum Ge-
bet der Elenden/ vnnd verſchmehet jhr
Gebet nicht. Pſ. 9. Die Hoffnung des E-
lenden wird nicht verloren ſein ewiglich.
6. So ſtercket vnſer Gebet krefftig-
lich die betrachtung der vnaußſprechli-
chen groſſen Barmhertzigkeit GOttes.
Er nimpt vnſer Gebet beſſer auff dann
wirs jm koͤnnen fuͤrbringen. Er verſtehet
vnſer noth beſſer dann wirs jhm klagen
koͤnnen. Beten wir nicht recht/ ſo
helt er vns manniche thorheit zu gut/ wie
Abraham ſpricht: Ach Herr/ zuͤrne nicht
mit
GOttes
Barmher-
tzigkeit
ſtercket vn-
ſer Gebet.
Gen. 18.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |