Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.Sieben Gehülffer Freundligkeit Got- tes ster- cket vnser Gebet.die tröstliche Verheissung/ das GOTT die Elenden ansiehet. Siehe an meinen Jammer vnd Elend/ vnd vergib mir alle meine Sünde/ Ps. 25. Da dieser Elender rieff/ hörts der Herr/ vnd errettet jhn aus aller seiner furcht/ Ps. 34. So haben Es. 66.wir verheissung/ das Gott die Elenden nicht verachtet/ wiewol die stoltzen Men- schen thun. Dann Gott ist nit Mensch- lich gesinnet/ hat auch nicht Fleischliche Augen/ daß er sehe/ wie ein Mensch sie- het vnd richtet/ Job 10. Je Elender sonst Gott ver- schmehet die Elen- den nicht/ sondern wohnet bey jhm.ein Mensch/ je weiter sich andere von jhm abthun. Gott aber ist nicht also gesinnet/ je elender ein Mensch ist/ je mehr will Er bey demselben seyn. Ps. 34. Der Herr ist nahe bey denen/ die zerbrochens Her- tzens sind/ vnd hilfft denen/ die zerschlage- ne gemüter haben. Ps. 10. Du siehest ja vnd schawest das elend vnd jammer. Es stehet in deinen Henden/ die Armen be- fehlens dir. Du bist der weisen Helsser. Da findet der HErr Materie vnnd gele- genheit gnug/ seine Barmhertzigkeit zu bewei-
Sieben Gehuͤlffer Freundligkeit Got- tes ſter- cket vnſer Gebet.die troͤſtliche Verheiſſung/ das GOTT die Elenden anſiehet. Siehe an meinen Jammer vnd Elend/ vnd vergib mir alle meine Suͤnde/ Pſ. 25. Da dieſer Elender rieff/ hoͤrts der Herr/ vnd errettet jhn aus aller ſeiner furcht/ Pſ. 34. So haben Eſ. 66.wir verheiſſung/ das Gott die Elenden nicht verachtet/ wiewol die ſtoltzen Men- ſchen thun. Dann Gott iſt nit Menſch- lich geſinnet/ hat auch nicht Fleiſchliche Augen/ daß er ſehe/ wie ein Menſch ſie- het vnd richtet/ Job 10. Je Elender ſonſt Gott ver- ſchmehet die Elen- den nicht/ ſondern wohnet bey jhm.ein Menſch/ je weiter ſich andere von jhm abthun. Gott aber iſt nicht alſo geſinnet/ je elender ein Menſch iſt/ je mehr will Er bey demſelben ſeyn. Pſ. 34. Der Herr iſt nahe bey denen/ die zerbrochens Her- tzens ſind/ vñ hilfft denen/ die zerſchlage- ne gemuͤter haben. Pſ. 10. Du ſieheſt ja vnd ſchaweſt das elend vnd jammer. Es ſtehet in deinen Henden/ die Armen be- fehlens dir. Du biſt der weiſen Helſſer. Da findet der HErr Materie vnnd gele- genheit gnug/ ſeine Barmhertzigkeit zu bewei-
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Sieben Gehuͤlffer
die troͤſtliche Verheiſſung/ das GOTT
die Elenden anſiehet. Siehe an meinen
Jammer vnd Elend/ vnd vergib mir alle
meine Suͤnde/ Pſ. 25. Da dieſer Elender
rieff/ hoͤrts der Herr/ vnd errettet jhn
aus aller ſeiner furcht/ Pſ. 34. So haben
wir verheiſſung/ das Gott die Elenden
nicht verachtet/ wiewol die ſtoltzen Men-
ſchen thun. Dann Gott iſt nit Menſch-
lich geſinnet/ hat auch nicht Fleiſchliche
Augen/ daß er ſehe/ wie ein Menſch ſie-
het vnd richtet/ Job 10. Je Elender ſonſt
ein Menſch/ je weiter ſich andere von jhm
abthun. Gott aber iſt nicht alſo geſinnet/
je elender ein Menſch iſt/ je mehr will Er
bey demſelben ſeyn. Pſ. 34. Der Herr iſt
nahe bey denen/ die zerbrochens Her-
tzens ſind/ vñ hilfft denen/ die zerſchlage-
ne gemuͤter haben. Pſ. 10. Du ſieheſt ja
vnd ſchaweſt das elend vnd jammer. Es
ſtehet in deinen Henden/ die Armen be-
fehlens dir. Du biſt der weiſen Helſſer.
Da findet der HErr Materie vnnd gele-
genheit gnug/ ſeine Barmhertzigkeit zu
bewei-
Freundlig
keit Got-
tes ſter-
cket vnſer
Gebet.
Eſ. 66.
Gott ver-
ſchmehet
die Elen-
den nicht/
ſondern
wohnet
bey jhm.
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