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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Grund vnd Vrsach
Darumm haben alle Creaturen ein tröpff-
lein der Gütigkeit GOTtes/ damit sie
jhren Schöpffer bezeugen/ gleich als
redeten sie mit vns/ vnnd spreche der
Alle Crea-
turen ha-
ben ein
merckmal
der gütig-
keit Got-
tes.
Weinstock zu vns: Siehe/ Mensch/ die
Süssigkeit habe ich von meinem Schö-
pffer/ damit ich dein Hertz erfrewe.
Vnd das Brodt spreche zu vns: Sehet/
diese Krafft zu settigen habe ich von mei-
nem vnnd ewrem Schöpffer/ etc. Das
höchste Gut hat alle Creaturen mit dem
Tröpflein seiner Gütigkeit besprenget/
sagt S. Augustinus zu dem Ende/ daß
es dem Menschen sol zu gute kommen/
Psal. 65. Du krönest das Jahr mit dei-
ner Güte/ vnd deine Fußstapffen trieffen
von Fette.

Was nun in der Natur Gottes gü-
tigkeit heist/ bonitas naturae, das heist
Theologice in der Schrifft/ GOttes
gnade. Jennes gehet den Leib an/ dieses
die Seele. Wie nun Gott in dem gros-
sen Buch der Natur auff tausenterley
weise seine Gütigkeit geoffenbaret/ vnnd

dem

Grund vnd Vrſach
Darum̃ haben alle Creaturen ein troͤpff-
lein der Guͤtigkeit GOTtes/ damit ſie
jhren Schoͤpffer bezeugen/ gleich als
redeten ſie mit vns/ vnnd ſpreche der
Alle Crea-
turen ha-
ben ein
merckmal
der guͤtig-
keit Got-
tes.
Weinſtock zu vns: Siehe/ Menſch/ die
Suͤſſigkeit habe ich von meinem Schoͤ-
pffer/ damit ich dein Hertz erfrewe.
Vnd das Brodt ſpreche zu vns: Sehet/
dieſe Krafft zu ſettigen habe ich von mei-
nem vnnd ewrem Schoͤpffer/ etc. Das
hoͤchſte Gut hat alle Creaturen mit dem
Troͤpflein ſeiner Guͤtigkeit beſprenget/
ſagt S. Auguſtinus zu dem Ende/ daß
es dem Menſchen ſol zu gute kommen/
Pſal. 65. Du kroͤneſt das Jahr mit dei-
ner Guͤte/ vnd deine Fußſtapffen trieffen
von Fette.

Was nun in der Natur Gottes guͤ-
tigkeit heiſt/ bonitas naturæ, das heiſt
Theologicè in der Schrifft/ GOttes
gnade. Jennes gehet den Leib an/ dieſes
die Seele. Wie nun Gott in dem groſ-
ſen Buch der Natur auff tauſenterley
weiſe ſeine Guͤtigkeit geoffenbaret/ vnnd

dem
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[428/0452] Grund vnd Vrſach Darum̃ haben alle Creaturen ein troͤpff- lein der Guͤtigkeit GOTtes/ damit ſie jhren Schoͤpffer bezeugen/ gleich als redeten ſie mit vns/ vnnd ſpreche der Weinſtock zu vns: Siehe/ Menſch/ die Suͤſſigkeit habe ich von meinem Schoͤ- pffer/ damit ich dein Hertz erfrewe. Vnd das Brodt ſpreche zu vns: Sehet/ dieſe Krafft zu ſettigen habe ich von mei- nem vnnd ewrem Schoͤpffer/ etc. Das hoͤchſte Gut hat alle Creaturen mit dem Troͤpflein ſeiner Guͤtigkeit beſprenget/ ſagt S. Auguſtinus zu dem Ende/ daß es dem Menſchen ſol zu gute kommen/ Pſal. 65. Du kroͤneſt das Jahr mit dei- ner Guͤte/ vnd deine Fußſtapffen trieffen von Fette. Alle Crea- turen ha- ben ein merckmal der guͤtig- keit Got- tes. Was nun in der Natur Gottes guͤ- tigkeit heiſt/ bonitas naturæ, das heiſt Theologicè in der Schrifft/ GOttes gnade. Jennes gehet den Leib an/ dieſes die Seele. Wie nun Gott in dem groſ- ſen Buch der Natur auff tauſenterley weiſe ſeine Guͤtigkeit geoffenbaret/ vnnd dem

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/452>, abgerufen am 22.11.2024.