Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.vnsere Sünde sollen anschawen. lichen Geschlechts/ das seiner Gerech-tigkeit kein abbruch geschehen. Dann al- so h[at] Christus vnser Herr durch sei- nen todt vnsere Sünde bezalet nach der gestrengen Gerechtigkeit GOttes/ das zugleich die gröste Barmhertzigkeit an vns erfüllet ist. Vnd gleich wie durch den verbotenen Baum der erste Adam den Fluch vber vns bracht: Also hats GOtt weißlich verordnet/ daß durch das Holtz des Creutzes der Fluch hinweg genom- men/ vnnd der Segen wiederbracht wür- de. Ja die Weißheit GOttes hat wun- derlich verordnet/ das durch den Todt Christi alles lebendig gemacht/ vnnd der Todt hinweg genommen würde/ vnnd daß er vns durch seine Schmertzen vnnd Pein die Himlische ewige Wollust/ durch seine Schmach die Herrligkeit/ vnd durch seine Traurigkeit die ewige Freude er- würbe. So wunderlich hats die Weiß- heit Gottes verordnet/ dz durch ein solch Werck/ so für der Welt die höchste thor- heit scheinet/ der Welt Weißheit zunichte gemacht/ Q iiij
vnſere Suͤnde ſollen anſchawen. lichen Geſchlechts/ das ſeiner Gerech-tigkeit kein abbruch geſchehen. Dann al- ſo h[at] Chriſtus vnſer Herr durch ſei- nen todt vnſere Suͤnde bezalet nach der geſtrengen Gerechtigkeit GOttes/ das zugleich die groͤſte Barmhertzigkeit an vns erfuͤllet iſt. Vnd gleich wie durch den verbotenen Baum der erſte Adam den Fluch vber vns bracht: Alſo hats GOtt weißlich verordnet/ daß durch das Holtz des Creutzes der Fluch hinweg genom- men/ vnnd der Segen wiederbracht wuͤr- de. Ja die Weißheit GOttes hat wun- derlich verordnet/ das durch den Todt Chriſti alles lebendig gemacht/ vnnd der Todt hinweg genommen wuͤrde/ vnnd daß er vns durch ſeine Schmertzen vnnd Pein die Himliſche ewige Wolluſt/ durch ſeine Schmach die Herꝛligkeit/ vñ durch ſeine Traurigkeit die ewige Freude er- wuͤrbe. So wunderlich hats die Weiß- heit Gottes verordnet/ dz durch ein ſolch Werck/ ſo fuͤr der Welt die hoͤchſte thor- heit ſcheinet/ der Welt Weißheit zunichte gemacht/ Q iiij
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vnſere Suͤnde ſollen anſchawen.
lichen Geſchlechts/ das ſeiner Gerech-
tigkeit kein abbruch geſchehen. Dann al-
ſo hat Chriſtus vnſer Herr durch ſei-
nen todt vnſere Suͤnde bezalet nach der
geſtrengen Gerechtigkeit GOttes/ das
zugleich die groͤſte Barmhertzigkeit an
vns erfuͤllet iſt. Vnd gleich wie durch den
verbotenen Baum der erſte Adam den
Fluch vber vns bracht: Alſo hats GOtt
weißlich verordnet/ daß durch das Holtz
des Creutzes der Fluch hinweg genom-
men/ vnnd der Segen wiederbracht wuͤr-
de. Ja die Weißheit GOttes hat wun-
derlich verordnet/ das durch den Todt
Chriſti alles lebendig gemacht/ vnnd der
Todt hinweg genommen wuͤrde/ vnnd
daß er vns durch ſeine Schmertzen vnnd
Pein die Himliſche ewige Wolluſt/ durch
ſeine Schmach die Herꝛligkeit/ vñ durch
ſeine Traurigkeit die ewige Freude er-
wuͤrbe. So wunderlich hats die Weiß-
heit Gottes verordnet/ dz durch ein ſolch
Werck/ ſo fuͤr der Welt die hoͤchſte thor-
heit ſcheinet/ der Welt Weißheit zunichte
gemacht/
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/253>, abgerufen am 23.07.2024. |