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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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Wie wir durch die Traurigkeit Christi
geschwitzet. Seine Seelenangst vnd Lei-
bes schmertzen/ so Er am Creutz erlitten/
kan keines Menschen Zunge außreden/
Woher
die schmer
tzen Christi.
Erstlich/ weil die Sünde so ein vnend-
lich vnd vnaußsprechlich vbel ist. Dann
es hat die vollkommene Bezahlung vnnd
Straffe der Sünde/ dem Sohn GOt-
tes am Leibe vnd Seele vnaußsprechliche
vnd von keinem purlautern Menschen er-
tregliche anast vnd Schmertzen gemacht.
2. Weil er die Sünde der Welt getragen/
das ist/ Er hatt nicht allein für die Sün-
de gelitten/ so vom Anfang der Welt ge-
schehen/ sondn auch für die/ so biß ans ende
der Welt geschehen solte. So viel nur alle
vnd jede Menschen Sünde gehabt/ so viel
schmertzen hat Christus gelitten/ ja vmb ei-
ner sünde willen vnzehliche schmertzen/ vnd
Vnauß-
denckliche
schinertzen
Christi.
so grosse Sünde/ so grosse schmertzen vnd
pein. Darumb bittet er am Oelberge:
Vater/ wiltu/ so nimm diese Kelch von mir.

3. So ist auch sonst noch ein hoher vnd
vnaußsprechlicher schmertz Christi/ den
Er empfunden wegen seiner vollkomme-

nen

Wie wir durch die Traurigkeit Chriſti
geſchwitzet. Seine Seelenangſt vnd Lei-
bes ſchmertzen/ ſo Er am Creutz erlitten/
kan keines Menſchen Zunge außreden/
Woher
die ſchmer
tzẽ Chriſti.
Erſtlich/ weil die Suͤnde ſo ein vnend-
lich vnd vnaußſprechlich vbel iſt. Dann
es hat die vollkommene Bezahlung vnnd
Straffe der Suͤnde/ dem Sohn GOt-
tes am Leibe vnd Seele vnaußſprechliche
vnd von keinem purlautern Menſchen er-
tregliche anaſt vnd Schmertzen gemacht.
2. Weil er die Suͤnde der Welt getragen/
das iſt/ Er hatt nicht allein fuͤr die Suͤn-
de gelitten/ ſo vom Anfang der Welt ge-
ſchehẽ/ ſondn auch fuͤr die/ ſo biß ans ende
der Welt geſchehen ſolte. So viel nur alle
vñ jede Menſchen Suͤnde gehabt/ ſo viel
ſchmertzẽ hat Chriſtus gelitten/ ja vmb ei-
ner ſuͤnde willen vnzehliche ſchmertzen/ vñ
Vnauß-
denckliche
ſchinertzen
Chriſti.
ſo groſſe Suͤnde/ ſo groſſe ſchmertzen vnd
pein. Darumb bittet er am Oelberge:
Vater/ wiltu/ ſo nim̃ dieſe Kelch von mir.

3. So iſt auch ſonſt noch ein hoher vnd
vnaußſprechlicher ſchmertz Chriſti/ den
Er empfunden wegen ſeiner vollkomme-

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[220/0244] Wie wir durch die Traurigkeit Chriſti geſchwitzet. Seine Seelenangſt vnd Lei- bes ſchmertzen/ ſo Er am Creutz erlitten/ kan keines Menſchen Zunge außreden/ Erſtlich/ weil die Suͤnde ſo ein vnend- lich vnd vnaußſprechlich vbel iſt. Dann es hat die vollkommene Bezahlung vnnd Straffe der Suͤnde/ dem Sohn GOt- tes am Leibe vnd Seele vnaußſprechliche vnd von keinem purlautern Menſchen er- tregliche anaſt vnd Schmertzen gemacht. 2. Weil er die Suͤnde der Welt getragen/ das iſt/ Er hatt nicht allein fuͤr die Suͤn- de gelitten/ ſo vom Anfang der Welt ge- ſchehẽ/ ſondn auch fuͤr die/ ſo biß ans ende der Welt geſchehen ſolte. So viel nur alle vñ jede Menſchen Suͤnde gehabt/ ſo viel ſchmertzẽ hat Chriſtus gelitten/ ja vmb ei- ner ſuͤnde willen vnzehliche ſchmertzen/ vñ ſo groſſe Suͤnde/ ſo groſſe ſchmertzen vnd pein. Darumb bittet er am Oelberge: Vater/ wiltu/ ſo nim̃ dieſe Kelch von mir. Woher die ſchmer tzẽ Chriſti. Vnauß- denckliche ſchinertzen Chriſti. 3. So iſt auch ſonſt noch ein hoher vnd vnaußſprechlicher ſchmertz Chriſti/ den Er empfunden wegen ſeiner vollkomme- nen

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/244>, abgerufen am 25.11.2024.