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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

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sollen die Wollust des Fleisches dempffen.
le ist/ dann der Leib wegen der vnsterblig-
keit/ je grösser Schmertzen sie auch lei-
det dann der sterbliche Leib. Darumb ist
der Herr Christus nie froh worden
für sich selbst/ oder seinenthalben/ son-
dern seine freude ist gewest/ daß sein Him-
lischer Vater von den Menschen müch-
te recht erkant/ geehret/ vnd die Wercke
Gottes offenbar werden. Darumb freu-
et er sich im Geist/ da die siebentzig Jün-Luc. 10.
ger wiederkommen.

2. Weil er wuste alles/ was jhm be-
gegnen würde/ vnnd von wem/ nemlich/
von seinem eignen Volck: So hats nicht
anders sein können/ dann daß er in steter
Trawrigkeit vnnd Schmertzen gewest/
vnd je neher seinem Leyden je trauriger/
wie er spricht: Ich muß mit einer Tauf-Luc. 12.
fe getaufft werden/ vnnd wie ist mir so
bang/ ehe ichs vollbringe. Da nun dieMatt. 25.
zeit kam/ sprach er: Meine Seele ist be-
trübt biß in den Todt: Da er die aller-
höchste Traurigkeit vnd Seelenangst er-
litten/ darüber er auch blutigen Schweiß

geschwi-

ſollen die Wolluſt des Fleiſches dempffen.
le iſt/ dann der Leib wegen der vnſterblig-
keit/ je groͤſſer Schmertzen ſie auch lei-
det dann der ſterbliche Leib. Darumb iſt
der Herr Chriſtus nie froh worden
fuͤr ſich ſelbſt/ oder ſeinenthalben/ ſon-
dern ſeine freude iſt geweſt/ daß ſein Him-
liſcher Vater von den Menſchen muͤch-
te recht erkant/ geehret/ vnd die Wercke
Gottes offenbar werden. Darumb freu-
et er ſich im Geiſt/ da die ſiebentzig Juͤn-Luc. 10.
ger wiederkommen.

2. Weil er wuſte alles/ was jhm be-
gegnen wuͤrde/ vnnd von wem/ nemlich/
von ſeinem eignen Volck: So hats nicht
anders ſein koͤnnen/ dann daß er in ſteter
Trawrigkeit vnnd Schmertzen geweſt/
vnd je neher ſeinem Leyden je trauriger/
wie er ſpricht: Ich muß mit einer Tauf-Luc. 12.
fe getaufft werden/ vnnd wie iſt mir ſo
bang/ ehe ichs vollbringe. Da nun dieMatt. 25.
zeit kam/ ſprach er: Meine Seele iſt be-
truͤbt biß in den Todt: Da er die aller-
hoͤchſte Traurigkeit vnd Seelenangſt er-
litten/ daruͤber er auch blutigen Schweiß

geſchwi-
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[219/0243] ſollen die Wolluſt des Fleiſches dempffen. le iſt/ dann der Leib wegen der vnſterblig- keit/ je groͤſſer Schmertzen ſie auch lei- det dann der ſterbliche Leib. Darumb iſt der Herr Chriſtus nie froh worden fuͤr ſich ſelbſt/ oder ſeinenthalben/ ſon- dern ſeine freude iſt geweſt/ daß ſein Him- liſcher Vater von den Menſchen muͤch- te recht erkant/ geehret/ vnd die Wercke Gottes offenbar werden. Darumb freu- et er ſich im Geiſt/ da die ſiebentzig Juͤn- ger wiederkommen. Luc. 10. 2. Weil er wuſte alles/ was jhm be- gegnen wuͤrde/ vnnd von wem/ nemlich/ von ſeinem eignen Volck: So hats nicht anders ſein koͤnnen/ dann daß er in ſteter Trawrigkeit vnnd Schmertzen geweſt/ vnd je neher ſeinem Leyden je trauriger/ wie er ſpricht: Ich muß mit einer Tauf- fe getaufft werden/ vnnd wie iſt mir ſo bang/ ehe ichs vollbringe. Da nun die zeit kam/ ſprach er: Meine Seele iſt be- truͤbt biß in den Todt: Da er die aller- hoͤchſte Traurigkeit vnd Seelenangſt er- litten/ daruͤber er auch blutigen Schweiß geſchwi- Luc. 12. Matt. 25.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/243>, abgerufen am 22.11.2024.