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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Wie Gottes Wort.

Grewel gerahten seyn/ dadurch sie
Gottes gerechten Zorn geheuffet ha-
Woher es
kömpt/
daß bey
den Chri-
sten offt
grösser
Sünden
geschehen/
denn bey
den Hey-
den.ben. Also weil die/ so Christen sein wol-
len/ beyde das innere vnd eusserliche
Wort/ vnd Zeugnis Gottes verwerf-
fen/ vnd nicht allein nit wollen Busse
thun/ sondern dem heiligen Geist wie-
derstreben/ vnd GOtt lestern/ gibt sie
Gott dahin in einen verkerten Sinn/
daß sie erger werden denn die Heyden
vnnd Türcken/ sendet jhnen krefftige
Irrthum/ daß sie den Lügen gleuben/
auff daß gestraffet werden alle/ so lust
haben an der Vngerechtigkeit.

Daher solche abschewliche Laster bey
den Christen im schwang gehen/ die
nie erhöret seyn/ solche teufflische Hof-
fart vnnd Pracht/ so vnersättlicher
Geitz/ schendliche Wollust/ viehische
Vnzucht/ vnd vnmenschliche Thaten/
welche alle aus Verblendung vnd Ver-
stockung eines verkerten Sinnes gesche-
hen/ Denn weil die Christen nicht wol-
len in jrem Leben folgen dem niedrigen/
armen/ sanffmütigen vnd demütigen

Christo/

Wie Gottes Wort.

Grewel gerahten ſeyn/ dadurch ſie
Gottes gerechten Zorn geheuffet ha-
Woher es
koͤmpt/
daß bey
den Chri-
ſten offt
groͤſſer
Suͤnden
geſchehẽ/
denn bey
den Hey-
den.ben. Alſo weil die/ ſo Chriſten ſein wol-
len/ beyde das innere vnd euſſerliche
Wort/ vnd Zeugnis Gottes verwerf-
fen/ vnd nicht allein nit wollen Buſſe
thun/ ſondern dem heiligen Geiſt wie-
derſtreben/ vnd GOtt leſtern/ gibt ſie
Gott dahin in einen verkerten Sinn/
daß ſie erger werden denn die Heyden
vnnd Tuͤrcken/ ſendet jhnen krefftige
Irrthum/ daß ſie den Luͤgen gleuben/
auff daß geſtraffet werden alle/ ſo luſt
haben an der Vngerechtigkeit.

Daher ſolche abſchewliche Laſter bey
den Chriſten im ſchwang gehen/ die
nie erhoͤret ſeyn/ ſolche teuffliſche Hof-
fart vnnd Pracht/ ſo vnerſaͤttlicher
Geitz/ ſchendliche Wolluſt/ viehiſche
Vnzucht/ vnd vnmenſchliche Thaten/
welche alle aus Verblendung vñ Ver-
ſtockung eines verkertẽ Sinnes geſche-
hen/ Denn weil die Chriſten nicht wol-
len in jrem Leben folgen dem niedrigẽ/
armen/ ſanffmuͤtigen vnd demuͤtigen

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[66/0098] Wie Gottes Wort. Grewel gerahten ſeyn/ dadurch ſie Gottes gerechten Zorn geheuffet ha- ben. Alſo weil die/ ſo Chriſten ſein wol- len/ beyde das innere vnd euſſerliche Wort/ vnd Zeugnis Gottes verwerf- fen/ vnd nicht allein nit wollen Buſſe thun/ ſondern dem heiligen Geiſt wie- derſtreben/ vnd GOtt leſtern/ gibt ſie Gott dahin in einen verkerten Sinn/ daß ſie erger werden denn die Heyden vnnd Tuͤrcken/ ſendet jhnen krefftige Irrthum/ daß ſie den Luͤgen gleuben/ auff daß geſtraffet werden alle/ ſo luſt haben an der Vngerechtigkeit. Woher es koͤmpt/ daß bey den Chri- ſten offt groͤſſer Suͤnden geſchehẽ/ denn bey den Hey- den. Daher ſolche abſchewliche Laſter bey den Chriſten im ſchwang gehen/ die nie erhoͤret ſeyn/ ſolche teuffliſche Hof- fart vnnd Pracht/ ſo vnerſaͤttlicher Geitz/ ſchendliche Wolluſt/ viehiſche Vnzucht/ vnd vnmenſchliche Thaten/ welche alle aus Verblendung vñ Ver- ſtockung eines verkertẽ Sinnes geſche- hen/ Denn weil die Chriſten nicht wol- len in jrem Leben folgen dem niedrigẽ/ armen/ ſanffmuͤtigen vnd demuͤtigen Chriſto/

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/98>, abgerufen am 23.11.2024.

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