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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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in die Hertzen geschrieben.

An d[u]bium est habitare Deum sub pectore nostro,
In c[ae]lum[que] redire animas, caelo[que] venire.

Weil nu die Heyden das natürlicheHeyden
haben kei-
ne Ent-
schüldi-
gung.

Zeugnis Gottes wieder jhr Gewissen
verachtet/ vnd also den Schöpffer selbst/
werden sie durch jr eigene Schuld ver-
damp[t] werden/ vnd keine Entschüldi-
gung haben. Denn so schleust S. Paul.Rom. 1.
Wer da weis/ daß ein Gott ist/ vnnd
fraget nicht darnach/ oder achtet nit/
wie er jn recht erkennen/ vnd jm dienen
möge/ der wird am Tage des Gerichts
keine Ertschüldigung haben/ vnd schleust
ferner: Weil die Heyden Gottes Ge-
rechtigkeit erkant haben/ in dem sie von
Natur gewust/ daß die böses thun/ des
Todes werth seyn/ haben aber das böse
nit allein gethan/ sondern auch gefal-
len dran gehabt/ so haben sie sich selbst
verurtheilt. Item Ro. 2. Ire gedancken/
die sich selbst vnter einander verklagen/
oder entschüldigen/ haben sie vberzeugt
des zukünfftigen Gerichts. So nu die
Heyden keine Entschüldigung haben/
die nicht allein von Natur wissen/ das

ein
F v
in die Hertzen geſchrieben.

An d[u]bium eſt habitare Deum ſub pectore noſtro,
In c[æ]lum[que] redire animas, cælo[que] venire.

Weil nu die Heyden das natuͤrlicheHeyden
haben kei-
ne Ent-
ſchuͤldi-
gung.

Zeugnis Gottes wieder jhr Gewiſſen
verachtet/ vñ alſo den Schoͤpffer ſelbſt/
werden ſie durch jr eigene Schuld ver-
damp[t] werden/ vnd keine Entſchuͤldi-
gung haben. Deñ ſo ſchleuſt S. Paul.Rom. 1.
Wer da weis/ daß ein Gott iſt/ vnnd
fraget nicht darnach/ oder achtet nit/
wie er jn recht erkennen/ vnd jm dienen
moͤge/ der wird am Tage des Gerichts
keine Ertſchuͤldigung habẽ/ vñ ſchleuſt
ferner: Weil die Heyden Gottes Ge-
rechtigkeit erkant habẽ/ in dem ſie von
Natur gewuſt/ daß die boͤſes thun/ des
Todes werth ſeyn/ haben aber das boͤſe
nit allein gethan/ ſondern auch gefal-
len dran gehabt/ ſo haben ſie ſich ſelbſt
verurtheilt. Item Ro. 2. Ire gedanckẽ/
die ſich ſelbſt vnter einander verklagen/
oder entſchuͤldigẽ/ haben ſie vberzeugt
des zukuͤnfftigen Gerichts. So nu die
Heyden keine Entſchuͤldigung haben/
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ein
F v
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[63/0095] in die Hertzen geſchrieben. An dubium eſt habitare Deum ſub pectore noſtro, In cælumque redire animas, cæloque venire. Weil nu die Heyden das natuͤrliche Zeugnis Gottes wieder jhr Gewiſſen verachtet/ vñ alſo den Schoͤpffer ſelbſt/ werden ſie durch jr eigene Schuld ver- dampt werden/ vnd keine Entſchuͤldi- gung haben. Deñ ſo ſchleuſt S. Paul. Wer da weis/ daß ein Gott iſt/ vnnd fraget nicht darnach/ oder achtet nit/ wie er jn recht erkennen/ vnd jm dienen moͤge/ der wird am Tage des Gerichts keine Ertſchuͤldigung habẽ/ vñ ſchleuſt ferner: Weil die Heyden Gottes Ge- rechtigkeit erkant habẽ/ in dem ſie von Natur gewuſt/ daß die boͤſes thun/ des Todes werth ſeyn/ haben aber das boͤſe nit allein gethan/ ſondern auch gefal- len dran gehabt/ ſo haben ſie ſich ſelbſt verurtheilt. Item Ro. 2. Ire gedanckẽ/ die ſich ſelbſt vnter einander verklagen/ oder entſchuͤldigẽ/ haben ſie vberzeugt des zukuͤnfftigen Gerichts. So nu die Heyden keine Entſchuͤldigung haben/ die nicht allein von Natur wiſſen/ das ein Heyden haben kei- ne Ent- ſchuͤldi- gung. Rom. 1. F v

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/95>, abgerufen am 24.11.2024.