Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Richtige widerholung Wie schwach ist in dir die Furcht vnddie Liebe Gottes/ der Glaube vnd Hoff- nung? Wie geringe ist die Demut? Wie gros dagegen das Mißtrawen/ Grosse Schwach- heit auch in den Kin dern Got- tes.Hoffart vnd Vngedult? Wie kalt vnd schwach ist dein gebet? Wie schwach ist deine Liebe gegen deinem Nechsten? Wie ein geringes Füncklein der reinen geistlichen Keuschheit ist in deinem Hertzen/ wie grosse Flammen fleischli- cher Vnzucht? Wie gros ist deine ei- gene Liebe/ eigen Nutz/ eigene Ehre/ vnd die Brunst der bösen Lust? Da ha- stu nun durch den geist GOTTes zu kempffen vnd zu streitten mit deinem al ten Adam/ mit dem Bilde des Satans in dir biß in deine gruben. Da bete/ geistlicher innerlicher Kampff vnd Streit.flehe/ seufftze/ suche/ klopffe an/ so wird dir der H. Geist gegeben/ derin dir täg- lich das Bilde Gottes ernewert/ vnd das Bilde des Satans dempffet. Also lernestu nicht auff dich selbst/ alles
Richtige widerholung Wie ſchwach iſt in dir die Furcht vnddie Liebe Gottes/ der Glaube vñ Hoff- nung? Wie geringe iſt die Demut? Wie gros dagegen das Mißtrawen/ Groſſe Schwach- heit auch in den Kin dern Got- tes.Hoffart vnd Vngedult? Wie kalt vnd ſchwach iſt dein gebet? Wie ſchwach iſt deine Liebe gegen deinem Nechſten? Wie ein geringes Fuͤncklein der reinen geiſtlichen Keuſchheit iſt in deinem Hertzen/ wie groſſe Flammen fleiſchli- cher Vnzucht? Wie gros iſt deine ei- gene Liebe/ eigen Nutz/ eigene Ehre/ vnd die Brunſt der boͤſen Luſt? Da ha- ſtu nun durch den geiſt GOTTes zu kempffen vnd zu ſtreitten mit deinem al ten Adam/ mit dem Bilde des Satans in dir biß in deine gruben. Da bete/ geiſtlicher iñerlicher Kampff vñ Streit.flehe/ ſeufftze/ ſuche/ klopffe an/ ſo wird dir der H. Geiſt gegeben/ derin dir taͤg- lich das Bilde Gottes ernewert/ vnd das Bilde des Satans dempffet. Alſo lerneſtu nicht auff dich ſelbſt/ alles
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Richtige widerholung
Wie ſchwach iſt in dir die Furcht vnd
die Liebe Gottes/ der Glaube vñ Hoff-
nung? Wie geringe iſt die Demut?
Wie gros dagegen das Mißtrawen/
Hoffart vnd Vngedult? Wie kalt vnd
ſchwach iſt dein gebet? Wie ſchwach
iſt deine Liebe gegen deinem Nechſten?
Wie ein geringes Fuͤncklein der reinen
geiſtlichen Keuſchheit iſt in deinem
Hertzen/ wie groſſe Flammen fleiſchli-
cher Vnzucht? Wie gros iſt deine ei-
gene Liebe/ eigen Nutz/ eigene Ehre/
vnd die Brunſt der boͤſen Luſt? Da ha-
ſtu nun durch den geiſt GOTTes zu
kempffen vnd zu ſtreitten mit deinem al
ten Adam/ mit dem Bilde des Satans
in dir biß in deine gruben. Da bete/
flehe/ ſeufftze/ ſuche/ klopffe an/ ſo wird
dir der H. Geiſt gegeben/ derin dir taͤg-
lich das Bilde Gottes ernewert/ vnd
das Bilde des Satans dempffet.
Groſſe
Schwach-
heit auch
in den Kin
dern Got-
tes.
geiſtlicher
iñerlicher
Kampff
vñ Streit.
Alſo lerneſtu nicht auff dich ſelbſt/
ſondern auff GOTtes Gnade trawen
vnd bawen/ vnd das GOTtes gnade
alles
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Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/508>, abgerufen am 17.07.2024. |