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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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des ersten Buchs
ist. Das bitte ich/ wollestu dir tausent/
vnd aber tausentmal lassen gesagt sein/
das nemlich diese Vergifftung so grosKeiner
Creatur
müglich
die Sünde
auszutil-
gen.

so tieff/ so heilos ist/ das keiner Creatur
müglich/ weder Engel noch Menschen
die Sünde aus der Natur des Men-
schen auszutilgen/ auszurotten/ vnnd
auszufegen. Solches ist allen Men-
schen vnmüglich mit allen jhren Kräf-
ten. Denn wie kan einer jhm selber mit
seinen eigenen Kräfften helffen die gantz
verborgen vnd geistlich gestorben seyn.
Der Mensch mus ewig in solchem ver-
derben bleiben/ wo nicht ein mechtiger
Sündentilger kömpt/ der vber Sünde
vnd Tod Herr ist/ welcher auch die NaJerem. 31.
Ezech. 11.

tur des Menschen endern/ ernewren vnd
reinigen kan. Da sihestu/ daß die Recht-
fertigung kein Menschen Werck ist:
Sihest auch/ wie hochnötig die newe
geburt ist. Denn es kan die Seele in-Naturli-
che Kreff-
te des
Menschen

wendig aus jhren eigenen Kräfften nit
anders leben denn in dieser jrer eigenen
Schwachheit/ eingepflantzter Vnart
vnd Bosheit in allen Sünden wieder

alle
Erster Theil J i

des erſten Buchs
iſt. Das bitte ich/ wolleſtu dir tauſent/
vnd aber tauſentmal laſſen geſagt ſein/
das nemlich dieſe Vergifftung ſo grosKeiner
Creatur
muͤglich
die Suͤnde
auszutil-
gen.

ſo tieff/ ſo heilos iſt/ das keiner Creatur
muͤglich/ weder Engel noch Menſchen
die Suͤnde aus der Natur des Men-
ſchen auszutilgen/ auszurotten/ vnnd
auszufegen. Solches iſt allen Men-
ſchen vnmuͤglich mit allen jhren Kraͤf-
ten. Denn wie kan einer jhm ſelber mit
ſeinen eigenen Kraͤfftẽ helffen die gantz
verborgen vnd geiſtlich geſtorben ſeyn.
Der Menſch mus ewig in ſolchem ver-
derben bleiben/ wo nicht ein mechtiger
Suͤndentilger koͤmpt/ der vber Suͤnde
vnd Tod Herr iſt/ welcher auch die NaJerem. 31.
Ezech. 11.

tur des Menſchen endern/ ernewren vñ
reinigen kan. Da ſiheſtu/ daß die Recht-
fertigung kein Menſchen Werck iſt:
Siheſt auch/ wie hochnoͤtig die newe
geburt iſt. Denn es kan die Seele in-Naturli-
che Kreff-
te des
Menſchen

wendig aus jhren eigenen Kraͤfften nit
anders leben denn in dieſer jrer eigenen
Schwachheit/ eingepflantzter Vnart
vnd Bosheit in allen Suͤnden wieder

alle
Erſter Theil J i
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[471/0503] des erſten Buchs iſt. Das bitte ich/ wolleſtu dir tauſent/ vnd aber tauſentmal laſſen geſagt ſein/ das nemlich dieſe Vergifftung ſo gros ſo tieff/ ſo heilos iſt/ das keiner Creatur muͤglich/ weder Engel noch Menſchen die Suͤnde aus der Natur des Men- ſchen auszutilgen/ auszurotten/ vnnd auszufegen. Solches iſt allen Men- ſchen vnmuͤglich mit allen jhren Kraͤf- ten. Denn wie kan einer jhm ſelber mit ſeinen eigenen Kraͤfftẽ helffen die gantz verborgen vnd geiſtlich geſtorben ſeyn. Der Menſch mus ewig in ſolchem ver- derben bleiben/ wo nicht ein mechtiger Suͤndentilger koͤmpt/ der vber Suͤnde vnd Tod Herr iſt/ welcher auch die Na tur des Menſchen endern/ ernewren vñ reinigen kan. Da ſiheſtu/ daß die Recht- fertigung kein Menſchen Werck iſt: Siheſt auch/ wie hochnoͤtig die newe geburt iſt. Denn es kan die Seele in- wendig aus jhren eigenen Kraͤfften nit anders leben denn in dieſer jrer eigenen Schwachheit/ eingepflantzter Vnart vnd Bosheit in allen Suͤnden wieder alle Keiner Creatur muͤglich die Suͤnde auszutil- gen. Jerem. 31. Ezech. 11. Naturli- che Kreff- te des Menſchen Erſter Theil J i

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/503>, abgerufen am 23.11.2024.