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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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des ersten Buchs
zum Himmelreich ist alles vntüchtig/Wer nicht
tüchtig ist
zun Him-
melreich.

was nicht jhm selbst gestorben/ vnd wie-
der durch den heiligen Geist ernewert
ist nach dem Bilde Gottes.

Darauß sihestu nun/ wie hochnötig
die newe Geburt/ vnd die ErnewrungWarumb
die newe
Geburt so
hochnötig

sey/ welches du alles besser verstehen
wirst/ wenn du das Bilde des Sathans
betrachtest nach dem Gesetze GOttes.
Denn erstlich/ wie der Teuffel GOtt
nicht liebet/ sond ern jhme von Hertzen
feind ist/ Also hat er die Seele vergiftet/Natürli-
che Feind-
schafft
Gottes.

vnnd seine gantze Feindsafft wieder
GOtt in dieselbe eingegossen Daß sie
Gott nicht liebet/ ehret/ anruffet/ noch
vertrawet/ sondern jhm feind ist/ vnnd
für jhm fleucht. Wie der Teuffel in
Blindheit ohne Gott hinlebet/ vnd ge-
dencket seines Willens nicht. Also hat
er des Menschen Seele auch geblendet/
daß sie ohne Gott hinlebet/ vnnd ge-
dencket seines Willens nicht. Diese
Finsternis im Gemüte des Menschen
ist eine grausam schreckliche zerstörung

des
H h iiij

des erſten Buchs
zum Himmelreich iſt alles vntuͤchtig/Wer nicht
tuͤchtig iſt
zũ Him-
melreich.

was nicht jhm ſelbſt geſtorben/ vñ wie-
der durch den heiligen Geiſt ernewert
iſt nach dem Bilde Gottes.

Darauß ſiheſtu nun/ wie hochnoͤtig
die newe Geburt/ vnd die ErnewrungWarumb
die newe
Geburt ſo
hochnoͤtig

ſey/ welches du alles beſſer verſtehen
wirſt/ wenn du das Bilde des Sathans
betrachteſt nach dem Geſetze GOttes.
Denn erſtlich/ wie der Teuffel GOtt
nicht liebet/ ſond ern jhme von Hertzen
feind iſt/ Alſo hat er die Seele vergiftet/Natuͤrli-
che Feind-
ſchafft
Gottes.

vnnd ſeine gantze Feindſafft wieder
GOtt in dieſelbe eingegoſſen Daß ſie
Gott nicht liebet/ ehret/ anruffet/ noch
vertrawet/ ſondern jhm feind iſt/ vnnd
fuͤr jhm fleucht. Wie der Teuffel in
Blindheit ohne Gott hinlebet/ vnd ge-
dencket ſeines Willens nicht. Alſo hat
er des Menſchẽ Seele auch geblendet/
daß ſie ohne Gott hinlebet/ vnnd ge-
dencket ſeines Willens nicht. Dieſe
Finſternis im Gemuͤte des Menſchen
iſt eine grauſam ſchreckliche zerſtoͤrung

des
H h iiij
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[461/0493] des erſten Buchs zum Himmelreich iſt alles vntuͤchtig/ was nicht jhm ſelbſt geſtorben/ vñ wie- der durch den heiligen Geiſt ernewert iſt nach dem Bilde Gottes. Wer nicht tuͤchtig iſt zũ Him- melreich. Darauß ſiheſtu nun/ wie hochnoͤtig die newe Geburt/ vnd die Ernewrung ſey/ welches du alles beſſer verſtehen wirſt/ wenn du das Bilde des Sathans betrachteſt nach dem Geſetze GOttes. Denn erſtlich/ wie der Teuffel GOtt nicht liebet/ ſond ern jhme von Hertzen feind iſt/ Alſo hat er die Seele vergiftet/ vnnd ſeine gantze Feindſafft wieder GOtt in dieſelbe eingegoſſen Daß ſie Gott nicht liebet/ ehret/ anruffet/ noch vertrawet/ ſondern jhm feind iſt/ vnnd fuͤr jhm fleucht. Wie der Teuffel in Blindheit ohne Gott hinlebet/ vnd ge- dencket ſeines Willens nicht. Alſo hat er des Menſchẽ Seele auch geblendet/ daß ſie ohne Gott hinlebet/ vnnd ge- dencket ſeines Willens nicht. Dieſe Finſternis im Gemuͤte des Menſchen iſt eine grauſam ſchreckliche zerſtoͤrung des Warumb die newe Geburt ſo hochnoͤtig Natuͤrli- che Feind- ſchafft Gottes. H h iiij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/493>, abgerufen am 22.11.2024.