Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.Wer in Christo nicht lebet/ willen/ nimpt er offt nicht der weile einVater vnser zu beten. Mancher be- fleissiget sich im Kriege Adel vnd Ritter- schafft zu erlangen: Aber mit einer eini- Rechter Sieg.gen Vntugend seines Fleisches wil Er nicht kriegen/ dadurch man den ewigen himlischen Adel erlanget: Mancher ist ein Vberwinder vieler Länder vnnd Völcker/ vnnd weis sich selbst nicht zu vberwinden. Wie viel sind jhr/ die das Zeitliche suchen/ vnd darüber sich selb- sten vnd jhre Seele vnd Seligkeit ver- lieren. Vnd alle die das thun/ Haben nicht gekostet das verborgene Manna des göttlichen Worts. Denn die vber- winden nicht/ sondern lassen sich von Wer Got- tes Trost sch mecken wil/ mus den jrrdi- schen trost fahren lassen.der Welt vberwinden. Denn wer das Manna schmecken wil/ der muß vmb GOTtes Liebe willen die Welt verschinehen vnd vberwinden. Wer das thun kan/ der wird den allersüsse- sten Trost des heiligen Geistes empfin- den/ welchen niemand kennet denn der jhn emfehet. Es muß
Wer in Chriſto nicht lebet/ willen/ nimpt er offt nicht der weile einVater vnſer zu beten. Mancher be- fleiſſiget ſich im Kriege Adel vñ Ritter- ſchafft zu erlangen: Aber mit einer eini- Rechter Sieg.gen Vntugend ſeines Fleiſches wil Er nicht kriegen/ dadurch man den ewigen himliſchen Adel erlanget: Mancher iſt ein Vberwinder vieler Laͤnder vnnd Voͤlcker/ vnnd weis ſich ſelbſt nicht zu vberwinden. Wie viel ſind jhr/ die das Zeitliche ſuchen/ vnd daruͤber ſich ſelb- ſten vnd jhre Seele vnd Seligkeit ver- lieren. Vnd alle die das thun/ Haben nicht gekoſtet das verborgene Manna des goͤttlichen Worts. Denn die vber- winden nicht/ ſondern laſſen ſich von Wer Got- tes Troſt ſch mecken wil/ mus den jrrdi- ſchen troſt fahren laſſen.der Welt vberwinden. Denn wer das Manna ſchmecken wil/ der muß vmb GOTtes Liebe willen die Welt verſchinehen vnd vberwinden. Wer das thun kan/ der wird den allerſuͤſſe- ſten Troſt des heiligen Geiſtes empfin- den/ welchen niemand kennet denn der jhn emfehet. Es muß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0402" n="370"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Wer in Chriſto nicht lebet/</hi></fw><lb/> willen/ nimpt er offt nicht der weile ein<lb/> Vater vnſer zu beten. Mancher be-<lb/> fleiſſiget ſich im Kriege Adel vñ Ritter-<lb/> ſchafft zu erlangen: Aber mit einer eini-<lb/><note place="left">Rechter<lb/> Sieg.</note>gen Vntugend ſeines Fleiſches wil Er<lb/> nicht kriegen/ dadurch man den ewigen<lb/> himliſchen Adel erlanget: Mancher iſt<lb/> ein Vberwinder vieler Laͤnder vnnd<lb/> Voͤlcker/ vnnd weis ſich ſelbſt nicht zu<lb/> vberwinden. Wie viel ſind jhr/ die das<lb/> Zeitliche ſuchen/ vnd daruͤber ſich ſelb-<lb/> ſten vnd jhre Seele vnd Seligkeit ver-<lb/> lieren. Vnd alle die das thun/ Haben<lb/> nicht gekoſtet das verborgene Manna<lb/> des goͤttlichen Worts. Denn die vber-<lb/> winden nicht/ ſondern laſſen ſich von<lb/><note place="left">Wer Got-<lb/> tes Troſt<lb/> ſch mecken<lb/> wil/ mus<lb/> den jrrdi-<lb/> ſchen troſt<lb/> fahren<lb/> laſſen.</note>der Welt vberwinden. Denn wer<lb/> das Manna ſchmecken wil/ der muß<lb/> vmb GOTtes Liebe willen die Welt<lb/> verſchinehen vnd vberwinden. Wer<lb/> das thun kan/ der wird den allerſuͤſſe-<lb/> ſten Troſt des heiligen Geiſtes empfin-<lb/> den/ welchen niemand kennet denn der<lb/> jhn emfehet.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es muß</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [370/0402]
Wer in Chriſto nicht lebet/
willen/ nimpt er offt nicht der weile ein
Vater vnſer zu beten. Mancher be-
fleiſſiget ſich im Kriege Adel vñ Ritter-
ſchafft zu erlangen: Aber mit einer eini-
gen Vntugend ſeines Fleiſches wil Er
nicht kriegen/ dadurch man den ewigen
himliſchen Adel erlanget: Mancher iſt
ein Vberwinder vieler Laͤnder vnnd
Voͤlcker/ vnnd weis ſich ſelbſt nicht zu
vberwinden. Wie viel ſind jhr/ die das
Zeitliche ſuchen/ vnd daruͤber ſich ſelb-
ſten vnd jhre Seele vnd Seligkeit ver-
lieren. Vnd alle die das thun/ Haben
nicht gekoſtet das verborgene Manna
des goͤttlichen Worts. Denn die vber-
winden nicht/ ſondern laſſen ſich von
der Welt vberwinden. Denn wer
das Manna ſchmecken wil/ der muß
vmb GOTtes Liebe willen die Welt
verſchinehen vnd vberwinden. Wer
das thun kan/ der wird den allerſuͤſſe-
ſten Troſt des heiligen Geiſtes empfin-
den/ welchen niemand kennet denn der
jhn emfehet.
Rechter
Sieg.
Wer Got-
tes Troſt
ſch mecken
wil/ mus
den jrrdi-
ſchen troſt
fahren
laſſen.
Es muß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/402 |
Zitationshilfe: | Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/402>, abgerufen am 03.07.2024. |