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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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schmecket nicht die Krafft der Schrifft.

dern jrrdische Hertzen. Wer aber das
Wort Gottes recht verstehen wil/ vnd
dessen Krafft empfinden/ vnd von dem
himmelbrot essen/ der muß sich befleis-
sigen mit seinem Leben gleichförmig zu
werden dem wort Gottes/ vnd dem Le-
ben Christi. So speiset er die Demüti-
gen mit seiner Gnade/ die Sanftmüti-
gen mit seiner Liebe/ die Gedültigen mit
seinem Trost/ vnnd machet jhnen seinWelchen
Hertzen die
himlische
Speise
schmecket.
Lue. 1.
Joch süsse/ vnd seine Last leicht. Die
Süssigkeit des Himmelbrots wird ge-
schmecket vnter dem Joch Christi/ vnd
da heist es: Die Hungerigen füllet er
mit Gütern/ vnd lest die Reichen leer.

Meine Wort sind Geist vnd Leben/
sagt der Herr Joh. 6. So sie nun geistgeist muß
vom geist
geschme-
cket werden
vnd Leben seyn/ so können sie von keinem
vngeistlichen/ fleischlichen/ vppigen Her-
tzen vnd Sinnen empfunden werden/
sondern im geist/ in der Stille/ in Ver-
schwiegenheit mit tieffer Demut vnnd
heiliger grosser begierde muß mans an-
nemen/ vnd ins leben verwandeln/ sonst
hat man vom Wort Gottes nichts

mehr

B b iiij

ſchmecket nicht die Krafft der Schrifft.

dern jrrdiſche Hertzen. Wer aber das
Wort Gottes recht verſtehen wil/ vnd
deſſen Krafft empfinden/ vnd von dem
himmelbrot eſſen/ der muß ſich befleiſ-
ſigen mit ſeinem Leben gleichfoͤrmig zu
werden dem wort Gottes/ vnd dem Le-
ben Chriſti. So ſpeiſet er die Demuͤti-
gen mit ſeiner Gnade/ die Sanftmuͤti-
gen mit ſeiner Liebe/ die Geduͤltigẽ mit
ſeinem Troſt/ vnnd machet jhnen ſeinWelchen
Hertzẽ die
himliſche
Speiſe
ſchmecket.
Lue. 1.
Joch ſuͤſſe/ vnd ſeine Laſt leicht. Die
Suͤſſigkeit des Himmelbrots wird ge-
ſchmecket vnter dem Joch Chriſti/ vnd
da heiſt es: Die Hungerigen fuͤllet er
mit Guͤtern/ vnd leſt die Reichen leer.

Meine Wort ſind Geiſt vnd Leben/
ſagt der Herr Joh. 6. So ſie nun geiſtgeiſt muß
vom geiſt
geſchme-
cket werdẽ
vnd Leben ſeyn/ ſo koͤnnẽ ſie von keinem
vngeiſtlichẽ/ fleiſchlichen/ vppigen Her-
tzen vnd Sinnen empfunden werden/
ſondern im geiſt/ in der Stille/ in Ver-
ſchwiegenheit mit tieffer Demut vnnd
heiliger groſſer begierde muß mans an-
nemen/ vnd ins leben verwandeln/ ſonſt
hat man vom Wort Gottes nichts

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B b iiij

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[365/0397] ſchmecket nicht die Krafft der Schrifft. dern jrrdiſche Hertzen. Wer aber das Wort Gottes recht verſtehen wil/ vnd deſſen Krafft empfinden/ vnd von dem himmelbrot eſſen/ der muß ſich befleiſ- ſigen mit ſeinem Leben gleichfoͤrmig zu werden dem wort Gottes/ vnd dem Le- ben Chriſti. So ſpeiſet er die Demuͤti- gen mit ſeiner Gnade/ die Sanftmuͤti- gen mit ſeiner Liebe/ die Geduͤltigẽ mit ſeinem Troſt/ vnnd machet jhnen ſein Joch ſuͤſſe/ vnd ſeine Laſt leicht. Die Suͤſſigkeit des Himmelbrots wird ge- ſchmecket vnter dem Joch Chriſti/ vnd da heiſt es: Die Hungerigen fuͤllet er mit Guͤtern/ vnd leſt die Reichen leer. Welchen Hertzẽ die himliſche Speiſe ſchmecket. Lue. 1. Meine Wort ſind Geiſt vnd Leben/ ſagt der Herr Joh. 6. So ſie nun geiſt vnd Leben ſeyn/ ſo koͤnnẽ ſie von keinem vngeiſtlichẽ/ fleiſchlichen/ vppigen Her- tzen vnd Sinnen empfunden werden/ ſondern im geiſt/ in der Stille/ in Ver- ſchwiegenheit mit tieffer Demut vnnd heiliger groſſer begierde muß mans an- nemen/ vnd ins leben verwandeln/ ſonſt hat man vom Wort Gottes nichts mehr geiſt muß vom geiſt geſchme- cket werdẽ B b iiij

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/397>, abgerufen am 20.05.2024.

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