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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Mensch kan nichts zur Seligkeit thun/
lesset/ der hat einen betrogenen fallchi
Glauben/ vnd kan nimmermehr selig
werden/ so lang er nicht von seinen
Sünden abstehet.

Sehet an das Exempel Zach[e]i des
Zölners Luc. 9. Der verstund die Leh-
re vom Glauben vnd von der Bekeh-
rung recht/ daß nemlich das der rechte
Glaube were/ dadurch wir von Sün-
den zu Gott bekehret würden/ vnd wer
von Christo Vergebung der Sünden
haben wölle/ vnd seines thewren Ver-
dienstes geniessen/ der müste von Sün-
den ablassen/ vnd in hertzlichem vertra-
wen vnd Zuuersicht auff Gottes gnade
sich an Christum halten.

Denn also verstund er die Predigt
des Herren Christi Marci. 1. Thut
Busse vnnd gleubet dem Euaugelio.
Das ist/ lasset ab von Sünden/ tröstet
euch meines Verdienstes/ vnnd suchet
bey mir allein der Sünde vergebung.
Darumb spricht er zum Herrn: Sie-
he/ die Helffte meiner Güter gebe ich
den Armen/ vnd so ich jemand betrogl

habe/

Menſch kan nichts zur Seligkeit thun/
leſſet/ der hat einen betrogenen fallchi
Glauben/ vnd kan nimmermehr ſelig
werden/ ſo lang er nicht von ſeinen
Suͤnden abſtehet.

Sehet an das Exempel Zach[e]i des
Zoͤlners Luc. 9. Der verſtund die Leh-
re vom Glauben vnd von der Bekeh-
rung recht/ daß nemlich das der rechte
Glaube were/ dadurch wir von Suͤn-
den zu Gott bekehret wuͤrden/ vnd wer
von Chriſto Vergebung der Suͤnden
haben woͤlle/ vnd ſeines thewren Ver-
dienſtes genieſſen/ der muͤſte von Suͤn-
den ablaſſen/ vñ in hertzlichem vertra-
wen vnd Zuuerſicht auff Gottes gnade
ſich an Chriſtum halten.

Denn alſo verſtund er die Predigt
des Herren Chriſti Marci. 1. Thut
Buſſe vnnd gleubet dem Euaugelio.
Das iſt/ laſſet ab von Suͤnden/ troͤſtet
euch meines Verdienſtes/ vnnd ſuchet
bey mir allein der Suͤnde vergebung.
Darumb ſpricht er zum Herrn: Sie-
he/ die Helffte meiner Guͤter gebe ich
den Armen/ vnd ſo ich jemand betrogl

habe/
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[350/0382] Menſch kan nichts zur Seligkeit thun/ leſſet/ der hat einen betrogenen fallchi Glauben/ vnd kan nimmermehr ſelig werden/ ſo lang er nicht von ſeinen Suͤnden abſtehet. Sehet an das Exempel Zachei des Zoͤlners Luc. 9. Der verſtund die Leh- re vom Glauben vnd von der Bekeh- rung recht/ daß nemlich das der rechte Glaube were/ dadurch wir von Suͤn- den zu Gott bekehret wuͤrden/ vnd wer von Chriſto Vergebung der Suͤnden haben woͤlle/ vnd ſeines thewren Ver- dienſtes genieſſen/ der muͤſte von Suͤn- den ablaſſen/ vñ in hertzlichem vertra- wen vnd Zuuerſicht auff Gottes gnade ſich an Chriſtum halten. Denn alſo verſtund er die Predigt des Herren Chriſti Marci. 1. Thut Buſſe vnnd gleubet dem Euaugelio. Das iſt/ laſſet ab von Suͤnden/ troͤſtet euch meines Verdienſtes/ vnnd ſuchet bey mir allein der Suͤnde vergebung. Darumb ſpricht er zum Herrn: Sie- he/ die Helffte meiner Guͤter gebe ich den Armen/ vnd ſo ich jemand betrogl habe/

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/382>, abgerufen am 17.05.2024.