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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Gott thuts alleine.
die Sonne nicht leuchtet: Also ist nun
die gnade Gottes vnd Christus selbst/
das helle Liecht erschienen allen Men-Wie das
wahre
Liecht alle
Menschen
erleuchtet/
die in diese
Welt kom-
men
.
Johan. 1.

schen/ die da im Finsternis vnd Schat-
ten des Todes sitzen/ vnd erleuchtet alle
Menschen/ die in diese Welt kommen/
das ist/ offenbaret sich allen/ beut allen
gnade an/ vnd lest sie allen erscheinen.
Er ist ein Liecht der gantzen Welt/ Er
weiset allen den Weg zum Leben/ Er
leuchtet allen vor/ gehet als der rechte
Hirt für den Schafen her/ weiset jnen
den Weg/ den sie gehen sollen/ Er hat
vns alle als die verlorne Schafe gesu-
chet/ suchet vnd locket vns noch täglich/
Er lauffet vns nach/ Bulet vnd wirbet
vmb vns/ wie ein Bräutigam vmb sei-Vnser
Breutig[an]
bulet vnd
wirbet
vmb vn-
ser Seele.

ne liebe Braut/ wenn wir nur seine Liebe
wolten annemen/ wenn wir nur die Fin-
sternis vnd die sünde nicht zu lieb hetten.

Wie nun ein Artzt zu einem Kran-
cken spricht: Sihe/ du must das nicht
thun/ oder du wirst sterben/ du hinderst
die Artzney/ vnd kanst nicht gesund
werden: Also spricht der rechte Artzt

Christus
A a iij

Gott thuts alleine.
die Sonne nicht leuchtet: Alſo iſt nun
die gnade Gottes vnd Chriſtus ſelbſt/
das helle Liecht erſchienen allen Men-Wie das
wahre
Liecht alle
Menſchen
erleuchtet/
die in dieſe
Welt kom-
men
.
Johan. 1.

ſchen/ die da im Finſternis vnd Schat-
ten des Todes ſitzen/ vñ erleuchtet alle
Menſchen/ die in dieſe Welt kommen/
das iſt/ offenbaret ſich allen/ beut allen
gnade an/ vnd leſt ſie allen erſcheinen.
Er iſt ein Liecht der gantzen Welt/ Er
weiſet allen den Weg zum Leben/ Er
leuchtet allen vor/ gehet als der rechte
Hirt fuͤr den Schafen her/ weiſet jnen
den Weg/ den ſie gehen ſollen/ Er hat
vns alle als die verlorne Schafe geſu-
chet/ ſuchet vñ locket vns noch taͤglich/
Er lauffet vns nach/ Bulet vñ wirbet
vmb vns/ wie ein Braͤutigam vmb ſei-Vnſer
Breutig[ā]
bulet vnd
wirbet
vmb vn-
ſer Seele.

ne liebe Braut/ weñ wir nur ſeine Liebe
wolten annemen/ weñ wir nur die Fin-
ſternis vnd die ſuͤnde nicht zu lieb hettẽ.

Wie nun ein Artzt zu einem Kran-
cken ſpricht: Sihe/ du muſt das nicht
thun/ oder du wirſt ſterben/ du hinderſt
die Artzney/ vnd kanſt nicht geſund
werden: Alſo ſpricht der rechte Artzt

Chriſtus
A a iij
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[347/0379] Gott thuts alleine. die Sonne nicht leuchtet: Alſo iſt nun die gnade Gottes vnd Chriſtus ſelbſt/ das helle Liecht erſchienen allen Men- ſchen/ die da im Finſternis vnd Schat- ten des Todes ſitzen/ vñ erleuchtet alle Menſchen/ die in dieſe Welt kommen/ das iſt/ offenbaret ſich allen/ beut allen gnade an/ vnd leſt ſie allen erſcheinen. Er iſt ein Liecht der gantzen Welt/ Er weiſet allen den Weg zum Leben/ Er leuchtet allen vor/ gehet als der rechte Hirt fuͤr den Schafen her/ weiſet jnen den Weg/ den ſie gehen ſollen/ Er hat vns alle als die verlorne Schafe geſu- chet/ ſuchet vñ locket vns noch taͤglich/ Er lauffet vns nach/ Bulet vñ wirbet vmb vns/ wie ein Braͤutigam vmb ſei- ne liebe Braut/ weñ wir nur ſeine Liebe wolten annemen/ weñ wir nur die Fin- ſternis vnd die ſuͤnde nicht zu lieb hettẽ. Wie das wahre Liecht alle Menſchen erleuchtet/ die in dieſe Welt kom men. Johan. 1. Vnſer Breutigā bulet vnd wirbet vmb vn- ſer Seele. Wie nun ein Artzt zu einem Kran- cken ſpricht: Sihe/ du muſt das nicht thun/ oder du wirſt ſterben/ du hinderſt die Artzney/ vnd kanſt nicht geſund werden: Alſo ſpricht der rechte Artzt Chriſtus A a iij

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/379>, abgerufen am 20.05.2024.