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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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die schönsten Gaben.

eigene Ehre/ daß er hat wollen Gott
gleich seyn/ dardurch ist er aus dem Pa-
radiß verstossen/ wie Lucifer aus dem
Himmel. Vnd haben vns nun vnsere
erste Eltern die eigene Liebe vnd eigene
Ehre angeerbet. Das ist der Fall Adae,
welchen noch alle Menschen thun/ vnd
das wird vns allen durch Fleisch vnd
Blut angeboren.

Solte nun dieser Fall widergebracht
vnd gebessert werden/ so muß es gesche-
hen durchs thewre Verdienst Christi/
durch den Glauben ergriffen/ durch
welchen wir auch in Christo ernewert
werden/ vnd dz Fleisch creutzigen/ also/
daß dafür/ daß ein Mensch sich selbsten
liebet/ dagegen sich selbst lernet hassen/Sichselbst
verleugnen
vnd hassen
hochnö-
tig.
Luc. 9. das ist/ keinen gefallen an jhme
selbsten haben/ darfür/ daß ein Mensch
sich selbsten ehret/ muß er lernen sich selb-
sten verleugnen/ Luc. 14. das ist/ für
nichts halten/ darfür/ daß ein Mensch
seinen eigenen Ruhm vnd Nutz suchet/
muß er lernen absagen allem/ dz er hat/
nit das geringste vertrawen vnd Trost

in etwas

die ſchoͤnſten Gaben.

eigene Ehre/ daß er hat wollen Gott
gleich ſeyn/ dardurch iſt er aus dem Pa-
radiß verſtoſſen/ wie Lucifer aus dem
Himmel. Vnd haben vns nun vnſere
erſte Eltern die eigene Liebe vnd eigene
Ehre angeerbet. Das iſt der Fall Adæ,
welchen noch alle Menſchen thun/ vnd
das wird vns allen durch Fleiſch vnd
Blut angeboren.

Solte nun dieſer Fall widergebracht
vnd gebeſſert werdẽ/ ſo muß es geſche-
hen durchs thewre Verdienſt Chriſti/
durch den Glauben ergriffen/ durch
welchen wir auch in Chriſto ernewert
werden/ vnd dz Fleiſch creutzigen/ alſo/
daß dafuͤr/ daß ein Menſch ſich ſelbſten
liebet/ dagegen ſich ſelbſt lernet haſſen/Sichſelbſt
verleugnẽ
vñ haſſen
hochnoͤ-
tig.
Luc. 9. das iſt/ keinen gefallen an jhme
ſelbſten haben/ darfuͤr/ daß ein Menſch
ſich ſelbſtẽ ehret/ muß er lernẽ ſich ſelb-
ſten verleugnen/ Luc. 14. das iſt/ fuͤr
nichts halten/ darfuͤr/ daß ein Menſch
ſeinen eigenen Ruhm vnd Nutz ſuchet/
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nit das geringſte vertrawen vnd Troſt

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[325/0357] die ſchoͤnſten Gaben. eigene Ehre/ daß er hat wollen Gott gleich ſeyn/ dardurch iſt er aus dem Pa- radiß verſtoſſen/ wie Lucifer aus dem Himmel. Vnd haben vns nun vnſere erſte Eltern die eigene Liebe vnd eigene Ehre angeerbet. Das iſt der Fall Adæ, welchen noch alle Menſchen thun/ vnd das wird vns allen durch Fleiſch vnd Blut angeboren. Solte nun dieſer Fall widergebracht vnd gebeſſert werdẽ/ ſo muß es geſche- hen durchs thewre Verdienſt Chriſti/ durch den Glauben ergriffen/ durch welchen wir auch in Chriſto ernewert werden/ vnd dz Fleiſch creutzigen/ alſo/ daß dafuͤr/ daß ein Menſch ſich ſelbſten liebet/ dagegen ſich ſelbſt lernet haſſen/ Luc. 9. das iſt/ keinen gefallen an jhme ſelbſten haben/ darfuͤr/ daß ein Menſch ſich ſelbſtẽ ehret/ muß er lernẽ ſich ſelb- ſten verleugnen/ Luc. 14. das iſt/ fuͤr nichts halten/ darfuͤr/ daß ein Menſch ſeinen eigenen Ruhm vnd Nutz ſuchet/ muß er lernen abſagen allem/ dz er hat/ nit das geringſte vertrawen vnd Troſt in etwas Sichſelbſt verleugnẽ vñ haſſen hochnoͤ- tig.

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/357>, abgerufen am 24.11.2024.

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