Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

die schönsten Gaben.
eigenen Ruhm vnd Ehre/ aus reiner
lauterer Liebe vnnd gütigkeit wieder
weg geben/ Denn er hats auch von
Gott empfangen/ darumb er sich auch
nichts rühmen kan. Der Ruhm aber
ist allein des/ von welchem er es em-
pfangen hat/ das ist/ GOttes ist die
Ehre allein/ wir sind nur blosse Werck-
zeuge Gottes von GOtt zu empfahen
seine Gaben/ vnd dieselben wieder auß-
zutheilen.

Wer nun eine solche lautere vnd rei-
ne Liebe nicht hat/ der ist nichts mit al-
len seinen Gaben/ Vnd wenn er gleich
mit Engelzungen reden könte/ alle Ge-
heimnis vnd erkentnis wüste/ den wun-
derthätigen Glauben hette/ vnd alle sei-
ne Haab den Armen gebe/ ja sein Leib
vnd Leben dahin gebe.

Denn alle eigene Liebe/ eigenerEigene
Liebe vnd
Ehre des
Teuffels
Fall.

Ruhm/ Ehr vnd Nutz ist aus dem Teuf-
fel/ vnd ist des Teuffels Fall/ dadurch er
vom Himmel verstossen ist. Denn nach dem
Gott den Lucifer zum schönen Engel

geschaf-

die ſchoͤnſten Gaben.
eigenen Ruhm vnd Ehre/ aus reiner
lauterer Liebe vnnd guͤtigkeit wieder
weg geben/ Denn er hats auch von
Gott empfangen/ darumb er ſich auch
nichts ruͤhmen kan. Der Ruhm aber
iſt allein des/ von welchem er es em-
pfangen hat/ das iſt/ GOttes iſt die
Ehre allein/ wir ſind nur bloſſe Werck-
zeuge Gottes von GOtt zu empfahen
ſeine Gaben/ vnd dieſelben wieder auß-
zutheilen.

Wer nun eine ſolche lautere vnd rei-
ne Liebe nicht hat/ der iſt nichts mit al-
len ſeinen Gaben/ Vnd wenn er gleich
mit Engelzungen reden koͤnte/ alle Ge-
heimnis vnd erkentnis wuͤſte/ den wun-
derthaͤtigen Glauben hette/ vñ alle ſei-
ne Haab den Armen gebe/ ja ſein Leib
vnd Leben dahin gebe.

Denn alle eigene Liebe/ eigenerEigene
Liebe vnd
Ehre des
Teuffels
Fall.

Ruhm/ Ehr vñ Nutz iſt aus dem Teuf-
fel/ vñ iſt des Teuffels Fall/ dadurch er
vom Him̃el verſtoſſẽ iſt. Deñ nach dem
Gott den Lucifer zum ſchoͤnen Engel

geſchaf-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0355" n="323"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">die &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ten Gaben.</hi></fw><lb/>
eigenen Ruhm vnd Ehre/ aus reiner<lb/>
lauterer Liebe vnnd gu&#x0364;tigkeit wieder<lb/>
weg geben/ Denn er hats auch von<lb/>
Gott empfangen/ darumb er &#x017F;ich auch<lb/>
nichts ru&#x0364;hmen kan. Der Ruhm aber<lb/>
i&#x017F;t allein des/ von welchem er es em-<lb/>
pfangen hat/ das i&#x017F;t/ GOttes i&#x017F;t die<lb/>
Ehre allein/ wir &#x017F;ind nur blo&#x017F;&#x017F;e Werck-<lb/>
zeuge Gottes von GOtt zu empfahen<lb/>
&#x017F;eine Gaben/ vnd die&#x017F;elben wieder auß-<lb/>
zutheilen.</p><lb/>
          <p>Wer nun eine &#x017F;olche lautere vnd rei-<lb/>
ne Liebe nicht hat/ der i&#x017F;t nichts mit al-<lb/>
len &#x017F;einen Gaben/ Vnd wenn er gleich<lb/>
mit Engelzungen reden ko&#x0364;nte/ alle Ge-<lb/>
heimnis vnd erkentnis wu&#x0364;&#x017F;te/ den wun-<lb/>
dertha&#x0364;tigen Glauben hette/ vn&#x0303; alle &#x017F;ei-<lb/>
ne Haab den Armen gebe/ ja &#x017F;ein Leib<lb/>
vnd Leben dahin gebe.</p><lb/>
          <p>Denn alle eigene Liebe/ eigener<note place="right">Eigene<lb/>
Liebe vnd<lb/>
Ehre des<lb/>
Teuffels<lb/>
Fall.</note><lb/>
Ruhm/ Ehr vn&#x0303; Nutz i&#x017F;t aus dem Teuf-<lb/>
fel/ vn&#x0303; i&#x017F;t des Teuffels Fall/ dadurch er<lb/>
vom Him&#x0303;el ver&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e&#x0303; i&#x017F;t. Den&#x0303; nach dem<lb/>
Gott den Lucifer zum &#x017F;cho&#x0364;nen Engel<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge&#x017F;chaf-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[323/0355] die ſchoͤnſten Gaben. eigenen Ruhm vnd Ehre/ aus reiner lauterer Liebe vnnd guͤtigkeit wieder weg geben/ Denn er hats auch von Gott empfangen/ darumb er ſich auch nichts ruͤhmen kan. Der Ruhm aber iſt allein des/ von welchem er es em- pfangen hat/ das iſt/ GOttes iſt die Ehre allein/ wir ſind nur bloſſe Werck- zeuge Gottes von GOtt zu empfahen ſeine Gaben/ vnd dieſelben wieder auß- zutheilen. Wer nun eine ſolche lautere vnd rei- ne Liebe nicht hat/ der iſt nichts mit al- len ſeinen Gaben/ Vnd wenn er gleich mit Engelzungen reden koͤnte/ alle Ge- heimnis vnd erkentnis wuͤſte/ den wun- derthaͤtigen Glauben hette/ vñ alle ſei- ne Haab den Armen gebe/ ja ſein Leib vnd Leben dahin gebe. Denn alle eigene Liebe/ eigener Ruhm/ Ehr vñ Nutz iſt aus dem Teuf- fel/ vñ iſt des Teuffels Fall/ dadurch er vom Him̃el verſtoſſẽ iſt. Deñ nach dem Gott den Lucifer zum ſchoͤnen Engel geſchaf- Eigene Liebe vnd Ehre des Teuffels Fall.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/355
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/355>, abgerufen am 19.05.2024.