Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

in Menschen.
ein Vater sich selbst sihet vnd erfrewet
in seinem Kinde: Also hat auch Gott
am Menschen seine Lust gehabt/ Pro-
uerb. 8. Denn ob wol Gott der Herr
seinen wolgefallen gehabt an allen sei-
nen Wercken/ so hat er doch sonderlich
seine Lust an dem Menschen gesehen/
weil in demselben sein Bilde in höchsterBilde der
H. Drey-
faltigkeit
in der See
len.

vnschuld vnd Klarheit geleuchtet. Da-
rumb seyn drey vorneme Kräffte der
Menschlichen Seelen von Gott einge-
schaffen: Der Verstand/ der wille vnd
das Gedechtniß. Dieselbe zeuget vndJoh. 6.
Joh. 14.

bewart/ heiliget vnd erleuchtet die hei-
lige Dreyfaltigkeit/ vnd schmücket vnd
zieret dieselbe mit jhren Gnaden/ wer-
cken vnd Gaben.

Dann ein Vilde ist/ darinn man
eine gleiche Form vnd Gestalt sihet/
vnd kan kein Bildnis seyn/ sie mus ein
Gleichnis haben dessen/ nach dem sie
gebildet ist/ Als in einem Spiegel kan
kein Bild erscheinen/ es empfahe denn
die Gleichnis/ oder gleiche Gestalt von

einem

in Menſchen.
ein Vater ſich ſelbſt ſihet vnd erfrewet
in ſeinem Kinde: Alſo hat auch Gott
am Menſchen ſeine Luſt gehabt/ Pro-
uerb. 8. Denn ob wol Gott der Herr
ſeinen wolgefallen gehabt an allen ſei-
nen Wercken/ ſo hat er doch ſonderlich
ſeine Luſt an dem Menſchen geſehen/
weil in demſelben ſein Bilde in hoͤchſterBilde der
H. Drey-
faltigkeit
in der See
len.

vnſchuld vnd Klarheit geleuchtet. Da-
rumb ſeyn drey vorneme Kraͤffte der
Menſchlichen Seelen von Gott einge-
ſchaffen: Der Verſtand/ der wille vnd
das Gedechtniß. Dieſelbe zeuget vndJoh. 6.
Joh. 14.

bewart/ heiliget vnd erleuchtet die hei-
lige Dreyfaltigkeit/ vnd ſchmuͤcket vnd
zieret dieſelbe mit jhren Gnaden/ wer-
cken vnd Gaben.

Dann ein Vilde iſt/ darinn man
eine gleiche Form vnd Geſtalt ſihet/
vnd kan kein Bildnis ſeyn/ ſie mus ein
Gleichnis haben deſſen/ nach dem ſie
gebildet iſt/ Als in einem Spiegel kan
kein Bild erſcheinen/ es empfahe denn
die Gleichnis/ oder gleiche Geſtalt von

einem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0035" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">in Men&#x017F;chen.</hi></fw><lb/>
ein Vater &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ihet vnd erfrewet<lb/>
in &#x017F;einem Kinde: Al&#x017F;o hat auch Gott<lb/>
am Men&#x017F;chen &#x017F;eine Lu&#x017F;t gehabt/ Pro-<lb/>
uerb. 8. Denn ob wol Gott der <hi rendition="#k">He</hi>rr<lb/>
&#x017F;einen wolgefallen gehabt an allen &#x017F;ei-<lb/>
nen Wercken/ &#x017F;o hat er doch &#x017F;onderlich<lb/>
&#x017F;eine Lu&#x017F;t an dem Men&#x017F;chen ge&#x017F;ehen/<lb/>
weil in dem&#x017F;elben &#x017F;ein Bilde in ho&#x0364;ch&#x017F;ter<note place="right">Bilde der<lb/>
H. Drey-<lb/>
faltigkeit<lb/>
in der See<lb/>
len.</note><lb/>
vn&#x017F;chuld vnd Klarheit geleuchtet. Da-<lb/>
rumb &#x017F;eyn drey vorneme Kra&#x0364;ffte der<lb/>
Men&#x017F;chlichen Seelen von Gott einge-<lb/>
&#x017F;chaffen: Der Ver&#x017F;tand/ der wille vnd<lb/>
das Gedechtniß. Die&#x017F;elbe zeuget vnd<note place="right">Joh. 6.<lb/>
Joh. 14.</note><lb/>
bewart/ heiliget vnd erleuchtet die hei-<lb/>
lige Dreyfaltigkeit/ vnd &#x017F;chmu&#x0364;cket vnd<lb/>
zieret die&#x017F;elbe mit jhren Gnaden/ wer-<lb/>
cken vnd Gaben.</p><lb/>
          <p>Dann ein Vilde i&#x017F;t/ darinn man<lb/>
eine gleiche Form vnd Ge&#x017F;talt &#x017F;ihet/<lb/>
vnd kan kein Bildnis &#x017F;eyn/ &#x017F;ie mus ein<lb/>
Gleichnis haben de&#x017F;&#x017F;en/ nach dem &#x017F;ie<lb/>
gebildet i&#x017F;t/ Als in einem Spiegel kan<lb/>
kein Bild er&#x017F;cheinen/ es empfahe denn<lb/>
die Gleichnis/ oder gleiche Ge&#x017F;talt von<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0035] in Menſchen. ein Vater ſich ſelbſt ſihet vnd erfrewet in ſeinem Kinde: Alſo hat auch Gott am Menſchen ſeine Luſt gehabt/ Pro- uerb. 8. Denn ob wol Gott der Herr ſeinen wolgefallen gehabt an allen ſei- nen Wercken/ ſo hat er doch ſonderlich ſeine Luſt an dem Menſchen geſehen/ weil in demſelben ſein Bilde in hoͤchſter vnſchuld vnd Klarheit geleuchtet. Da- rumb ſeyn drey vorneme Kraͤffte der Menſchlichen Seelen von Gott einge- ſchaffen: Der Verſtand/ der wille vnd das Gedechtniß. Dieſelbe zeuget vnd bewart/ heiliget vnd erleuchtet die hei- lige Dreyfaltigkeit/ vnd ſchmuͤcket vnd zieret dieſelbe mit jhren Gnaden/ wer- cken vnd Gaben. Bilde der H. Drey- faltigkeit in der See len. Joh. 6. Joh. 14. Dann ein Vilde iſt/ darinn man eine gleiche Form vnd Geſtalt ſihet/ vnd kan kein Bildnis ſeyn/ ſie mus ein Gleichnis haben deſſen/ nach dem ſie gebildet iſt/ Als in einem Spiegel kan kein Bild erſcheinen/ es empfahe denn die Gleichnis/ oder gleiche Geſtalt von einem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/35
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/35>, abgerufen am 26.04.2024.