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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Gesellschafft entschlagen.

Geistes. Suche denselben/ da kanstu
dich selbst erforschen/ vnd Gottes Wun-
der vnd Wolthaten betrachten.

Mancher hat lust klug vnd spitzig
Ding zu lesen vnd zu erforschen/ dadurch
doch dz Hertz mehr geergert/ als gebes-Nichts zu
gebrauchen
was nicht
besser.
sert wird. Was nicht Ruhe des Her-
tzens/ vnd Besserung mit sich bringet/
das soll nicht gehöret/ geredet/ gelesen
oder gedacht werden. Denn die Bäume
des Herrn sollen jmmerdar wachsen
vnd zunemen in Christo. S. Paulus hatCor. 2.
sich gehalten als einer/ der nichts mehr
wuste den Jesum Christum den gecreu-
tzigten. Darumb die Heiligen Gottes
sich jmmer beflissen haben in der stille
mit inniger Andacht göttlich zu leben/
vnd den himlischen Gemütern gleich
zu werden/ vnd in Gott zu ruhen/ das
[ist] die höchste Ruhe der Seelen. Dar-
umb einer von denselbigen gesagt: So
offt ich vnter Menschen bin/ komme
ich minder denn ein Mensch wider heim.
Denn die Menschheit stehet in der
Gleichnis Gottes/ darumb Gott den

werden

R iij

Geſellſchafft entſchlagen.

Geiſtes. Suche denſelben/ da kanſtu
dich ſelbſt erforſchẽ/ vnd Gottes Wun-
der vnd Wolthaten betrachten.

Mancher hat luſt klug vnd ſpitzig
Ding zu leſen vñ zu erforſchẽ/ dadurch
doch dz Hertz mehr geergert/ als gebeſ-Nichts zu
gebrauchẽ
was nicht
beſſer.
ſert wird. Was nicht Ruhe des Her-
tzens/ vnd Beſſerung mit ſich bringet/
das ſoll nicht gehoͤret/ geredet/ geleſen
oder gedacht werden. Deñ die Baͤume
des Herrn ſollen jmmerdar wachſen
vnd zunemẽ in Chriſto. S. Paulus hatCor. 2.
ſich gehalten als einer/ der nichts mehr
wuſte den Jeſum Chriſtum den gecreu-
tzigten. Darumb die Heiligen Gottes
ſich jmmer befliſſen haben in der ſtille
mit inniger Andacht goͤttlich zu leben/
vnd den himliſchen Gemuͤtern gleich
zu werden/ vnd in Gott zu ruhen/ das
[iſt] die hoͤchſte Ruhe der Seelen. Dar-
umb einer von denſelbigen geſagt: So
offt ich vnter Menſchen bin/ komme
ich minder deñ ein Menſch wider heim.
Denn die Menſchheit ſtehet in der
Gleichnis Gottes/ darumb Gott den

werden

R iij

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[235/0267] Geſellſchafft entſchlagen. Geiſtes. Suche denſelben/ da kanſtu dich ſelbſt erforſchẽ/ vnd Gottes Wun- der vnd Wolthaten betrachten. Mancher hat luſt klug vnd ſpitzig Ding zu leſen vñ zu erforſchẽ/ dadurch doch dz Hertz mehr geergert/ als gebeſ- ſert wird. Was nicht Ruhe des Her- tzens/ vnd Beſſerung mit ſich bringet/ das ſoll nicht gehoͤret/ geredet/ geleſen oder gedacht werden. Deñ die Baͤume des Herrn ſollen jmmerdar wachſen vnd zunemẽ in Chriſto. S. Paulus hat ſich gehalten als einer/ der nichts mehr wuſte den Jeſum Chriſtum den gecreu- tzigten. Darumb die Heiligen Gottes ſich jmmer befliſſen haben in der ſtille mit inniger Andacht goͤttlich zu leben/ vnd den himliſchen Gemuͤtern gleich zu werden/ vnd in Gott zu ruhen/ das iſt die hoͤchſte Ruhe der Seelen. Dar- umb einer von denſelbigen geſagt: So offt ich vnter Menſchen bin/ komme ich minder deñ ein Menſch wider heim. Denn die Menſchheit ſtehet in der Gleichnis Gottes/ darumb Gott den werden Nichts zu gebrauchẽ was nicht beſſer. Cor. 2. R iij

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Zitationshilfe:	Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/267>, abgerufen am 17.05.2024.

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