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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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Von wahrem
Demut.so folget Demut daraus/ daß man sich
vnter die gewaltige Hand Gottes de-
Barmher
tzigkeit.
mütiget. Wenn einer Gottes Barm-
hertzigkeit recht gekostet vnd erkant hat/
Liebe.so folget Liebe daraus gegen dem Nech-
sten. Denn es kan niemand vnbarm-
hertzig seyn/ d Gottes Barmhertzigkeit
recht erkennet. Wer kan seinem Nech-
sten etwas versagen/ dem sich Gott aus
Barmhertzigkeit selbst mittheilet? Aus
Gedult.Gottes erbarmung folget die hohe ge-
dult gegen dem Nechsten/ daß wenn ein
rechter Christ des Tages siebenmal er-
mordet würde/ vnnd würde siebenmal
Verge-
bung.
wider lebendig/ so vergebe ers doch sei-
nem Feinde vmb der grossen Barm-
Rewe.
Dan. 9.
Psal. 130.
vnd 143.
hertzigkeit Gottes willen. Aus Got-
tes gerechtigkeit fleust Erkentnis der
Sünde/ daß wir mit dem Propheten
sagen: Herr du bist gerecht/ wir aber
müssen vns schemen. Gehe nit in das
Gerichte mit deinem Knechte/ denn für
dir ist kein Lebendiger gerecht. Herr
wenn du wilt Sünde zurechnen/ wer
kan bestehen? Aus erkentnis der War-

heit

Von wahrem
Demut.ſo folget Demut daraus/ daß man ſich
vnter die gewaltige Hand Gottes de-
Barmher
tzigkeit.
muͤtiget. Wenn einer Gottes Barm-
hertzigkeit recht gekoſtet vñ erkant hat/
Liebe.ſo folget Liebe daraus gegẽ dem Nech-
ſten. Denn es kan niemand vnbarm-
hertzig ſeyn/ ď Gottes Barmhertzigkeit
recht erkennet. Wer kan ſeinem Nech-
ſten etwas verſagen/ dem ſich Gott aus
Barmhertzigkeit ſelbſt mittheilet? Aus
Gedult.Gottes erbarmung folget die hohe ge-
dult gegen dem Nechſten/ daß wenn ein
rechter Chriſt des Tages ſiebenmal er-
mordet wuͤrde/ vnnd wuͤrde ſiebenmal
Verge-
bung.
wider lebendig/ ſo vergebe ers doch ſei-
nem Feinde vmb der groſſen Barm-
Rewe.
Dan. 9.
Pſal. 130.
vnd 143.
hertzigkeit Gottes willen. Aus Got-
tes gerechtigkeit fleuſt Erkentnis der
Suͤnde/ daß wir mit dem Propheten
ſagen: Herr du biſt gerecht/ wir aber
muͤſſen vns ſchemen. Gehe nit in das
Gerichte mit deinem Knechte/ deñ fuͤr
dir iſt kein Lebendiger gerecht. Herr
wenn du wilt Suͤnde zurechnen/ wer
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[214/0246] Von wahrem ſo folget Demut daraus/ daß man ſich vnter die gewaltige Hand Gottes de- muͤtiget. Wenn einer Gottes Barm- hertzigkeit recht gekoſtet vñ erkant hat/ ſo folget Liebe daraus gegẽ dem Nech- ſten. Denn es kan niemand vnbarm- hertzig ſeyn/ ď Gottes Barmhertzigkeit recht erkennet. Wer kan ſeinem Nech- ſten etwas verſagen/ dem ſich Gott aus Barmhertzigkeit ſelbſt mittheilet? Aus Gottes erbarmung folget die hohe ge- dult gegen dem Nechſten/ daß wenn ein rechter Chriſt des Tages ſiebenmal er- mordet wuͤrde/ vnnd wuͤrde ſiebenmal wider lebendig/ ſo vergebe ers doch ſei- nem Feinde vmb der groſſen Barm- hertzigkeit Gottes willen. Aus Got- tes gerechtigkeit fleuſt Erkentnis der Suͤnde/ daß wir mit dem Propheten ſagen: Herr du biſt gerecht/ wir aber muͤſſen vns ſchemen. Gehe nit in das Gerichte mit deinem Knechte/ deñ fuͤr dir iſt kein Lebendiger gerecht. Herr wenn du wilt Suͤnde zurechnen/ wer kan beſtehen? Aus erkentnis der War- heit Demut. Barmher tzigkeit. Liebe. Gedult. Verge- bung. Rewe. Dan. 9. Pſal. 130. vnd 143.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/246>, abgerufen am 22.11.2024.