Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.vnd die Welt verschmehen. Krippe/ der Stall/ die Windlein sindalle Spiegel der Verschmehung dieser Welt. Nun ist er aber nicht kommen/ daß er dich mit seinem Exempel ver- führe/ Nein/ sondern dz er dich auff den rechten Weg führe mit seinem Exem- pel/ vnd mit seiner Lehre. Darumb spricht er/ Er sey der Weg vnnd die warheit. weil er erwehlet hat durchVnglei- cher Weg/ vnglei- ches ende. Schmach vnd Leiden in die Herrligkeit einzugehen/ so erwehlestu ohne zweiffel durch Ehre vnd grossen Pracht in die Helle einzugehen? Darumb kehre vmb von deinem breiten Wege/ vnd gehe den weg des/ der nicht jrren kan/ folge der warheit/ die nicht betriegen kan/ lebe in dem/ der das Leben selbst ist. Dieser weg ist die warheit/ vnnd diese warheit ist das Leben. O grosse Blindheit/ daß ein Armer wurm auff Erden so groß seyn wil/ vnd der Herr der Herrligkeit ist auff Erden so klein ge-Weg zu Christo ist Demut. west. Darumb du gleubige Seele/ wenn du sihest deinen Bräutigam den himli- schen Isaac dir zu Fusse entgegen gehen/ so soltu Erster Theil L
vnd die Welt verſchmehen. Krippe/ der Stall/ die Windlein ſindalle Spiegel der Verſchmehung dieſer Welt. Nun iſt er aber nicht kommen/ daß er dich mit ſeinem Exempel ver- fuͤhre/ Nein/ ſondern dz er dich auff den rechten Weg fuͤhre mit ſeinem Exem- pel/ vnd mit ſeiner Lehre. Darumb ſpricht er/ Er ſey der Weg vnnd die warheit. weil er erwehlet hat durchVnglei- cher Weg/ vnglei- ches ende. Schmach vnd Leidẽ in die Herrligkeit einzugehen/ ſo erwehleſtu ohne zweiffel durch Ehre vnd groſſen Pracht in die Helle einzugehen? Darumb kehre vmb von deinem breiten Wege/ vñ gehe den weg des/ der nicht jrren kan/ folge der warheit/ die nicht betriegen kan/ lebe in dem/ der das Leben ſelbſt iſt. Dieſer weg iſt die warheit/ vnnd dieſe warheit iſt das Leben. O groſſe Blindheit/ daß ein Armer wurm auff Erden ſo groß ſeyn wil/ vnd der Herr der Herrligkeit iſt auff Erden ſo klein ge-Weg zu Chriſto iſt Demut. weſt. Darumb du gleubige Seele/ weñ du ſiheſt deinen Braͤutigam den himli- ſchen Iſaac dir zu Fuſſe entgegen gehẽ/ ſo ſoltu Erſter Theil L
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daß er dich mit ſeinem Exempel ver-
fuͤhre/ Nein/ ſondern dz er dich auff den
rechten Weg fuͤhre mit ſeinem Exem-
pel/ vnd mit ſeiner Lehre. Darumb
ſpricht er/ Er ſey der Weg vnnd die
warheit. weil er erwehlet hat durch
Schmach vnd Leidẽ in die Herrligkeit
einzugehen/ ſo erwehleſtu ohne zweiffel
durch Ehre vnd groſſen Pracht in die
Helle einzugehen? Darumb kehre vmb
von deinem breiten Wege/ vñ gehe den
weg des/ der nicht jrren kan/ folge der
warheit/ die nicht betriegen kan/ lebe
in dem/ der das Leben ſelbſt iſt. Dieſer
weg iſt die warheit/ vnnd dieſe warheit
iſt das Leben. O groſſe Blindheit/
daß ein Armer wurm auff Erden ſo
groß ſeyn wil/ vnd der Herr der
Herrligkeit iſt auff Erden ſo klein ge-
weſt. Darumb du gleubige Seele/ weñ
du ſiheſt deinen Braͤutigam den himli-
ſchen Iſaac dir zu Fuſſe entgegen gehẽ/
ſo ſoltu
Vnglei-
cher Weg/
vnglei-
ches ende.
Weg zu
Chriſto
iſt Demut.
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