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Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

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vmb Christi willen
es ist falsch werck/ zu denen der Herr
sagen wird: Ich kenne ewer nicht.


Geistlich
Leben des
Fleisches
Creutz.

Wiewol nun dieses dem Fleisch ein
bitter Creutz ist/ nemlich/ jhm selbst/ vnd
der Welt absterben/ sich der Welt ver-
zeihen/ auff daß er den Himmel erbe:
So vberwindets doch der Geist/ vnd die
Liebe Christi alles/ es wird dem Geist
ein sanfftes Joch/ vnd eine leichte Last.
Vnd wiewol die Welt solche Leute/ die
der Welt abgestorben seyn/ hasset: So
liebet sie doch Gott. Denn der Welt
Feindschafft ist Gottes Freundschafft/
vnd hinwieder der Welt Freundschafft
ist Gottes Feindschafft. Wer der welt
Freund sein wil/ der wird Gottes Feind
Jacob. 4.seyn. Jac. 4. Wie auch der Herr selbst
spricht Johan. 15. Weret jhr von der
Welt/ so hette die Welt das jhre lieb/
Nun ich euch aber von der Welt erweh-
let habe/ so hasset euch die Welt.


Der Welt
Art.

Die Welt ist wie das Meer/ dassel-
bige leidet nur in sich was lebendig ist/
alles was todt vnd gestorben ist/ wirffts
auß/ also wer der welt abgestorben ist/

den

vmb Chriſti willen
es iſt falſch werck/ zu denen der Herꝛ
ſagen wird: Ich kenne ewer nicht.


Geiſtlich
Leben des
Fleiſches
Creutz.

Wiewol nun dieſes dem Fleiſch ein
bitter Creutz iſt/ nemlich/ jhm ſelbſt/ vñ
der Welt abſterben/ ſich der Welt ver-
zeihen/ auff daß er den Himmel erbe:
So vberwindets doch der Geiſt/ vñ die
Liebe Chriſti alles/ es wird dem Geiſt
ein ſanfftes Joch/ vnd eine leichte Laſt.
Vnd wiewol die Welt ſolche Leute/ die
der Welt abgeſtorben ſeyn/ haſſet: So
liebet ſie doch Gott. Denn der Welt
Feindſchafft iſt Gottes Freundſchafft/
vnd hinwieder der Welt Freundſchafft
iſt Gottes Feindſchafft. Wer der welt
Freund ſein wil/ der wird Gottes Feind
Jacob. 4.ſeyn. Jac. 4. Wie auch der Herr ſelbſt
ſpricht Johan. 15. Weret jhr von der
Welt/ ſo hette die Welt das jhre lieb/
Nun ich euch aber võ der Welt erweh-
let habe/ ſo haſſet euch die Welt.


Der Welt
Art.

Die Welt iſt wie das Meer/ daſſel-
bige leidet nur in ſich was lebendig iſt/
alles was todt vnd geſtorbẽ iſt/ wirffts
auß/ alſo wer der welt abgeſtorbẽ iſt/

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[120/0152] vmb Chriſti willen es iſt falſch werck/ zu denen der Herꝛ ſagen wird: Ich kenne ewer nicht. Wiewol nun dieſes dem Fleiſch ein bitter Creutz iſt/ nemlich/ jhm ſelbſt/ vñ der Welt abſterben/ ſich der Welt ver- zeihen/ auff daß er den Himmel erbe: So vberwindets doch der Geiſt/ vñ die Liebe Chriſti alles/ es wird dem Geiſt ein ſanfftes Joch/ vnd eine leichte Laſt. Vnd wiewol die Welt ſolche Leute/ die der Welt abgeſtorben ſeyn/ haſſet: So liebet ſie doch Gott. Denn der Welt Feindſchafft iſt Gottes Freundſchafft/ vnd hinwieder der Welt Freundſchafft iſt Gottes Feindſchafft. Wer der welt Freund ſein wil/ der wird Gottes Feind ſeyn. Jac. 4. Wie auch der Herr ſelbſt ſpricht Johan. 15. Weret jhr von der Welt/ ſo hette die Welt das jhre lieb/ Nun ich euch aber võ der Welt erweh- let habe/ ſo haſſet euch die Welt. Jacob. 4. Die Welt iſt wie das Meer/ daſſel- bige leidet nur in ſich was lebendig iſt/ alles was todt vnd geſtorbẽ iſt/ wirffts auß/ alſo wer der welt abgeſtorbẽ iſt/ den

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/152>, abgerufen am 02.05.2024.