Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

absterben/ vnd in Christo leben.
jhrer viel/ wenn jhnen der kalte Winter
des Vnglücks vbergehet/ dempffen sie
die böse Lüste/ aber so bald die Sonne
wieder scheinet/ vnd es jnen wider wol-
gehet/ schlagen die böse Lüste mit hauf-
fen aus/ das sind Heuchler. Ein Christ
aber ist from beyde in guten vnd bösen
Tagen/ Vnd hat Gott gleich lieb in
Glück vnd Vnglück/ im haben vnd
darben/ in Mangel vnd Vberfluß.

1. Reg. 2. lesen wir von Achab/ daß
jhm Gott den König in Syrien in sei-
ne Hände gegeben hatte/ daß er jn solte
gefangen halten/ zum Zeugniß/ daß
Gott stärcker sey denn alle Feinde/ vnd
jhn vberwunden hette/ darumb daß er
den Herrn gelestert. Vnd da jhn
Achab im Streit fieng/ nennet er jn sei-
nen Bruder/ vnd ließ jn ziehen. Aber esHeimliche
Deutung.

kam ein Prophet zu jhm/ vnd sprach:
Darumb daß du den Mann hast von dir
gelassen/ der des Todes werth ist/ soll
deine Seele für seine Seele sein. Also
nennen jhrer viel die böse Lüste jhre

Brüder/
J v

abſterben/ vnd in Chriſto leben.
jhrer viel/ wenn jhnen der kalte Winter
des Vngluͤcks vbergehet/ dempffen ſie
die boͤſe Luͤſte/ aber ſo bald die Sonne
wieder ſcheinet/ vnd es jnen wider wol-
gehet/ ſchlagen die boͤſe Luͤſte mit hauf-
fen aus/ das ſind Heuchler. Ein Chriſt
aber iſt from beyde in guten vnd boͤſen
Tagen/ Vnd hat Gott gleich lieb in
Gluͤck vnd Vngluͤck/ im haben vnd
darben/ in Mangel vnd Vberfluß.

1. Reg. 2. leſen wir von Achab/ daß
jhm Gott den Koͤnig in Syrien in ſei-
ne Haͤnde gegeben hatte/ daß er jn ſolte
gefangen halten/ zum Zeugniß/ daß
Gott ſtaͤrcker ſey denn alle Feinde/ vnd
jhn vberwunden hette/ darumb daß er
den Herrn geleſtert. Vnd da jhn
Achab im Streit fieng/ nennet er jn ſei-
nen Bruder/ vnd ließ jn ziehen. Aber esHeimliche
Deutung.

kam ein Prophet zu jhm/ vnd ſprach:
Darumb daß du den Mañ haſt von dir
gelaſſen/ der des Todes werth iſt/ ſoll
deine Seele fuͤr ſeine Seele ſein. Alſo
nennen jhrer viel die boͤſe Luͤſte jhre

Bruͤder/
J v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0143" n="111"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ab&#x017F;terben/ vnd in Chri&#x017F;to leben.</hi></fw><lb/>
jhrer viel/ wenn jhnen der kalte Winter<lb/>
des Vnglu&#x0364;cks vbergehet/ dempffen &#x017F;ie<lb/>
die bo&#x0364;&#x017F;e Lu&#x0364;&#x017F;te/ aber &#x017F;o bald die Sonne<lb/>
wieder &#x017F;cheinet/ vnd es jnen wider wol-<lb/>
gehet/ &#x017F;chlagen die bo&#x0364;&#x017F;e Lu&#x0364;&#x017F;te mit hauf-<lb/>
fen aus/ das &#x017F;ind Heuchler. Ein Chri&#x017F;t<lb/>
aber i&#x017F;t from beyde in guten vnd bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
Tagen/ Vnd hat Gott gleich lieb in<lb/>
Glu&#x0364;ck vnd Vnglu&#x0364;ck/ im haben vnd<lb/>
darben/ in Mangel vnd Vberfluß.</p><lb/>
          <p>1. Reg. 2. le&#x017F;en wir von Achab/ daß<lb/>
jhm Gott den Ko&#x0364;nig in Syrien in &#x017F;ei-<lb/>
ne Ha&#x0364;nde gegeben hatte/ daß er jn &#x017F;olte<lb/>
gefangen halten/ zum Zeugniß/ daß<lb/>
Gott &#x017F;ta&#x0364;rcker &#x017F;ey denn alle Feinde/ vnd<lb/>
jhn vberwunden hette/ darumb daß er<lb/>
den <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> gele&#x017F;tert. Vnd da jhn<lb/>
Achab im Streit fieng/ nennet er jn &#x017F;ei-<lb/>
nen Bruder/ vnd ließ jn ziehen. Aber es<note place="right">Heimliche<lb/>
Deutung.</note><lb/>
kam ein Prophet zu jhm/ vnd &#x017F;prach:<lb/>
Darumb daß du den Man&#x0303; ha&#x017F;t von dir<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;en/ der des Todes werth i&#x017F;t/ &#x017F;oll<lb/>
deine Seele fu&#x0364;r &#x017F;eine Seele &#x017F;ein. Al&#x017F;o<lb/>
nennen jhrer viel die bo&#x0364;&#x017F;e Lu&#x0364;&#x017F;te jhre<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J v</fw><fw place="bottom" type="catch">Bru&#x0364;der/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[111/0143] abſterben/ vnd in Chriſto leben. jhrer viel/ wenn jhnen der kalte Winter des Vngluͤcks vbergehet/ dempffen ſie die boͤſe Luͤſte/ aber ſo bald die Sonne wieder ſcheinet/ vnd es jnen wider wol- gehet/ ſchlagen die boͤſe Luͤſte mit hauf- fen aus/ das ſind Heuchler. Ein Chriſt aber iſt from beyde in guten vnd boͤſen Tagen/ Vnd hat Gott gleich lieb in Gluͤck vnd Vngluͤck/ im haben vnd darben/ in Mangel vnd Vberfluß. 1. Reg. 2. leſen wir von Achab/ daß jhm Gott den Koͤnig in Syrien in ſei- ne Haͤnde gegeben hatte/ daß er jn ſolte gefangen halten/ zum Zeugniß/ daß Gott ſtaͤrcker ſey denn alle Feinde/ vnd jhn vberwunden hette/ darumb daß er den Herrn geleſtert. Vnd da jhn Achab im Streit fieng/ nennet er jn ſei- nen Bruder/ vnd ließ jn ziehen. Aber es kam ein Prophet zu jhm/ vnd ſprach: Darumb daß du den Mañ haſt von dir gelaſſen/ der des Todes werth iſt/ ſoll deine Seele fuͤr ſeine Seele ſein. Alſo nennen jhrer viel die boͤſe Luͤſte jhre Bruͤder/ Heimliche Deutung. J v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/143
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/143>, abgerufen am 03.05.2024.