Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Ohne Busse niemand

Warumb
Gott von
allen men-
schen Bus-
se fordert.

Das ist nun die Vrsach/ warumb in
der gantzen Welt ist Busse geprediget
worden/ so bald der heilige Tod Christi
geschehen war/ nemlich: Zum ersten/
1. Joh. 2.dieweil derselbige für der gantzen Welt
Sünde geschehen war. Zum andern/
daß alle Menschen an allen Enden
Busse theten/ wie A. tor. 17. geschrieben
stehet/ vnd diese Artzney mit gläubigem
rewendem busfertigem Hertzen anne-
men/ auff das dis thewere Gnadenge-
schenck Gottes am Menschen nicht ver-
loren werde.

Darauff/ auff solche hertzliche Busse
Sünde
wird ohne
Busse nit
vergeben.
solte Vergebung der Sünde folgen.
Denn wie kan doch die Sünde verge-
ben werden/ die einem nie leid gewesen/
vnd da man noch jmmer lust zu hat/ da-
non man nicht wil ablassen? Ists nicht
ein närrisch verkerter Handel/ wollen
Vergebung der Sünden haben/ vnnd
doch von Sünden nicht wollen ablas-
sen/ sich des Leidens Christi trösten/ vnd
doch die Sünde nicht lassen/ vmb wel-
cher willen Christus hat sterben müssen?


viel
Ohne Buſſe niemand

Warumb
Gott von
allen men-
ſchen Buſ-
ſe fordert.

Das iſt nun die Vrſach/ warumb in
der gantzen Welt iſt Buſſe geprediget
worden/ ſo bald der heilige Tod Chriſti
geſchehen war/ nemlich: Zum erſten/
1. Joh. 2.dieweil derſelbige fuͤr der gantzen Welt
Suͤnde geſchehen war. Zum andern/
daß alle Menſchen an allen Enden
Buſſe theten/ wie A. tor. 17. geſchriebẽ
ſtehet/ vñ dieſe Artzney mit glaͤubigem
rewendem busfertigem Hertzen anne-
men/ auff das dis thewere Gnadenge-
ſchenck Gottes am Menſchẽ nicht ver-
loren werde.

Darauff/ auff ſolche hertzliche Buſſe
Suͤnde
wird ohne
Buſſe nit
vergeben.
ſolte Vergebung der Suͤnde folgen.
Denn wie kan doch die Suͤnde verge-
ben werdẽ/ die einem nie leid geweſen/
vnd da man noch jmmer luſt zu hat/ da-
non man nicht wil ablaſſen? Iſts nicht
ein naͤrriſch verkerter Handel/ wollen
Vergebung der Suͤnden haben/ vnnd
doch von Suͤnden nicht wollen ablaſ-
ſen/ ſich des Leidens Chriſti troͤſten/ vñ
doch die Suͤnde nicht laſſen/ vmb wel-
cher willen Chriſtus hat ſterben muͤſſẽ?


viel
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0108" n="76"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ohne Bu&#x017F;&#x017F;e niemand</hi> </fw><lb/>
          <note place="left">Warumb<lb/>
Gott von<lb/>
allen men-<lb/>
&#x017F;chen Bu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e fordert.</note>
          <p>Das i&#x017F;t nun die Vr&#x017F;ach/ warumb in<lb/>
der gantzen Welt i&#x017F;t Bu&#x017F;&#x017F;e geprediget<lb/>
worden/ &#x017F;o bald der heilige Tod Chri&#x017F;ti<lb/>
ge&#x017F;chehen war/ nemlich: Zum er&#x017F;ten/<lb/><note place="left">1. Joh. 2.</note>dieweil der&#x017F;elbige fu&#x0364;r der gantzen Welt<lb/>
Su&#x0364;nde ge&#x017F;chehen war. Zum andern/<lb/>
daß alle Men&#x017F;chen an allen Enden<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;e theten/ wie A. tor. 17. ge&#x017F;chriebe&#x0303;<lb/>
&#x017F;tehet/ vn&#x0303; die&#x017F;e Artzney mit gla&#x0364;ubigem<lb/>
rewendem busfertigem Hertzen anne-<lb/>
men/ auff das dis thewere Gnadenge-<lb/>
&#x017F;chenck Gottes am Men&#x017F;che&#x0303; nicht ver-<lb/>
loren werde.</p><lb/>
          <p>Darauff/ auff &#x017F;olche hertzliche Bu&#x017F;&#x017F;e<lb/><note place="left">Su&#x0364;nde<lb/>
wird ohne<lb/>
Bu&#x017F;&#x017F;e nit<lb/>
vergeben.</note>&#x017F;olte Vergebung der Su&#x0364;nde folgen.<lb/>
Denn wie kan doch die Su&#x0364;nde verge-<lb/>
ben werde&#x0303;/ die einem nie leid gewe&#x017F;en/<lb/>
vnd da man noch jmmer lu&#x017F;t zu hat/ da-<lb/>
non man nicht wil abla&#x017F;&#x017F;en? I&#x017F;ts nicht<lb/>
ein na&#x0364;rri&#x017F;ch verkerter Handel/ wollen<lb/>
Vergebung der Su&#x0364;nden haben/ vnnd<lb/>
doch von Su&#x0364;nden nicht wollen abla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ &#x017F;ich des Leidens Chri&#x017F;ti tro&#x0364;&#x017F;ten/ vn&#x0303;<lb/>
doch die Su&#x0364;nde nicht la&#x017F;&#x017F;en/ vmb wel-<lb/>
cher willen Chri&#x017F;tus hat &#x017F;terben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x0303;?</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">viel</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[76/0108] Ohne Buſſe niemand Das iſt nun die Vrſach/ warumb in der gantzen Welt iſt Buſſe geprediget worden/ ſo bald der heilige Tod Chriſti geſchehen war/ nemlich: Zum erſten/ dieweil derſelbige fuͤr der gantzen Welt Suͤnde geſchehen war. Zum andern/ daß alle Menſchen an allen Enden Buſſe theten/ wie A. tor. 17. geſchriebẽ ſtehet/ vñ dieſe Artzney mit glaͤubigem rewendem busfertigem Hertzen anne- men/ auff das dis thewere Gnadenge- ſchenck Gottes am Menſchẽ nicht ver- loren werde. 1. Joh. 2. Darauff/ auff ſolche hertzliche Buſſe ſolte Vergebung der Suͤnde folgen. Denn wie kan doch die Suͤnde verge- ben werdẽ/ die einem nie leid geweſen/ vnd da man noch jmmer luſt zu hat/ da- non man nicht wil ablaſſen? Iſts nicht ein naͤrriſch verkerter Handel/ wollen Vergebung der Suͤnden haben/ vnnd doch von Suͤnden nicht wollen ablaſ- ſen/ ſich des Leidens Chriſti troͤſten/ vñ doch die Suͤnde nicht laſſen/ vmb wel- cher willen Chriſtus hat ſterben muͤſſẽ? Suͤnde wird ohne Buſſe nit vergeben. viel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die "Urausgabe" des ersten Teils von Johann Arndt… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/108
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Von wahrem Christenthumb. Bd. 1. Magdeburg, 1610, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum01_1610/108>, abgerufen am 27.11.2024.