Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708.

Bild:
<< vorherige Seite

Lebens-Lauff.
vielfältigen Glaubens-Kampf hergerüh-
ret/ als welcher ihm diesen demüthigen
Wunsch ausgepresset/ mit David/ wel-
cher auch hie auf Erden lieber ein Thür-
hüter in seines GOttes Hause seyn wol-
te/ denn lange wohnen in den Hütten
der Gottlosen.

Vorher hat er sein Ende angezeiget
unterschiedenen im Hause/ auch seines
lieben Herrn Vaters Herrn Bruder/
dem Cammer-Diener und Leib-Chirur-
go
bey Sr. Fürstl. Durchl. Fürst An-
ton Günthern/ Fürsten zu Anhalt/ zu
Mühlingen.

Als er von Roßlau kommen 3. Wo-
chen vor seinem Absterben/ sagete er zu
seinem Bruder Gottlieben: Ach wenn
ich doch noch einmal nach
N. käme/
ehe ich stürbe/ wenn doch mein lie-
ber Herr Vater bald hin reisete!

Denn er hatte sich zu N. wohl erbauet be-
funden.

Auf eine andere Zeit/ da er seinen
herannahenden Tod vermuthete/ hat er

ge-

Lebens-Lauff.
vielfaͤltigen Glaubens-Kampf hergeruͤh-
ret/ als welcher ihm dieſen demuͤthigen
Wunſch ausgepreſſet/ mit David/ wel-
cher auch hie auf Erden lieber ein Thuͤr-
huͤter in ſeines GOttes Hauſe ſeyn wol-
te/ denn lange wohnen in den Huͤtten
der Gottloſen.

Vorher hat er ſein Ende angezeiget
unterſchiedenen im Hauſe/ auch ſeines
lieben Herrn Vaters Herrn Bruder/
dem Cammer-Diener und Leib-Chirur-
go
bey Sr. Fuͤrſtl. Durchl. Fuͤrſt An-
ton Guͤnthern/ Fuͤrſten zu Anhalt/ zu
Muͤhlingen.

Als er von Roßlau kommen 3. Wo-
chen vor ſeinem Abſterben/ ſagete er zu
ſeinem Bruder Gottlieben: Ach wenn
ich doch noch einmal nach
N. kaͤme/
ehe ich ſtuͤrbe/ wenn doch mein lie-
ber Herr Vater bald hin reiſete!

Denn er hatte ſich zu N. wohl erbauet be-
funden.

Auf eine andere Zeit/ da er ſeinen
herannahenden Tod vermuthete/ hat er

ge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0060" n="34"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Lebens-Lauff.</hi></fw><lb/>
vielfa&#x0364;ltigen Glaubens-Kampf hergeru&#x0364;h-<lb/>
ret/ als welcher ihm die&#x017F;en demu&#x0364;thigen<lb/>
Wun&#x017F;ch ausgepre&#x017F;&#x017F;et/ mit David/ wel-<lb/>
cher auch hie auf Erden lieber ein Thu&#x0364;r-<lb/>
hu&#x0364;ter in &#x017F;eines GOttes Hau&#x017F;e &#x017F;eyn wol-<lb/>
te/ denn lange wohnen in den Hu&#x0364;tten<lb/>
der Gottlo&#x017F;en.</p><lb/>
        <p>Vorher hat er &#x017F;ein Ende angezeiget<lb/>
unter&#x017F;chiedenen im Hau&#x017F;e/ auch &#x017F;eines<lb/>
lieben Herrn Vaters Herrn Bruder/<lb/>
dem Cammer-Diener und Leib-<hi rendition="#aq">Chirur-<lb/>
go</hi> bey Sr. Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. Fu&#x0364;r&#x017F;t An-<lb/>
ton Gu&#x0364;nthern/ Fu&#x0364;r&#x017F;ten zu Anhalt/ zu<lb/>
Mu&#x0364;hlingen.</p><lb/>
        <p>Als er von Roßlau kommen 3. Wo-<lb/>
chen vor &#x017F;einem Ab&#x017F;terben/ &#x017F;agete er zu<lb/>
&#x017F;einem Bruder <hi rendition="#fr">Gottlieben: Ach wenn<lb/>
ich doch noch einmal nach</hi> <hi rendition="#aq">N.</hi> <hi rendition="#fr">ka&#x0364;me/<lb/>
ehe ich &#x017F;tu&#x0364;rbe/ wenn doch mein lie-<lb/>
ber Herr Vater bald hin rei&#x017F;ete!</hi><lb/>
Denn er hatte &#x017F;ich zu <hi rendition="#aq">N.</hi> wohl erbauet be-<lb/>
funden.</p><lb/>
        <p>Auf eine andere Zeit/ da er &#x017F;einen<lb/>
herannahenden Tod vermuthete/ hat er<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0060] Lebens-Lauff. vielfaͤltigen Glaubens-Kampf hergeruͤh- ret/ als welcher ihm dieſen demuͤthigen Wunſch ausgepreſſet/ mit David/ wel- cher auch hie auf Erden lieber ein Thuͤr- huͤter in ſeines GOttes Hauſe ſeyn wol- te/ denn lange wohnen in den Huͤtten der Gottloſen. Vorher hat er ſein Ende angezeiget unterſchiedenen im Hauſe/ auch ſeines lieben Herrn Vaters Herrn Bruder/ dem Cammer-Diener und Leib-Chirur- go bey Sr. Fuͤrſtl. Durchl. Fuͤrſt An- ton Guͤnthern/ Fuͤrſten zu Anhalt/ zu Muͤhlingen. Als er von Roßlau kommen 3. Wo- chen vor ſeinem Abſterben/ ſagete er zu ſeinem Bruder Gottlieben: Ach wenn ich doch noch einmal nach N. kaͤme/ ehe ich ſtuͤrbe/ wenn doch mein lie- ber Herr Vater bald hin reiſete! Denn er hatte ſich zu N. wohl erbauet be- funden. Auf eine andere Zeit/ da er ſeinen herannahenden Tod vermuthete/ hat er ge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/60
Zitationshilfe: Arnds, Wilhelm Erasmus: Eines zehen-jährigen Knabens Christlieb Leberecht von Exter/ aus Zerbst/ Christlich geführter Lebens-Lauff. Halle (Saale), 1708, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arends_exter_1708/60>, abgerufen am 02.05.2024.