vorsichtig müht ihr sein in bezug auf Tanzvergnügen. Läßt sich der Besuch solcher Vergnügen das eine oder andere Mal im Jahre nicht vermeiden, dann geht selbst mit, führt die Aufsicht und nehmt die Kinder zeitig mit nach Hause. Sorgt, daß die Gefahren im Dienst und auf der Arbeitsstätte nach Möglichkeit ver- hütet werden. Schaut darum nicht auf ein paar Pfennige. Laßt die Kinder, wenn möglich, nicht zu Andersgläubigen in den Dienst gehen; bedingt euch aber auch bei katholischen Herrschaften aus, daß die Kin- der ihren religiösen Verpflichtungen nach- kommen können. Seht euch ihre Schlaf- stätten an und gebt den Mädchen die Mah- nung mit auf den Lebensweg, immer und überall nachts ihr Schlafzimmer zu ver- schließen.
Eure Wachsamkeit endlich muß sich ver- doppeln, wenn die Kinder, besonders die Mädchen, in das heiratsfähige Alter ein- treten. Euer Verstand und eure Liebe sollen ergänzen, was die Kinder in der Verblendung und Leidenschaftlichkeit dieser Jahre außer acht gelassen. Duldet darum keine absichtslose, früh- zeitige, jahrelang sich hinzie- hende, aussichtslose Bekanntschaft. Duldet kein Verhältnis unter dem Stand, mit einem arbeitsscheuen, leichtsinnigen, kränklichen, dem Trunke ergebenen
vorsichtig müht ihr sein in bezug auf Tanzvergnügen. Läßt sich der Besuch solcher Vergnügen das eine oder andere Mal im Jahre nicht vermeiden, dann geht selbst mit, führt die Aufsicht und nehmt die Kinder zeitig mit nach Hause. Sorgt, daß die Gefahren im Dienst und auf der Arbeitsstätte nach Möglichkeit ver- hütet werden. Schaut darum nicht auf ein paar Pfennige. Laßt die Kinder, wenn möglich, nicht zu Andersgläubigen in den Dienst gehen; bedingt euch aber auch bei katholischen Herrschaften aus, daß die Kin- der ihren religiösen Verpflichtungen nach- kommen können. Seht euch ihre Schlaf- stätten an und gebt den Mädchen die Mah- nung mit auf den Lebensweg, immer und überall nachts ihr Schlafzimmer zu ver- schließen.
Eure Wachsamkeit endlich muß sich ver- doppeln, wenn die Kinder, besonders die Mädchen, in das heiratsfähige Alter ein- treten. Euer Verstand und eure Liebe sollen ergänzen, was die Kinder in der Verblendung und Leidenschaftlichkeit dieser Jahre außer acht gelassen. Duldet darum keine absichtslose, früh- zeitige, jahrelang sich hinzie- hende, aussichtslose Bekanntschaft. Duldet kein Verhältnis unter dem Stand, mit einem arbeitsscheuen, leichtsinnigen, kränklichen, dem Trunke ergebenen
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vorsichtig müht ihr sein in bezug auf
Tanzvergnügen. Läßt sich der Besuch
solcher Vergnügen das eine oder andere
Mal im Jahre nicht vermeiden, dann geht
selbst mit, führt die Aufsicht und nehmt
die Kinder zeitig mit nach Hause. Sorgt,
daß die Gefahren im Dienst und auf der
Arbeitsstätte nach Möglichkeit ver-
hütet werden. Schaut darum nicht auf ein
paar Pfennige. Laßt die Kinder, wenn
möglich, nicht zu Andersgläubigen in den
Dienst gehen; bedingt euch aber auch bei
katholischen Herrschaften aus, daß die Kin-
der ihren religiösen Verpflichtungen nach-
kommen können. Seht euch ihre Schlaf-
stätten an und gebt den Mädchen die Mah-
nung mit auf den Lebensweg, immer und
überall nachts ihr Schlafzimmer zu ver-
schließen.
Eure Wachsamkeit endlich muß sich ver-
doppeln, wenn die Kinder, besonders die
Mädchen, in das heiratsfähige Alter ein-
treten. Euer Verstand und eure Liebe
sollen ergänzen, was die Kinder in der
Verblendung und Leidenschaftlichkeit dieser
Jahre außer acht gelassen. Duldet
darum keine absichtslose, früh-
zeitige, jahrelang sich hinzie-
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Duldet kein Verhältnis unter dem Stand,
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/285>, abgerufen am 24.11.2024.
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