zum eigentlichen und aus- schließlichen Zweck zu machen, den natürlichen gottgewollten Zweck aber, die Kindererzeugung, ab- sichtlich positiv zu verhindern. Das kann nie und nimmer gestattet sein, ebensowenig wie Lüge, Gotteslästerung oder Meineid.
Christliche Eheleute! Sorget, daß die- ser Fluch nicht auf eurer Familie ruhe! Vertrauet auf Gott und auf seine Hilfe! Er verlangt nichts Unmögliches. Er, der die Lilien des Feldes kleidet und die Vögel des Himmels unterhält, er wird den Ehe- leuten, die seinen Absichten dienen und lieber Opfer und Entbehrungen auf sich nehmen und Gefahren sich aussetzen, als ihr Gewissen mit Sünde beladen, seinen Vatersegen nicht vorenthalten. "Viele Binder, viele Vaterunser." Auf jeden Fall: lieber Enthaltsamkeit üben als schwersündigen. Hört nicht auf die gewissenlosen Verführer, die euch als rückständig verspotten, die euch Bücher und Schriften zur Aufklärung und andere Artikel anpreisen. Habt ihr aber der Sünde euch schuldig gemacht, dann klagt es demütig und reumütig in der Beichte an und bittet den Beichtvater um Aufschluß.
Anmerkung. Weil die Ehe ein Sakra- ment ist, die Sakramente aber der Verwaltung der Kirche unterliegen, so bat auch nur die Kirche allein über die Ehe zu verfügen, über ihre Abschließung,
zum eigentlichen und aus- schließlichen Zweck zu machen, den natürlichen gottgewollten Zweck aber, die Kindererzeugung, ab- sichtlich positiv zu verhindern. Das kann nie und nimmer gestattet sein, ebensowenig wie Lüge, Gotteslästerung oder Meineid.
Christliche Eheleute! Sorget, daß die- ser Fluch nicht auf eurer Familie ruhe! Vertrauet auf Gott und auf seine Hilfe! Er verlangt nichts Unmögliches. Er, der die Lilien des Feldes kleidet und die Vögel des Himmels unterhält, er wird den Ehe- leuten, die seinen Absichten dienen und lieber Opfer und Entbehrungen auf sich nehmen und Gefahren sich aussetzen, als ihr Gewissen mit Sünde beladen, seinen Vatersegen nicht vorenthalten. „Viele Binder, viele Vaterunser.“ Auf jeden Fall: lieber Enthaltsamkeit üben als schwersündigen. Hört nicht auf die gewissenlosen Verführer, die euch als rückständig verspotten, die euch Bücher und Schriften zur Aufklärung und andere Artikel anpreisen. Habt ihr aber der Sünde euch schuldig gemacht, dann klagt es demütig und reumütig in der Beichte an und bittet den Beichtvater um Aufschluß.
Anmerkung. Weil die Ehe ein Sakra- ment ist, die Sakramente aber der Verwaltung der Kirche unterliegen, so bat auch nur die Kirche allein über die Ehe zu verfügen, über ihre Abschließung,
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zum eigentlichen und aus-
schließlichen Zweck zu machen, den
natürlichen gottgewollten
Zweck aber, die Kindererzeugung, ab-
sichtlich positiv zu verhindern.
Das kann nie und nimmer gestattet sein,
ebensowenig wie Lüge, Gotteslästerung
oder Meineid.
Christliche Eheleute! Sorget, daß die-
ser Fluch nicht auf eurer Familie ruhe!
Vertrauet auf Gott und auf seine Hilfe!
Er verlangt nichts Unmögliches. Er, der
die Lilien des Feldes kleidet und die Vögel
des Himmels unterhält, er wird den Ehe-
leuten, die seinen Absichten dienen und
lieber Opfer und Entbehrungen auf sich
nehmen und Gefahren sich aussetzen, als
ihr Gewissen mit Sünde beladen, seinen
Vatersegen nicht vorenthalten. „Viele
Binder, viele Vaterunser.“ Auf jeden
Fall: lieber Enthaltsamkeit
üben als schwersündigen. Hört
nicht auf die gewissenlosen Verführer, die
euch als rückständig verspotten, die euch
Bücher und Schriften zur Aufklärung und
andere Artikel anpreisen. Habt ihr aber der
Sünde euch schuldig gemacht, dann klagt es
demütig und reumütig in der Beichte an
und bittet den Beichtvater um Aufschluß.
Anmerkung. Weil die Ehe ein Sakra-
ment ist, die Sakramente aber der Verwaltung der
Kirche unterliegen, so bat auch nur die Kirche allein
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/274>, abgerufen am 25.11.2024.
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