Sei eine "wahre" Witwe, wie der heilige Paulus sie wünscht und beschreibt, dann bist du geachtet in den Augen Gottes und der Kirche. Vergiß es nicht: Christliche Gottesfurcht und eine gediegene Frömmig- keit sind die beste Bürgschaft für deine Tu- gend, für unverbrüchliche Treue.
3. Wahre Liebe. Gehorsam und Treue legen dir Pflichten auf und fordern Opfer. Beides aber wird versüßt und erleichtert durch die wahre Liebe. Der Ehestand ist der Stand der innigsten, ungeteilten und unzertrennlichen Lebensgemeinschaft, die undenkbar ist ohne gegenseitige Liebe. Auf Liebe soll das eheliche Verhältnis auf- gebaut sein: denn die Liebe hat Braut und Bräutigam zusammengeführt. Die Liebe muß auch als Band die Herzen der Ehegatten umschlungen halten. Darum hat der Schöpfer selbst die geheimnisvolle Zuneigung zum Manne der Frau ins Herz gelegt und sie zum stärksten aller Triebe gemacht, so daß die Frau Vater und Mutter verläßt und ihrem Manne anhängt, ihren elterlichen Namen aufgibt und den des Mannes annimmt, um zu zeigen, daß beide eines Herzens und Sinnes, zwei in einem Fleische sein wollen. Als Vorbild dieser Herzensverbindung stellt die Kirche den Eheleuten ihre eigene, denkbar innigste Verbindung mit Christus, ihrem himm- lischen Bräutigame, vor Augen. Die
Sei eine „wahre“ Witwe, wie der heilige Paulus sie wünscht und beschreibt, dann bist du geachtet in den Augen Gottes und der Kirche. Vergiß es nicht: Christliche Gottesfurcht und eine gediegene Frömmig- keit sind die beste Bürgschaft für deine Tu- gend, für unverbrüchliche Treue.
3. Wahre Liebe. Gehorsam und Treue legen dir Pflichten auf und fordern Opfer. Beides aber wird versüßt und erleichtert durch die wahre Liebe. Der Ehestand ist der Stand der innigsten, ungeteilten und unzertrennlichen Lebensgemeinschaft, die undenkbar ist ohne gegenseitige Liebe. Auf Liebe soll das eheliche Verhältnis auf- gebaut sein: denn die Liebe hat Braut und Bräutigam zusammengeführt. Die Liebe muß auch als Band die Herzen der Ehegatten umschlungen halten. Darum hat der Schöpfer selbst die geheimnisvolle Zuneigung zum Manne der Frau ins Herz gelegt und sie zum stärksten aller Triebe gemacht, so daß die Frau Vater und Mutter verläßt und ihrem Manne anhängt, ihren elterlichen Namen aufgibt und den des Mannes annimmt, um zu zeigen, daß beide eines Herzens und Sinnes, zwei in einem Fleische sein wollen. Als Vorbild dieser Herzensverbindung stellt die Kirche den Eheleuten ihre eigene, denkbar innigste Verbindung mit Christus, ihrem himm- lischen Bräutigame, vor Augen. Die
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Sei eine „wahre“ Witwe, wie der heilige
Paulus sie wünscht und beschreibt, dann
bist du geachtet in den Augen Gottes und
der Kirche. Vergiß es nicht: Christliche
Gottesfurcht und eine gediegene Frömmig-
keit sind die beste Bürgschaft für deine Tu-
gend, für unverbrüchliche Treue.
3. Wahre Liebe. Gehorsam und Treue
legen dir Pflichten auf und fordern Opfer.
Beides aber wird versüßt und erleichtert
durch die wahre Liebe. Der Ehestand
ist der Stand der innigsten, ungeteilten
und unzertrennlichen Lebensgemeinschaft,
die undenkbar ist ohne gegenseitige Liebe.
Auf Liebe soll das eheliche Verhältnis auf-
gebaut sein: denn die Liebe hat Braut
und Bräutigam zusammengeführt. Die
Liebe muß auch als Band die Herzen der
Ehegatten umschlungen halten. Darum
hat der Schöpfer selbst die geheimnisvolle
Zuneigung zum Manne der Frau ins Herz
gelegt und sie zum stärksten aller Triebe
gemacht, so daß die Frau Vater und Mutter
verläßt und ihrem Manne anhängt, ihren
elterlichen Namen aufgibt und den des
Mannes annimmt, um zu zeigen, daß beide
eines Herzens und Sinnes, zwei in einem
Fleische sein wollen. Als Vorbild dieser
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Anonym: Führer zum Himmel. Gebet- und Belehrungsbuch für christliche Eheleute, hrsg. von einem Priester des Redemptoristenordens. Dülmen, 1921, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anonym_fuehrer_1921/261>, abgerufen am 22.11.2024.
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