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[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.

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und wercken seyn/ auch wie darbey keiner dem andern ein ergetz-
lich wort für übel auffzunehmen/ also soll man sich aller groben
verdrießlichen reden/ und schertzes darbey enthalten.

Fürs ander/ daß man die Hochdeutsche Sprache in jhrem
rechten wesen und standt/ ohne einmischung frembder außlän-
[d]ischer wort/ auffs möglichste und thunlichste erhalte/ und sich so
wol der besten aussprache im reden/ als der reinesten art im schrei-
ben und Reimen-dichten befleissige.

Diesem nach ist auch beliebet worden/ daß jedweder aus
mehrgemelter Gesellschafft deren in gold geschmeltztes Gemähl-
de/ Namen und Wort auff der einen/ wie auch sein selbst ei-
genes/ auff der ander seiten an einem sittich grünen seidenem
Band tragen solle.

Wie nun sieder der zeit/ nach dem alter der eintrettung/ und
nicht des Standes Vorzug/ die Gesellschafft in ordnung sich
vermehret/ giebet angefügtes verzeichnüß nechst der darauff in
Reim verfasten erklärung/ und die darnach verfertigte
und an seinen ort verhandene Gemählde ge-
nugsam zu erkennen.


Die
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und wercken ſeyn/ auch wie darbey keiner dem andern ein ergetz-
lich wort fuͤr uͤbel auffzunehmen/ alſo ſoll man ſich aller groben
verdrießlichen reden/ und ſchertzes darbey enthalten.

Fuͤrs ander/ daß man die Hochdeutſche Sprache in jhrem
rechten weſen und ſtandt/ ohne einmiſchung frembder außlaͤn-
[d]iſcher wort/ auffs moͤglichſte und thunlichſte erhalte/ und ſich ſo
wol der beſten ausſprache im reden/ als der reineſten art im ſchrei-
ben und Reimen-dichten befleiſſige.

Dieſem nach iſt auch beliebet worden/ daß jedweder aus
mehrgemelter Geſellſchafft deren in gold geſchmeltztes Gemaͤhl-
de/ Namen und Wort auff der einen/ wie auch ſein ſelbſt ei-
genes/ auff der ander ſeiten an einem ſittich gruͤnen ſeidenem
Band tragen ſolle.

Wie nun ſieder der zeit/ nach dem alter der eintrettung/ und
nicht des Standes Vorzug/ die Geſellſchafft in ordnung ſich
vermehret/ giebet angefuͤgtes verzeichnuͤß nechſt der darauff in
Reim verfaſten erklaͤrung/ und die darnach verfertigte
und an ſeinen ort verhandene Gemaͤhlde ge-
nugſam zu erkennen.


Die
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[0007] und wercken ſeyn/ auch wie darbey keiner dem andern ein ergetz- lich wort fuͤr uͤbel auffzunehmen/ alſo ſoll man ſich aller groben verdrießlichen reden/ und ſchertzes darbey enthalten. Fuͤrs ander/ daß man die Hochdeutſche Sprache in jhrem rechten weſen und ſtandt/ ohne einmiſchung frembder außlaͤn- diſcher wort/ auffs moͤglichſte und thunlichſte erhalte/ und ſich ſo wol der beſten ausſprache im reden/ als der reineſten art im ſchrei- ben und Reimen-dichten befleiſſige. Dieſem nach iſt auch beliebet worden/ daß jedweder aus mehrgemelter Geſellſchafft deren in gold geſchmeltztes Gemaͤhl- de/ Namen und Wort auff der einen/ wie auch ſein ſelbſt ei- genes/ auff der ander ſeiten an einem ſittich gruͤnen ſeidenem Band tragen ſolle. Wie nun ſieder der zeit/ nach dem alter der eintrettung/ und nicht des Standes Vorzug/ die Geſellſchafft in ordnung ſich vermehret/ giebet angefuͤgtes verzeichnuͤß nechſt der darauff in Reim verfaſten erklaͤrung/ und die darnach verfertigte und an ſeinen ort verhandene Gemaͤhlde ge- nugſam zu erkennen. Die A iij

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Zitationshilfe: [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/7>, abgerufen am 23.11.2024.