[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.[Beginn Spaltensatz] O. G. V. E. H. Z. D. L. Der Braune. [Spaltenumbruch] 121. Braunkohl. [Spaltenumbruch] Zur Gesundheit.[Ende Spaltensatz] Der Braunkohl zum gemüß/ daß zur gesundheit nützet/ Vnd wider inre fäul im leibe sich vorschützet/ Braun nach der farb ich heiß die an sich hat der kohl/ Vnd die gesunde krafft dadurch bezeichnet wol. Nun daß uns nicht zu fett der kohl im leben werde/ Last dencken uns auffs graß/ darunder liegt die erde/ Darzu dann wird der leib/ wann Gott der seelen rufft/ Die bringt im Himmel frucht/ und er ruht in der Grufft. [Beginn Spaltensatz]
A. H. V. E. Des rechten Gunsters blüht ein guten ruch thut geben/Der Günstige. [Spaltenumbruch] 122. Gunster. [Spaltenumbruch] Zur Leschung.[Ende Spaltensatz] Im leibe leschung bringt des dursts sawr eingegeben Gleich wie die Cappern frucht/ daher ich Hünstig heiß/ Zur leschung dem der ist von hitz inwendig heiß. Daß man recht günstig sey was böß all aus zu leschen/ Im hause man verhüt das plaudern oder dräschen/ Da ists ein schöne frucht/ wann man mit nutz ist eins/ Vnd übels nimmer redt/ drin von eim andern keins. [Beginn Spaltensatz]
H. L. V. H. Das Espenlaub am baum sich reget stets und bebet/Der Bebende. [Spaltenumbruch] 123. Ein Espen. [Spaltenumbruch] In seinem Laub.[Ende Spaltensatz] Also ein frischer Geist mit lust herummer schwebet/ Den Nahmen Bebend mir daher ich aus erlaß/ Damit auch bebend sich ein jeder in sich faß. Das laub am baume zeigt wie leicht es dran thut beben/ So unbeständig ist der mensch in seinem leben/ Mit beben dient drumb Gott/ weil das laub an euch wehrt. So wird dann seine frucht in euch seyn unverfehrt. Der
[Beginn Spaltensatz] O. G. V. E. H. Z. D. L. Der Braune. [Spaltenumbruch] 121. Braunkohl. [Spaltenumbruch] Zur Geſundheit.[Ende Spaltensatz] Der Braunkohl zum gemuͤß/ daß zur geſundheit nuͤtzet/ Vnd wider inre faͤul im leibe ſich vorſchuͤtzet/ Braun nach der farb ich heiß die an ſich hat der kohl/ Vnd die geſunde krafft dadurch bezeichnet wol. Nun daß uns nicht zu fett der kohl im leben werde/ Laſt dencken uns auffs graß/ darunder liegt die erde/ Darzu dann wird der leib/ wann Gott der ſeelen rufft/ Die bringt im Himmel frucht/ und er ruht in der Grufft. [Beginn Spaltensatz]
A. H. V. E. Des rechten Gunſters bluͤht ein guten ruch thut geben/Der Guͤnſtige. [Spaltenumbruch] 122. Gunſter. [Spaltenumbruch] Zur Leſchung.[Ende Spaltensatz] Im leibe leſchung bringt des durſts ſawr eingegeben Gleich wie die Cappern frucht/ daher ich Huͤnſtig heiß/ Zur leſchung dem der iſt von hitz inwendig heiß. Daß man recht guͤnſtig ſey was boͤß all aus zu leſchen/ Im hauſe man verhuͤt das plaudern oder draͤſchen/ Da iſts ein ſchoͤne frucht/ wann man mit nutz iſt eins/ Vnd uͤbels nimmer redt/ drin von eim andern keins. [Beginn Spaltensatz]
H. L. V. H. Das Eſpenlaub am baum ſich reget ſtets und bebet/Der Bebende. [Spaltenumbruch] 123. Ein Eſpen. [Spaltenumbruch] In ſeinem Laub.[Ende Spaltensatz] Alſo ein friſcher Geiſt mit luſt herummer ſchwebet/ Den Nahmen Bebend mir daher ich aus erlaß/ Damit auch bebend ſich ein jeder in ſich faß. Das laub am baume zeigt wie leicht es dran thut beben/ So unbeſtaͤndig iſt der menſch in ſeinem leben/ Mit beben dient drumb Gott/ weil das laub an euch wehrt. So wird dann ſeine frucht in euch ſeyn unverfehrt. Der
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Der Braunkohl zum gemuͤß/ daß zur geſundheit nuͤtzet/
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Braun nach der farb ich heiß die an ſich hat der kohl/
Vnd die geſunde krafft dadurch bezeichnet wol.
Nun daß uns nicht zu fett der kohl im leben werde/
Laſt dencken uns auffs graß/ darunder liegt die erde/
Darzu dann wird der leib/ wann Gott der ſeelen rufft/
Die bringt im Himmel frucht/ und er ruht in der Grufft.
A. H. V. E.
Der Guͤnſtige.
122.
Gunſter.
Zur Leſchung.
Des rechten Gunſters bluͤht ein guten ruch thut geben/
Im leibe leſchung bringt des durſts ſawr eingegeben
Gleich wie die Cappern frucht/ daher ich Huͤnſtig heiß/
Zur leſchung dem der iſt von hitz inwendig heiß.
Daß man recht guͤnſtig ſey was boͤß all aus zu leſchen/
Im hauſe man verhuͤt das plaudern oder draͤſchen/
Da iſts ein ſchoͤne frucht/ wann man mit nutz iſt eins/
Vnd uͤbels nimmer redt/ drin von eim andern keins.
H. L. V. H.
Der Bebende.
123.
Ein Eſpen.
In ſeinem Laub.
Das Eſpenlaub am baum ſich reget ſtets und bebet/
Alſo ein friſcher Geiſt mit luſt herummer ſchwebet/
Den Nahmen Bebend mir daher ich aus erlaß/
Damit auch bebend ſich ein jeder in ſich faß.
Das laub am baume zeigt wie leicht es dran thut beben/
So unbeſtaͤndig iſt der menſch in ſeinem leben/
Mit beben dient drumb Gott/ weil das laub an euch wehrt.
So wird dann ſeine frucht in euch ſeyn unverfehrt.
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