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[Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628.

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1620.

[Beginn Spaltensatz] H. V. S.
Der Erfrewende.

[Spaltenumbruch] 34.
Eine Weinpresse daraus rother
Wein in ein Glaß läufft.
[Spaltenumbruch] In rechtem gebrauch.[Ende Spaltensatz]
Der wein des menschen hertz thut nach der schrifft erfrewen/
Er darff/ wenn man jhn recht braucht/ sich für niemand schewen.
Drumb mich Erfrewend ich im Wein genennet hab/
Daß man recht im gebrauch erkenne seine gab:
Man soll sich in dem Wein auch dergestalt erfrewen/
Daß man sich nimmer nicht/ laß seiner that gerewen/
Das ist der rechte brauch/ wenn man nicht wird bethört/
Vnd so das Trinckrecht helt/ daß man bey zeit auffhört.
1621.

[Beginn Spaltensatz] C. D. A. D. W.
Der Grüne.

[Spaltenumbruch] 35.
Stechpalm oder Walddisteln.
[Spaltenumbruch] Nicht ohne Leim.[Ende Spaltensatz]
Hülst ist ein kleine Staud/ die jmmer fort gantz grünet/
Wiewol sie stachlich ist/ das Schaf sich doch erkühnet/
Vnd klaubt die blätter rab/ sie giebt sehr guten Leim/
Der Grün ich bin genent/ hab auch den Leim daheim:
Wenn er zu starck wolt seyn/ so kan man jhn befeuchten/
Vnd mit der tugend werth/ hell jederman vorleuchten/
Auff daß man grün und new frucht bringe hübsch und fein/
Damit auch nutze den/ so sonst stets Leimend seyn.
[Beginn Spaltensatz] B. F. B. V. L.
Der Steiffe.

[Spaltenumbruch] 36.
Ein Buchbaum.
[Spaltenumbruch] Im feuchten.[Ende Spaltensatz]
Das Buchenholtz wird steiff/ wann es gesetzt im feuchten/
Vnd wanns brennt im Camin mit heller flam thut leuchten:
Drumb ich der Steiffe heiß/ weil es steiff ist und fest/
Ja auch noch steiffer wird/ wenns in eim feuchten nest:
Wanns wetter feucht und trüb/ soll man sich steiff fest zeigen/
Vnd nicht nach jedem wird sein kleid und mantel neigen/
So wird man steiff und fest in langmuth bringen frucht/
Wenn man in trangsal auch den wahren nutzen sucht.
Der
1620.

[Beginn Spaltensatz] H. V. S.
Der Erfrewende.

[Spaltenumbruch] 34.
Eine Weinpreſſe daraus rother
Wein in ein Glaß laͤufft.
[Spaltenumbruch] In rechtem gebrauch.[Ende Spaltensatz]
Der wein des menſchen hertz thut nach der ſchrifft erfrewen/
Er darff/ wenn man jhn recht braucht/ ſich fuͤr niemand ſchewen.
Drumb mich Erfrewend ich im Wein genennet hab/
Daß man recht im gebrauch erkenne ſeine gab:
Man ſoll ſich in dem Wein auch dergeſtalt erfrewen/
Daß man ſich nimmer nicht/ laß ſeiner that gerewen/
Das iſt der rechte brauch/ wenn man nicht wird bethoͤrt/
Vnd ſo das Trinckrecht helt/ daß man bey zeit auffhoͤrt.
1621.

[Beginn Spaltensatz] C. D. A. D. W.
Der Gruͤne.

[Spaltenumbruch] 35.
Stechpalm oder Walddiſteln.
[Spaltenumbruch] Nicht ohne Leim.[Ende Spaltensatz]
Huͤlſt iſt ein kleine Staud/ die jmmer fort gantz gruͤnet/
Wiewol ſie ſtachlich iſt/ das Schaf ſich doch erkuͤhnet/
Vnd klaubt die blaͤtter rab/ ſie giebt ſehr guten Leim/
Der Gruͤn ich bin genent/ hab auch den Leim daheim:
Wenn er zu ſtarck wolt ſeyn/ ſo kan man jhn befeuchten/
Vnd mit der tugend werth/ hell jederman vorleuchten/
Auff daß man gruͤn und new frucht bringe huͤbſch und fein/
Damit auch nutze den/ ſo ſonſt ſtets Leimend ſeyn.
[Beginn Spaltensatz] B. F. B. V. L.
Der Steiffe.

[Spaltenumbruch] 36.
Ein Buchbaum.
[Spaltenumbruch] Im feuchten.[Ende Spaltensatz]
Das Buchenholtz wird ſteiff/ wann es geſetzt im feuchten/
Vnd wanns brennt im Camin mit heller flam thut leuchten:
Drumb ich der Steiffe heiß/ weil es ſteiff iſt und feſt/
Ja auch noch ſteiffer wird/ wenns in eim feuchten neſt:
Wanns wetter feucht und truͤb/ ſoll man ſich ſteiff feſt zeigen/
Vnd nicht nach jedem wird ſein kleid und mantel neigen/
So wird man ſteiff und feſt in langmuth bringen frucht/
Wenn man in trangſal auch den wahren nutzen ſucht.
Der
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[0020] H. V. S. Der Erfrewende. 34. Eine Weinpreſſe daraus rother Wein in ein Glaß laͤufft. In rechtem gebrauch. Der wein des menſchen hertz thut nach der ſchrifft erfrewen/ Er darff/ wenn man jhn recht braucht/ ſich fuͤr niemand ſchewen. Drumb mich Erfrewend ich im Wein genennet hab/ Daß man recht im gebrauch erkenne ſeine gab: Man ſoll ſich in dem Wein auch dergeſtalt erfrewen/ Daß man ſich nimmer nicht/ laß ſeiner that gerewen/ Das iſt der rechte brauch/ wenn man nicht wird bethoͤrt/ Vnd ſo das Trinckrecht helt/ daß man bey zeit auffhoͤrt. C. D. A. D. W. Der Gruͤne. 35. Stechpalm oder Walddiſteln. Nicht ohne Leim. Huͤlſt iſt ein kleine Staud/ die jmmer fort gantz gruͤnet/ Wiewol ſie ſtachlich iſt/ das Schaf ſich doch erkuͤhnet/ Vnd klaubt die blaͤtter rab/ ſie giebt ſehr guten Leim/ Der Gruͤn ich bin genent/ hab auch den Leim daheim: Wenn er zu ſtarck wolt ſeyn/ ſo kan man jhn befeuchten/ Vnd mit der tugend werth/ hell jederman vorleuchten/ Auff daß man gruͤn und new frucht bringe huͤbſch und fein/ Damit auch nutze den/ ſo ſonſt ſtets Leimend ſeyn. B. F. B. V. L. Der Steiffe. 36. Ein Buchbaum. Im feuchten. Das Buchenholtz wird ſteiff/ wann es geſetzt im feuchten/ Vnd wanns brennt im Camin mit heller flam thut leuchten: Drumb ich der Steiffe heiß/ weil es ſteiff iſt und feſt/ Ja auch noch ſteiffer wird/ wenns in eim feuchten neſt: Wanns wetter feucht und truͤb/ ſoll man ſich ſteiff feſt zeigen/ Vnd nicht nach jedem wird ſein kleid und mantel neigen/ So wird man ſteiff und feſt in langmuth bringen frucht/ Wenn man in trangſal auch den wahren nutzen ſucht. Der

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Zitationshilfe: [Anhalt-Köthen, Ludwig von]: Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben. [s. l.], 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/anhaltkoethen_fruchtbringende_1628/20>, abgerufen am 24.11.2024.