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Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.

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Die Methoden der Granulauntersuchung.
derivaten noch andere Substanzen in den Geweben vorkom¬
men, welche die Osmiumsäure energisch bis zur Schwär¬
zung reduciren, ist noch in keinem Falle sicher gestellt, doch
muss die Möglichkeit hier zugegeben werden. Dagegen ist es
bekannt, dass fast alle organischen Gewebstheile diese redu¬
cirenden Eigenschaften bis zur Gelbfärbung zeigen.

In Bezug auf die Beobachtung der Granulabilder lässt sich
nur im Allgemeinen sagen, dass die volle Ausnutzung der heute
uns zur Verfügung stehenden optischen Hilfsmittel nöthig ist,
um die Details deutlich zu übersehen. Mir sind gelegentlich
Fälle vorgekommen, wo der Zellenleib trotz sorgfältiger Diffe¬
renzirung mit Picrin gleichmässig roth blieb und bei übermässiger
Differenzirung gleichmässig farblos wurde; es war demnach nicht
zu entscheiden, ob es sich hier um eine gleichartige Substanz
oder um so kleine und dichte Granula handelte, dass dieselben
mit den heutigen Objectiven nicht mehr aufgelöst werden
können. Die Uebergänge hierzu finden sich vielfach und man
braucht nur die beigegebenen Abbildungen zu durchmustern,
um eine Stufenfolge von gröberen, kleineren und kleinsten
Granulis zu finden, so dass es nur noch eines weiteren Schrittes
der Verfeinerung bedarf, um das homogene Bild trotz einer
scharfen Differenzirung zu erzeugen.

Weil aber die Granula der Zelle in Bezug auf ihre Grösse
und Dichtigkeit oft die Grenze des Mikroskopes berühren und
wahrscheinlich auch überschreiten, darum ist die volle Aus¬
nutzung der Kräfte desselben dringend nothwendig und die
heutigen Apochromaten, welche wegen ihrer vollkommenen Cor¬
rektion in ihrer ganzen Oeffnung nutzbar sind, bilden einen
willkommenen Fortschritt, der uns hier wesentlich zu Gute
kommt. Will man die Kräfte derselben völlig ausnutzen, so
thut man nach meinen Erfahrungen gut, selbst an seinem Ob¬
jectiv den Correktionszustand desselben genau zu bestimmen
und danach sowohl die Brechkraft des Immersionsöles, als auch
diejenige Tubuslänge auszusuchen, die diesem Correktionszustand
am besten entspricht. Trotz der Exaktheit, mit welcher heute
unsere optischen Fabrikanten vorgehen, findet sich doch nur
selten ein Objectiv, an welchem die beigegebenen Angaben
über diese beiden Faktoren gut stimmen und die apochroma¬

Die Methoden der Granulauntersuchung.
derivaten noch andere Substanzen in den Geweben vorkom¬
men, welche die Osmiumsäure energisch bis zur Schwär¬
zung reduciren, ist noch in keinem Falle sicher gestellt, doch
muss die Möglichkeit hier zugegeben werden. Dagegen ist es
bekannt, dass fast alle organischen Gewebstheile diese redu¬
cirenden Eigenschaften bis zur Gelbfärbung zeigen.

In Bezug auf die Beobachtung der Granulabilder lässt sich
nur im Allgemeinen sagen, dass die volle Ausnutzung der heute
uns zur Verfügung stehenden optischen Hilfsmittel nöthig ist,
um die Details deutlich zu übersehen. Mir sind gelegentlich
Fälle vorgekommen, wo der Zellenleib trotz sorgfältiger Diffe¬
renzirung mit Picrin gleichmässig roth blieb und bei übermässiger
Differenzirung gleichmässig farblos wurde; es war demnach nicht
zu entscheiden, ob es sich hier um eine gleichartige Substanz
oder um so kleine und dichte Granula handelte, dass dieselben
mit den heutigen Objectiven nicht mehr aufgelöst werden
können. Die Uebergänge hierzu finden sich vielfach und man
braucht nur die beigegebenen Abbildungen zu durchmustern,
um eine Stufenfolge von gröberen, kleineren und kleinsten
Granulis zu finden, so dass es nur noch eines weiteren Schrittes
der Verfeinerung bedarf, um das homogene Bild trotz einer
scharfen Differenzirung zu erzeugen.

Weil aber die Granula der Zelle in Bezug auf ihre Grösse
und Dichtigkeit oft die Grenze des Mikroskopes berühren und
wahrscheinlich auch überschreiten, darum ist die volle Aus¬
nutzung der Kräfte desselben dringend nothwendig und die
heutigen Apochromaten, welche wegen ihrer vollkommenen Cor¬
rektion in ihrer ganzen Oeffnung nutzbar sind, bilden einen
willkommenen Fortschritt, der uns hier wesentlich zu Gute
kommt. Will man die Kräfte derselben völlig ausnutzen, so
thut man nach meinen Erfahrungen gut, selbst an seinem Ob¬
jectiv den Correktionszustand desselben genau zu bestimmen
und danach sowohl die Brechkraft des Immersionsöles, als auch
diejenige Tubuslänge auszusuchen, die diesem Correktionszustand
am besten entspricht. Trotz der Exaktheit, mit welcher heute
unsere optischen Fabrikanten vorgehen, findet sich doch nur
selten ein Objectiv, an welchem die beigegebenen Angaben
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[36/0052] Die Methoden der Granulauntersuchung. derivaten noch andere Substanzen in den Geweben vorkom¬ men, welche die Osmiumsäure energisch bis zur Schwär¬ zung reduciren, ist noch in keinem Falle sicher gestellt, doch muss die Möglichkeit hier zugegeben werden. Dagegen ist es bekannt, dass fast alle organischen Gewebstheile diese redu¬ cirenden Eigenschaften bis zur Gelbfärbung zeigen. In Bezug auf die Beobachtung der Granulabilder lässt sich nur im Allgemeinen sagen, dass die volle Ausnutzung der heute uns zur Verfügung stehenden optischen Hilfsmittel nöthig ist, um die Details deutlich zu übersehen. Mir sind gelegentlich Fälle vorgekommen, wo der Zellenleib trotz sorgfältiger Diffe¬ renzirung mit Picrin gleichmässig roth blieb und bei übermässiger Differenzirung gleichmässig farblos wurde; es war demnach nicht zu entscheiden, ob es sich hier um eine gleichartige Substanz oder um so kleine und dichte Granula handelte, dass dieselben mit den heutigen Objectiven nicht mehr aufgelöst werden können. Die Uebergänge hierzu finden sich vielfach und man braucht nur die beigegebenen Abbildungen zu durchmustern, um eine Stufenfolge von gröberen, kleineren und kleinsten Granulis zu finden, so dass es nur noch eines weiteren Schrittes der Verfeinerung bedarf, um das homogene Bild trotz einer scharfen Differenzirung zu erzeugen. Weil aber die Granula der Zelle in Bezug auf ihre Grösse und Dichtigkeit oft die Grenze des Mikroskopes berühren und wahrscheinlich auch überschreiten, darum ist die volle Aus¬ nutzung der Kräfte desselben dringend nothwendig und die heutigen Apochromaten, welche wegen ihrer vollkommenen Cor¬ rektion in ihrer ganzen Oeffnung nutzbar sind, bilden einen willkommenen Fortschritt, der uns hier wesentlich zu Gute kommt. Will man die Kräfte derselben völlig ausnutzen, so thut man nach meinen Erfahrungen gut, selbst an seinem Ob¬ jectiv den Correktionszustand desselben genau zu bestimmen und danach sowohl die Brechkraft des Immersionsöles, als auch diejenige Tubuslänge auszusuchen, die diesem Correktionszustand am besten entspricht. Trotz der Exaktheit, mit welcher heute unsere optischen Fabrikanten vorgehen, findet sich doch nur selten ein Objectiv, an welchem die beigegebenen Angaben über diese beiden Faktoren gut stimmen und die apochroma¬

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Zitationshilfe: Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altmann_elementarorganismen_1890/52>, abgerufen am 27.11.2024.