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Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.

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Die Secretionserscheinungen in den Zellen.

Wie im ruhenden Pancreas und anderswo, so findet man auch
in den Magendrüsen zweierlei Elemente vor, runde Körner und
elementare Fädchen; doch sind dieselben hier so vertheilt, dass die
ersteren den Belagzellen, die letzteren den Hauptzellen zukommen,
wie Fig. 2 Tafel V von der Magenschleimhaut der Katze zeigt.
Es ist augenscheinlich nur ein Theil der Zellenelemente, der
besonders in den Hauptzellen bei Anwendung der beschriebenen
Methoden in Erscheinung tritt, und es lässt sich annehmen, dass
weitere Methoden auch weitere Ergänzungen bringen werden.
In den Magendrüsen des Frosches (Fig. 1 Tafel XI) fehlen die
Fädchen ganz, weil dieselben bekanntlich nur Belagzellen ent¬
halten.

In anderen Fällen bleibt man überhaupt im Zweifel, ob man
es mit Fädchen oder Körnern zu thun hat; so zeigt das Darm¬
epithel der Katze (Fig. 1 Tafel XII) deutlich filare Anordnung
der Elemente, das Darmepithel des Frosches nicht (Fig. 2
Tafel XII). In den Nieren zeigen die corticalen Harnkanälchen
im Allgemeinen eine regellose Anordnung der Körnchen, wäh¬
rend die medullaren Filaranordnung haben; man sieht dieses
sehr deutlich beim Vergleich der Fig. 1 und 2 Tafel IV von der
Salamanderniere; auch bei den Säugethieren gelten ähnliche
Verhältnisse, und deutet dieses doch auf functionelle Verschie¬
denheiten hin.

Kehren wir noch einmal zu den Speicheldrüsen zurück und
wenden wir uns nun zu der zweiten Gattung derselben, den
Schleimspeicheldrüsen, so zeigt Fig. 4 Tafel XX uns einen Acinus
aus der Submaxillaris der Katze in ruhendem Zustande. Ueber
den Secretionsprocess an Schleimzellen ist man ja soweit einig,
dass man, wie man es an den Becherzellen und an anderen
Orten sehen kann (vergl. Fig. 3 Tafel XX), ein Ausstossen der
hellen Schleimsubstanz annimmt; auch das feine Netzwerk dieser
Substanz ist hier wiederholt gesehen worden, und schon Lav¬
dowsky
1 spricht ausdrücklich von Schleimkörnern, die in den
Lücken desselben liegen und die Schleimsubstanz bilden. Ueber

1 M. Lavdowsky, Zur feineren Anatomie und Physiologie der Speichel¬
drüsen etc. Aus dem physiologischen Institute zu Breslau. Schultze's
Archiv Bd. 13, 1877.
Die Secretionserscheinungen in den Zellen.

Wie im ruhenden Pancreas und anderswo, so findet man auch
in den Magendrüsen zweierlei Elemente vor, runde Körner und
elementare Fädchen; doch sind dieselben hier so vertheilt, dass die
ersteren den Belagzellen, die letzteren den Hauptzellen zukommen,
wie Fig. 2 Tafel V von der Magenschleimhaut der Katze zeigt.
Es ist augenscheinlich nur ein Theil der Zellenelemente, der
besonders in den Hauptzellen bei Anwendung der beschriebenen
Methoden in Erscheinung tritt, und es lässt sich annehmen, dass
weitere Methoden auch weitere Ergänzungen bringen werden.
In den Magendrüsen des Frosches (Fig. 1 Tafel XI) fehlen die
Fädchen ganz, weil dieselben bekanntlich nur Belagzellen ent¬
halten.

In anderen Fällen bleibt man überhaupt im Zweifel, ob man
es mit Fädchen oder Körnern zu thun hat; so zeigt das Darm¬
epithel der Katze (Fig. 1 Tafel XII) deutlich filare Anordnung
der Elemente, das Darmepithel des Frosches nicht (Fig. 2
Tafel XII). In den Nieren zeigen die corticalen Harnkanälchen
im Allgemeinen eine regellose Anordnung der Körnchen, wäh¬
rend die medullaren Filaranordnung haben; man sieht dieses
sehr deutlich beim Vergleich der Fig. 1 und 2 Tafel IV von der
Salamanderniere; auch bei den Säugethieren gelten ähnliche
Verhältnisse, und deutet dieses doch auf functionelle Verschie¬
denheiten hin.

Kehren wir noch einmal zu den Speicheldrüsen zurück und
wenden wir uns nun zu der zweiten Gattung derselben, den
Schleimspeicheldrüsen, so zeigt Fig. 4 Tafel XX uns einen Acinus
aus der Submaxillaris der Katze in ruhendem Zustande. Ueber
den Secretionsprocess an Schleimzellen ist man ja soweit einig,
dass man, wie man es an den Becherzellen und an anderen
Orten sehen kann (vergl. Fig. 3 Tafel XX), ein Ausstossen der
hellen Schleimsubstanz annimmt; auch das feine Netzwerk dieser
Substanz ist hier wiederholt gesehen worden, und schon Lav¬
dowsky
1 spricht ausdrücklich von Schleimkörnern, die in den
Lücken desselben liegen und die Schleimsubstanz bilden. Ueber

1 M. Lavdowsky, Zur feineren Anatomie und Physiologie der Speichel¬
drüsen etc. Aus dem physiologischen Institute zu Breslau. Schultze's
Archiv Bd. 13, 1877.
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[118/0134] Die Secretionserscheinungen in den Zellen. Wie im ruhenden Pancreas und anderswo, so findet man auch in den Magendrüsen zweierlei Elemente vor, runde Körner und elementare Fädchen; doch sind dieselben hier so vertheilt, dass die ersteren den Belagzellen, die letzteren den Hauptzellen zukommen, wie Fig. 2 Tafel V von der Magenschleimhaut der Katze zeigt. Es ist augenscheinlich nur ein Theil der Zellenelemente, der besonders in den Hauptzellen bei Anwendung der beschriebenen Methoden in Erscheinung tritt, und es lässt sich annehmen, dass weitere Methoden auch weitere Ergänzungen bringen werden. In den Magendrüsen des Frosches (Fig. 1 Tafel XI) fehlen die Fädchen ganz, weil dieselben bekanntlich nur Belagzellen ent¬ halten. In anderen Fällen bleibt man überhaupt im Zweifel, ob man es mit Fädchen oder Körnern zu thun hat; so zeigt das Darm¬ epithel der Katze (Fig. 1 Tafel XII) deutlich filare Anordnung der Elemente, das Darmepithel des Frosches nicht (Fig. 2 Tafel XII). In den Nieren zeigen die corticalen Harnkanälchen im Allgemeinen eine regellose Anordnung der Körnchen, wäh¬ rend die medullaren Filaranordnung haben; man sieht dieses sehr deutlich beim Vergleich der Fig. 1 und 2 Tafel IV von der Salamanderniere; auch bei den Säugethieren gelten ähnliche Verhältnisse, und deutet dieses doch auf functionelle Verschie¬ denheiten hin. Kehren wir noch einmal zu den Speicheldrüsen zurück und wenden wir uns nun zu der zweiten Gattung derselben, den Schleimspeicheldrüsen, so zeigt Fig. 4 Tafel XX uns einen Acinus aus der Submaxillaris der Katze in ruhendem Zustande. Ueber den Secretionsprocess an Schleimzellen ist man ja soweit einig, dass man, wie man es an den Becherzellen und an anderen Orten sehen kann (vergl. Fig. 3 Tafel XX), ein Ausstossen der hellen Schleimsubstanz annimmt; auch das feine Netzwerk dieser Substanz ist hier wiederholt gesehen worden, und schon Lav¬ dowsky 1 spricht ausdrücklich von Schleimkörnern, die in den Lücken desselben liegen und die Schleimsubstanz bilden. Ueber 1 M. Lavdowsky, Zur feineren Anatomie und Physiologie der Speichel¬ drüsen etc. Aus dem physiologischen Institute zu Breslau. Schultze's Archiv Bd. 13, 1877.

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Zitationshilfe: Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altmann_elementarorganismen_1890/134>, abgerufen am 24.11.2024.