Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehungen zu den Zellen. Leipzig, 1890.Die Secretionserscheinungen in den Zellen. chens die Bilder sich gleich. Zuweilen büssen die abgelöstenoder sich ablösenden Zelltheile etwas von ihrer prägnanten Er¬ scheinung ein, indem sie blasser werden, im Uebrigen aber die Formationen zunächst bewahren, welche die eigentlichen Zell¬ körpertheile zeigen. Man erhält dann auch beim Kaninchen Bilder, wie sie in der Harder'schen Drüse des Meerschweinchens und Hamsters zur Regel gehören, und wie sie in Fig. 1 und 2 Tafel XIX wiedergegeben sind. Hier sieht man oft nach der Behandlung mit Osmium, Als weitere Ergänzung der beschriebenen Bilder sollen Die Secretionserscheinungen in den Zellen. chens die Bilder sich gleich. Zuweilen büssen die abgelöstenoder sich ablösenden Zelltheile etwas von ihrer prägnanten Er¬ scheinung ein, indem sie blasser werden, im Uebrigen aber die Formationen zunächst bewahren, welche die eigentlichen Zell¬ körpertheile zeigen. Man erhält dann auch beim Kaninchen Bilder, wie sie in der Harder'schen Drüse des Meerschweinchens und Hamsters zur Regel gehören, und wie sie in Fig. 1 und 2 Tafel XIX wiedergegeben sind. Hier sieht man oft nach der Behandlung mit Osmium, Als weitere Ergänzung der beschriebenen Bilder sollen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0120" n="104"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#k">Die Secretionserscheinungen in den Zellen</hi>.<lb/></fw>chens die Bilder sich gleich. Zuweilen büssen die abgelösten<lb/> oder sich ablösenden Zelltheile etwas von ihrer prägnanten Er¬<lb/> scheinung ein, indem sie blasser werden, im Uebrigen aber die<lb/> Formationen zunächst bewahren, welche die eigentlichen Zell¬<lb/> körpertheile zeigen. Man erhält dann auch beim Kaninchen<lb/> Bilder, wie sie in der <hi rendition="#k">Harder</hi>'schen Drüse des Meerschweinchens<lb/> und Hamsters zur Regel gehören, und wie sie in Fig. 1 und 2<lb/> Tafel XIX wiedergegeben sind.</p><lb/> <p>Hier sieht man oft nach der Behandlung mit Osmium,<lb/> Paraffin und Farbstoff die gesammten Secretionsräume mit einem<lb/> zarten Netz gefüllt, dessen Maschen einen continuirlichen Ueber¬<lb/> gang aus der Substanz der Drüsenzellen her zeigen und zwar<lb/> der Art, dass die Formationen in beiden Theilen augenschein¬<lb/> lich einander analog sind; dennoch giebt es eine ziemlich<lb/> scharfe Grenze, welche das zarte Netzwerk der Secretionsräume<lb/> und die grob contourirten Substanzen der Drüsenzellen selbst<lb/> trennt. Auch hier also findet unstreitig ein Auflösen der oberen<lb/> Theile der Drüsenzellen zum Secret statt und die Betheiligung<lb/> dieser Zellen am Secretionsprocess ist so klar, wie man es nur<lb/> wünschen kann. Welche Bedeutung die roth gefärbten ver¬<lb/> einzelten Zellen der Hamsterdrüse haben, darüber weiss ich<lb/> nichts zu sagen.</p><lb/> <p>Als weitere Ergänzung der beschriebenen Bilder sollen<lb/> noch die Figuren 4 und 5 der Tafel XIX dienen, welche der<lb/> Bürzeldrüse der Taube und der Ente entnommen sind. Auch<lb/> hier giebt es keine scharfe Abgrenzung der Drüsenzellen zum<lb/> Secretraume, sondern die Substanz der Zellen geht auch hier<lb/> continuirlich in das Secret über, wenngleich dieser Uebergang<lb/> bei diesen Drüsen nicht so analoge Structuren des Secretes und<lb/> des Zellkörpers aufweist, wie in den eben beschriebenen <hi rendition="#k">Harder</hi>¬<lb/> schen Drüsen. Im Gegensatz zur <hi rendition="#k">Harder</hi>'schen Drüse ist hier<lb/> ferner der Zellenbelag deutlich mehrschichtig, sodass hier ver¬<lb/> muthlich bei der Secretion eine totale Ausstossung von Zellen<lb/> stattfinden dürfte, ähnlich wie bei der Erneuerung der Epider¬<lb/> miszellen, während bei jenen Bildern von der <hi rendition="#k">Harder</hi>'schen<lb/> Drüse augenscheinlich die einzelne Zelle in ihren Basaltheilen<lb/> stabil und nur in den Centraltheilen labil ist. Auch hier wird<lb/> die Untersuchung mit den gewöhnlichen Kernfärbungen leicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [104/0120]
Die Secretionserscheinungen in den Zellen.
chens die Bilder sich gleich. Zuweilen büssen die abgelösten
oder sich ablösenden Zelltheile etwas von ihrer prägnanten Er¬
scheinung ein, indem sie blasser werden, im Uebrigen aber die
Formationen zunächst bewahren, welche die eigentlichen Zell¬
körpertheile zeigen. Man erhält dann auch beim Kaninchen
Bilder, wie sie in der Harder'schen Drüse des Meerschweinchens
und Hamsters zur Regel gehören, und wie sie in Fig. 1 und 2
Tafel XIX wiedergegeben sind.
Hier sieht man oft nach der Behandlung mit Osmium,
Paraffin und Farbstoff die gesammten Secretionsräume mit einem
zarten Netz gefüllt, dessen Maschen einen continuirlichen Ueber¬
gang aus der Substanz der Drüsenzellen her zeigen und zwar
der Art, dass die Formationen in beiden Theilen augenschein¬
lich einander analog sind; dennoch giebt es eine ziemlich
scharfe Grenze, welche das zarte Netzwerk der Secretionsräume
und die grob contourirten Substanzen der Drüsenzellen selbst
trennt. Auch hier also findet unstreitig ein Auflösen der oberen
Theile der Drüsenzellen zum Secret statt und die Betheiligung
dieser Zellen am Secretionsprocess ist so klar, wie man es nur
wünschen kann. Welche Bedeutung die roth gefärbten ver¬
einzelten Zellen der Hamsterdrüse haben, darüber weiss ich
nichts zu sagen.
Als weitere Ergänzung der beschriebenen Bilder sollen
noch die Figuren 4 und 5 der Tafel XIX dienen, welche der
Bürzeldrüse der Taube und der Ente entnommen sind. Auch
hier giebt es keine scharfe Abgrenzung der Drüsenzellen zum
Secretraume, sondern die Substanz der Zellen geht auch hier
continuirlich in das Secret über, wenngleich dieser Uebergang
bei diesen Drüsen nicht so analoge Structuren des Secretes und
des Zellkörpers aufweist, wie in den eben beschriebenen Harder¬
schen Drüsen. Im Gegensatz zur Harder'schen Drüse ist hier
ferner der Zellenbelag deutlich mehrschichtig, sodass hier ver¬
muthlich bei der Secretion eine totale Ausstossung von Zellen
stattfinden dürfte, ähnlich wie bei der Erneuerung der Epider¬
miszellen, während bei jenen Bildern von der Harder'schen
Drüse augenscheinlich die einzelne Zelle in ihren Basaltheilen
stabil und nur in den Centraltheilen labil ist. Auch hier wird
die Untersuchung mit den gewöhnlichen Kernfärbungen leicht
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