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Altenberg, Peter: Pròdrŏmŏs. 2. Aufl. Berlin, 1906.

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weise nach! Was dir an Gott-Ähnlichkeit anhaftet von Eltern und Ureltern her, das weise nach!

Deine Beweglichkeit aus dem Edelbau heraus erweise, die an den Flug der Engel mahnt, an das Schweben überirdischer Gebilde!

Zeige die adelige Zartheit deiner Hand- und Fussgelenke, das edle Gerüste deiner Hände und Füsse, die feine Beweglichkeit deiner langen mageren Finger, die Wohlgeordnetheit deiner feinen Zehen; zeige, dass dein fettloser Hals wie ein bewegliches Stahl-Scharnier ist, zeige, dass deine Rumpfbeuge nach vorne und rückwärts ist wie windbewegtes Schilf!

Zeige, dass dein Schädel als ein geräumiges adeliges Gefäss für ein Welt-Gehirn intendiert war vom Schicksal und dass dein Antlitz durch die Nase nicht zu einem bekümmert zu Boden gerichteten, sondern zu einem geradeaus in das Leben oder sogar ein wenig in die Sterne blickenden werde!

Zeige, dass du weit und nobel dahinwandeln, dahinschreiten kannst, dass du federnd auf einem Sessel dich niederlassen, federnd dich erheben kannst! Zeige, dass die Schwere, dieses vom Tode Herkommende, keine Macht mehr über dich hat und dass du leicht und schwebend geworden bist, wie ein erster Entwurf zum künftigen Flieger! Zeige deine einfachen Mühelosigkeiten; wie der Vogel mühelos ist und die Gazelle. Zeige einen Brustkasten, der schon in der Wiege vom Schicksal aus zur Hochwölbung bestimmt war! Zeige, dass die Gnade der Natur wertvoller ist als der Schweiss des Menschen!

weise nach! Was dir an Gott-Ähnlichkeit anhaftet von Eltern und Ureltern her, das weise nach!

Deine Beweglichkeit aus dem Edelbau heraus erweise, die an den Flug der Engel mahnt, an das Schweben überirdischer Gebilde!

Zeige die adelige Zartheit deiner Hand- und Fussgelenke, das edle Gerüste deiner Hände und Füsse, die feine Beweglichkeit deiner langen mageren Finger, die Wohlgeordnetheit deiner feinen Zehen; zeige, dass dein fettloser Hals wie ein bewegliches Stahl-Scharnier ist, zeige, dass deine Rumpfbeuge nach vorne und rückwärts ist wie windbewegtes Schilf!

Zeige, dass dein Schädel als ein geräumiges adeliges Gefäss für ein Welt-Gehirn intendiert war vom Schicksal und dass dein Antlitz durch die Nase nicht zu einem bekümmert zu Boden gerichteten, sondern zu einem geradeaus in das Leben oder sogar ein wenig in die Sterne blickenden werde!

Zeige, dass du weit und nobel dahinwandeln, dahinschreiten kannst, dass du federnd auf einem Sessel dich niederlassen, federnd dich erheben kannst! Zeige, dass die Schwere, dieses vom Tode Herkommende, keine Macht mehr über dich hat und dass du leicht und schwebend geworden bist, wie ein erster Entwurf zum künftigen Flieger! Zeige deine einfachen Mühelosigkeiten; wie der Vogel mühelos ist und die Gazelle. Zeige einen Brustkasten, der schon in der Wiege vom Schicksal aus zur Hochwölbung bestimmt war! Zeige, dass die Gnade der Natur wertvoller ist als der Schweiss des Menschen!

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[115/0115] weise nach! Was dir an Gott-Ähnlichkeit anhaftet von Eltern und Ureltern her, das weise nach! Deine Beweglichkeit aus dem Edelbau heraus erweise, die an den Flug der Engel mahnt, an das Schweben überirdischer Gebilde! Zeige die adelige Zartheit deiner Hand- und Fussgelenke, das edle Gerüste deiner Hände und Füsse, die feine Beweglichkeit deiner langen mageren Finger, die Wohlgeordnetheit deiner feinen Zehen; zeige, dass dein fettloser Hals wie ein bewegliches Stahl-Scharnier ist, zeige, dass deine Rumpfbeuge nach vorne und rückwärts ist wie windbewegtes Schilf! Zeige, dass dein Schädel als ein geräumiges adeliges Gefäss für ein Welt-Gehirn intendiert war vom Schicksal und dass dein Antlitz durch die Nase nicht zu einem bekümmert zu Boden gerichteten, sondern zu einem geradeaus in das Leben oder sogar ein wenig in die Sterne blickenden werde! Zeige, dass du weit und nobel dahinwandeln, dahinschreiten kannst, dass du federnd auf einem Sessel dich niederlassen, federnd dich erheben kannst! Zeige, dass die Schwere, dieses vom Tode Herkommende, keine Macht mehr über dich hat und dass du leicht und schwebend geworden bist, wie ein erster Entwurf zum künftigen Flieger! Zeige deine einfachen Mühelosigkeiten; wie der Vogel mühelos ist und die Gazelle. Zeige einen Brustkasten, der schon in der Wiege vom Schicksal aus zur Hochwölbung bestimmt war! Zeige, dass die Gnade der Natur wertvoller ist als der Schweiss des Menschen!

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Zitationshilfe: Altenberg, Peter: Pròdrŏmŏs. 2. Aufl. Berlin, 1906, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/altenberg_prodromos_1906/115>, abgerufen am 28.11.2024.