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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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das Gold nicht greift, was sie ihm zuwerfen, die blanken Sterne, dem schleudern sie nachher Roth hin. Wer dir was nimmt, nimmt Unglück! -- Wie Nebelgeriesel war die Versammlung am grauenden Morgen, ehe ich es mich versah, verschwunden. -- Ich deutete damals -- solche Phantasieen nähren den Aberwitz -- den verlornen Schatz auf den Burschen, den ich laufen ließ. Nachher meinte ich, es sei der Tod des Herzogs, und jetzt weiß ich, mein lieber Neffe, was der Schatz ist, den ich fahren ließ: es war das einzige edle Weib, dessen Werth ich erst erkennen soll, nachdem ich es muthwillig verstieß!

Der Neffe kannte den Oheim, er lächelte nicht. Aber er winkte die Zigeuner heran; denn sie sahen ihm so vergnügt aus, daß sie diesmal gewiß für seinen Oheim bessere Nachricht aus den Sternen hätten. Sacken streckte gedankenlos die Hand hin, während der Neffe sagte: Hexe, sieh, ob der blanke Herr eine so glückliche Reise haben wird, als er wünscht. Wenn du's heraus siehst, sollst du ein eben so blankes Geldstück haben, als dein Spruch es ist. -- Die Alte sah und überschlug sich: Christe Wunder, großer Herr, so lang und krumm wirst du reisen, und unterwegs Alles treffen, wie du es wünschest. -- Dann muß ich keinem Menschen begegnen, murmelte Sacken, denn die glücklichste Reise für mich wäre die, wo ich auf Niemand stoße. -- Die Alte nickte mit grinsender Miene: Die Sterne lügen nicht. Sie sind gut gegen reiche Leute. Kriegen einmal Alles, was

das Gold nicht greift, was sie ihm zuwerfen, die blanken Sterne, dem schleudern sie nachher Roth hin. Wer dir was nimmt, nimmt Unglück! — Wie Nebelgeriesel war die Versammlung am grauenden Morgen, ehe ich es mich versah, verschwunden. — Ich deutete damals — solche Phantasieen nähren den Aberwitz — den verlornen Schatz auf den Burschen, den ich laufen ließ. Nachher meinte ich, es sei der Tod des Herzogs, und jetzt weiß ich, mein lieber Neffe, was der Schatz ist, den ich fahren ließ: es war das einzige edle Weib, dessen Werth ich erst erkennen soll, nachdem ich es muthwillig verstieß!

Der Neffe kannte den Oheim, er lächelte nicht. Aber er winkte die Zigeuner heran; denn sie sahen ihm so vergnügt aus, daß sie diesmal gewiß für seinen Oheim bessere Nachricht aus den Sternen hätten. Sacken streckte gedankenlos die Hand hin, während der Neffe sagte: Hexe, sieh, ob der blanke Herr eine so glückliche Reise haben wird, als er wünscht. Wenn du's heraus siehst, sollst du ein eben so blankes Geldstück haben, als dein Spruch es ist. — Die Alte sah und überschlug sich: Christe Wunder, großer Herr, so lang und krumm wirst du reisen, und unterwegs Alles treffen, wie du es wünschest. — Dann muß ich keinem Menschen begegnen, murmelte Sacken, denn die glücklichste Reise für mich wäre die, wo ich auf Niemand stoße. — Die Alte nickte mit grinsender Miene: Die Sterne lügen nicht. Sie sind gut gegen reiche Leute. Kriegen einmal Alles, was

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T12:11:53Z)

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/68>, abgerufen am 27.11.2024.