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Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Die Pferde können nicht für sich selbst sorgen, für die muß ich denken und handeln. Wenn ich noch über eine Viertelstunde hier warte, finde ich den Weg nicht mehr, der uns an die nächste Schenke bringt. Eine Nacht in diesem Walde, wenn die Wölfe kommen, und es ist um die Thiere geschehen; und wenn auch keine Wölfe erschienen, da sind Moräste, Irrlichter, Abgründe und die Unsicherheit selbst. Von mir, wenn ich nach Hause komme, fordern sie nicht meinen Herrn, sondern meine Pferde. Also -- und nachdem er noch einmal vergebens geknallt, gab er seinen Thieren das willkommene Zeichen zum Aufbruch.

Sie liefen vortrefflich, als wenn sie nie einen Herrn gehabt, den sie jetzt verloren hatten. -- Sie würden eben so laufen, tröstete sich der Kutscher, auch wenn ich, den sie doch lieb haben, und der ihnen so viel Gutes gethan, vom Bock fiele und die Räder über mich weg gingen. Vieh und Menschen thun nichts, als was ihnen angeboren ist; mehr muß man nicht prätendiren.

Der Kutscher fuhr Tag um Tag, wie es vor der Abfahrt bestimmt war. Aber schon am nächstfolgenden fuhr er nicht mehr allein, sondern während er auf dem Bocke, saß im Wagen das uns wohlbekannte Gesicht des Studenten, um dessen willen die Reise ihren eigentlichen Zweck verfehlte. An der Straße hatten der Wagen und der Ausgewiesene sich begegnet, ohne daß dieser dem Kutscher andere Nachricht geben können, als daß er,

Die Pferde können nicht für sich selbst sorgen, für die muß ich denken und handeln. Wenn ich noch über eine Viertelstunde hier warte, finde ich den Weg nicht mehr, der uns an die nächste Schenke bringt. Eine Nacht in diesem Walde, wenn die Wölfe kommen, und es ist um die Thiere geschehen; und wenn auch keine Wölfe erschienen, da sind Moräste, Irrlichter, Abgründe und die Unsicherheit selbst. Von mir, wenn ich nach Hause komme, fordern sie nicht meinen Herrn, sondern meine Pferde. Also — und nachdem er noch einmal vergebens geknallt, gab er seinen Thieren das willkommene Zeichen zum Aufbruch.

Sie liefen vortrefflich, als wenn sie nie einen Herrn gehabt, den sie jetzt verloren hatten. — Sie würden eben so laufen, tröstete sich der Kutscher, auch wenn ich, den sie doch lieb haben, und der ihnen so viel Gutes gethan, vom Bock fiele und die Räder über mich weg gingen. Vieh und Menschen thun nichts, als was ihnen angeboren ist; mehr muß man nicht prätendiren.

Der Kutscher fuhr Tag um Tag, wie es vor der Abfahrt bestimmt war. Aber schon am nächstfolgenden fuhr er nicht mehr allein, sondern während er auf dem Bocke, saß im Wagen das uns wohlbekannte Gesicht des Studenten, um dessen willen die Reise ihren eigentlichen Zweck verfehlte. An der Straße hatten der Wagen und der Ausgewiesene sich begegnet, ohne daß dieser dem Kutscher andere Nachricht geben können, als daß er,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T12:11:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T12:11:53Z)

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Zitationshilfe: Alexis, Willibald: Herr von Sacken. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–202. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_sacken_1910/52>, abgerufen am 24.11.2024.