Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 5. Berlin, 1852.Die Geschwister wollten mit; anfänglich die Mutter Die Sterne funkelten hell am klaren Herbsthori¬ Sie reichte ihm die Hand. Mit ihrer Silber¬ Er schlug ein: "Es werden noch viele Nebel "In keinem Fältchen Deines Herzens ist ein Sie zauderte. "Sprich es aus! sagte er. Es soll gar kein "Ich möchte Dich auch ganz zufrieden, ganz "Und wenn Du es wärest, was kannst Du Die Geſchwiſter wollten mit; anfänglich die Mutter Die Sterne funkelten hell am klaren Herbſthori¬ Sie reichte ihm die Hand. Mit ihrer Silber¬ Er ſchlug ein: „Es werden noch viele Nebel „In keinem Fältchen Deines Herzens iſt ein Sie zauderte. „Sprich es aus! ſagte er. Es ſoll gar kein „Ich möchte Dich auch ganz zufrieden, ganz „Und wenn Du es wäreſt, was kannſt Du <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0271" n="261"/> Die Geſchwiſter wollten mit; anfänglich die Mutter<lb/> auch, ſie fühlte ſich zu ſchwach. Die Kinder aber<lb/> konnten ſich im Gedränge und der Finſterniß verlie¬<lb/> ren. So machte es ſich denn wie von ſelbſt, daß<lb/> van Aſten ſeine ehemalige Braut allein nach dem<lb/> Wagen begleitete.</p><lb/> <p>Die Sterne funkelten hell am klaren Herbſthori¬<lb/> zont, als ſie aus dem Baumgang traten. An der<lb/> Hinterpforte ſtand der Wagen.</p><lb/> <p>Sie reichte ihm die Hand. Mit ihrer Silber¬<lb/> ſtimme ſprach ſie: „Walter, hinter uns iſt es klar;<lb/> ich hoffe, es wird auch vor uns immer klar bleiben.“</p><lb/> <p>Er ſchlug ein: „Es werden noch viele Nebel<lb/> aufſteigen, bewahre Deinen hellen Blick und dann<lb/> bleibt es zwiſchen uns klar.“</p><lb/> <p>„In keinem Fältchen Deines Herzens iſt ein<lb/> Groll, ſprach ſie, nicht wahr? — Das giebt mir<lb/> Muth. Aber —“</p><lb/> <p>Sie zauderte.</p><lb/> <p>„Sprich es aus! ſagte er. Es ſoll gar kein<lb/> Fältchen zwiſchen uns bleiben.“</p><lb/> <p>„Ich möchte Dich auch ganz zufrieden, ganz<lb/> klar mit Dir ſelbſt verlaſſen. Bin ich's noch, Wal¬<lb/> ter, die wie eine Nachtwolke zwiſchen Dir und Dei¬<lb/> nem Vater ſchwebt, den Wünſchen des Mannes, deſ¬<lb/> ſen Glück und Frieden Dir das Theuerſte ſein müßte?“</p><lb/> <p>„Und wenn Du es wäreſt, was kannſt Du<lb/> dafür? Kann der Nordpol dafür, daß der Mag¬<lb/> net nach ihm zeigt? Es wäre die Arbeit eines Nar¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [261/0271]
Die Geſchwiſter wollten mit; anfänglich die Mutter
auch, ſie fühlte ſich zu ſchwach. Die Kinder aber
konnten ſich im Gedränge und der Finſterniß verlie¬
ren. So machte es ſich denn wie von ſelbſt, daß
van Aſten ſeine ehemalige Braut allein nach dem
Wagen begleitete.
Die Sterne funkelten hell am klaren Herbſthori¬
zont, als ſie aus dem Baumgang traten. An der
Hinterpforte ſtand der Wagen.
Sie reichte ihm die Hand. Mit ihrer Silber¬
ſtimme ſprach ſie: „Walter, hinter uns iſt es klar;
ich hoffe, es wird auch vor uns immer klar bleiben.“
Er ſchlug ein: „Es werden noch viele Nebel
aufſteigen, bewahre Deinen hellen Blick und dann
bleibt es zwiſchen uns klar.“
„In keinem Fältchen Deines Herzens iſt ein
Groll, ſprach ſie, nicht wahr? — Das giebt mir
Muth. Aber —“
Sie zauderte.
„Sprich es aus! ſagte er. Es ſoll gar kein
Fältchen zwiſchen uns bleiben.“
„Ich möchte Dich auch ganz zufrieden, ganz
klar mit Dir ſelbſt verlaſſen. Bin ich's noch, Wal¬
ter, die wie eine Nachtwolke zwiſchen Dir und Dei¬
nem Vater ſchwebt, den Wünſchen des Mannes, deſ¬
ſen Glück und Frieden Dir das Theuerſte ſein müßte?“
„Und wenn Du es wäreſt, was kannſt Du
dafür? Kann der Nordpol dafür, daß der Mag¬
net nach ihm zeigt? Es wäre die Arbeit eines Nar¬
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