Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852."Sie haben noch einen Wechsel von mir accep¬ "Der am vierzehnten October fällig ist, mein "Weiß es, wir könnten aber vielleicht noch ein Wandel verkniff die Lippen. Nach einer Pause "Ist mir lieb, daß Sie so gefällig sind; den "Herr! Das sind nicht vierzehn Tage." "Weiß es." "Das könnte mich derangiren." "Würde mir sehr leid thun." "Das ist unverschämt." "Kann sein. Ein Kaufmann muß die Con¬ "Ihre Gründe, Herr van Asten! Durch das "Gründe wollen Sie! So viel Sie wollen: „Sie haben noch einen Wechſel von mir accep¬ „Der am vierzehnten October fällig iſt, mein „Weiß es, wir könnten aber vielleicht noch ein Wandel verkniff die Lippen. Nach einer Pauſe „Iſt mir lieb, daß Sie ſo gefällig ſind; den „Herr! Das ſind nicht vierzehn Tage.“ „Weiß es.“ „Das könnte mich derangiren.“ „Würde mir ſehr leid thun.“ „Das iſt unverſchämt.“ „Kann ſein. Ein Kaufmann muß die Con¬ „Ihre Gründe, Herr van Aſten! Durch das „Gründe wollen Sie! So viel Sie wollen: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0335" n="325"/> <p>„Sie haben noch einen Wechſel von mir accep¬<lb/> tirt, auf Höhe von zehn Tauſend Thalern.“</p><lb/> <p>„Der am vierzehnten October fällig iſt, mein<lb/> Herr.“</p><lb/> <p>„Weiß es, wir könnten aber vielleicht noch ein<lb/> Geſchäftchen machen. Schreiben Sie mir noch ein<lb/> ſolches Duplicat — der Wechſel wird auch blaß.“</p><lb/> <p>Wandel verkniff die Lippen. Nach einer Pauſe<lb/> ſagte er: „Wie Sie wünſchen.“</p><lb/> <p>„Iſt mir lieb, daß Sie ſo gefällig ſind; den<lb/> Verfalltag wünſch ich nur etwas anders. Schreiben<lb/> Sie gütigſt: acceptirt zum erſten September.“</p><lb/> <p>„Herr! Das ſind nicht vierzehn Tage.“</p><lb/> <p>„Weiß es.“</p><lb/> <p>„Das könnte mich derangiren.“</p><lb/> <p>„Würde mir ſehr leid thun.“</p><lb/> <p>„Das iſt unverſchämt.“</p><lb/> <p>„Kann ſein. Ein Kaufmann muß die Con¬<lb/> juncturen benutzen. Iſt ſich Jeder ſelbſt der Nächſte,<lb/> darin werden Sie mir Recht geben.“</p><lb/> <p>„Ihre Gründe, Herr van Aſten! Durch das<lb/> Duplicat verſchwindet jede Beſorgniß wegen der<lb/> Dinte.“</p><lb/> <p>„Gründe wollen Sie! So viel Sie wollen:<lb/> bis zum vierzehnten October kann Krieg ausgebrochen,<lb/> Sie können todt, bankerott, Sie können nach Aſien<lb/> und Sibirien gereiſt ſein. Ich könnte Ihnen noch<lb/> viel mehr Gründe ſagen, der Hauptgrund aber iſt,<lb/> ich will mein Geld haben.“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [325/0335]
„Sie haben noch einen Wechſel von mir accep¬
tirt, auf Höhe von zehn Tauſend Thalern.“
„Der am vierzehnten October fällig iſt, mein
Herr.“
„Weiß es, wir könnten aber vielleicht noch ein
Geſchäftchen machen. Schreiben Sie mir noch ein
ſolches Duplicat — der Wechſel wird auch blaß.“
Wandel verkniff die Lippen. Nach einer Pauſe
ſagte er: „Wie Sie wünſchen.“
„Iſt mir lieb, daß Sie ſo gefällig ſind; den
Verfalltag wünſch ich nur etwas anders. Schreiben
Sie gütigſt: acceptirt zum erſten September.“
„Herr! Das ſind nicht vierzehn Tage.“
„Weiß es.“
„Das könnte mich derangiren.“
„Würde mir ſehr leid thun.“
„Das iſt unverſchämt.“
„Kann ſein. Ein Kaufmann muß die Con¬
juncturen benutzen. Iſt ſich Jeder ſelbſt der Nächſte,
darin werden Sie mir Recht geben.“
„Ihre Gründe, Herr van Aſten! Durch das
Duplicat verſchwindet jede Beſorgniß wegen der
Dinte.“
„Gründe wollen Sie! So viel Sie wollen:
bis zum vierzehnten October kann Krieg ausgebrochen,
Sie können todt, bankerott, Sie können nach Aſien
und Sibirien gereiſt ſein. Ich könnte Ihnen noch
viel mehr Gründe ſagen, der Hauptgrund aber iſt,
ich will mein Geld haben.“
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