Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.Bureau eines Ministers unter dem Siegel der Amts¬ "Halt! Die sämmtlichen Excemplare Ihrer Schrift "Wer that das!" rief der Erstaunte. "Ihr eigner Vater. Weil er es bereute, ließ er "So könnte ich schließlich darauf aufmerksam "Kennen Sie Herrn von Fuchsius," unterbrach "Man rühmt ihn als einen unserer befähigtesten "Ich frage, ob Sie ihn kennen? Persönlich? Als Walter den Mund öffnete, schoß wieder ein Bureau eines Miniſters unter dem Siegel der Amts¬ „Halt! Die ſämmtlichen Excemplare Ihrer Schrift „Wer that das!“ rief der Erſtaunte. „Ihr eigner Vater. Weil er es bereute, ließ er „So könnte ich ſchließlich darauf aufmerkſam „Kennen Sie Herrn von Fuchſius,“ unterbrach „Man rühmt ihn als einen unſerer befähigteſten „Ich frage, ob Sie ihn kennen? Perſönlich? Als Walter den Mund öffnete, ſchoß wieder ein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0202" n="192"/> Bureau eines Miniſters unter dem Siegel der Amts¬<lb/> verſchwiegenheit bewahrt iſt.“</p><lb/> <p>„Halt! Die ſämmtlichen Excemplare Ihrer Schrift<lb/> ſind aufgekauft und makulirt worden, ehe ſie in's<lb/> Publicum kamen.“</p><lb/> <p>„Wer that das!“ rief der Erſtaunte.</p><lb/> <p>„Ihr eigner Vater. Weil er es bereute, ließ er<lb/> mir das letzte Exemplar durch Herrn von Dohleneck<lb/> zuſtellen.“</p><lb/> <p>„So könnte ich ſchließlich darauf aufmerkſam<lb/> machen, ſagte Walter, daß ich mit dem Herrn Regie¬<lb/> rungsrath in durchaus keinen Relationen ſtehe.“</p><lb/> <p>„Kennen Sie Herrn von Fuchſius,“ unterbrach<lb/> ihn der Miniſter, der ſchon in der Mitte der Rede<lb/> mit eigenen Gedanken beſchäftigt ſchien.</p><lb/> <p>„Man rühmt ihn als einen unſerer befähigteſten<lb/> jüngern Beamten, dem eine glänzende Carriere be¬<lb/> vorſteht.“</p><lb/> <p>„Ich frage, ob Sie ihn kennen? Perſönlich?<lb/> Schickten Sie ihm wirklich kein Exemplar? Wiſſen<lb/> Sie, daß er keines beſeſſen?“</p><lb/> <p>Als Walter den Mund öffnete, ſchoß wieder ein<lb/> Lichtſtrahl durch das Zimmer. Er erinnerte ſich, als<lb/> er bei jenem andern Miniſter eine Audienz erhalten,<lb/> daß Herr von Fuchſius damals aus dem Zimmer<lb/> gegangen, daß dem Miniſter kurz zuvor ein Vortrag<lb/> über die Schrift gehalten ſein mußte. In dem ernſten<lb/> Moment fuhr ein Lächeln über ſein Geſicht. Er<lb/> erinnerte ſich, daß Fuchſius, als er durch's Vor¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [192/0202]
Bureau eines Miniſters unter dem Siegel der Amts¬
verſchwiegenheit bewahrt iſt.“
„Halt! Die ſämmtlichen Excemplare Ihrer Schrift
ſind aufgekauft und makulirt worden, ehe ſie in's
Publicum kamen.“
„Wer that das!“ rief der Erſtaunte.
„Ihr eigner Vater. Weil er es bereute, ließ er
mir das letzte Exemplar durch Herrn von Dohleneck
zuſtellen.“
„So könnte ich ſchließlich darauf aufmerkſam
machen, ſagte Walter, daß ich mit dem Herrn Regie¬
rungsrath in durchaus keinen Relationen ſtehe.“
„Kennen Sie Herrn von Fuchſius,“ unterbrach
ihn der Miniſter, der ſchon in der Mitte der Rede
mit eigenen Gedanken beſchäftigt ſchien.
„Man rühmt ihn als einen unſerer befähigteſten
jüngern Beamten, dem eine glänzende Carriere be¬
vorſteht.“
„Ich frage, ob Sie ihn kennen? Perſönlich?
Schickten Sie ihm wirklich kein Exemplar? Wiſſen
Sie, daß er keines beſeſſen?“
Als Walter den Mund öffnete, ſchoß wieder ein
Lichtſtrahl durch das Zimmer. Er erinnerte ſich, als
er bei jenem andern Miniſter eine Audienz erhalten,
daß Herr von Fuchſius damals aus dem Zimmer
gegangen, daß dem Miniſter kurz zuvor ein Vortrag
über die Schrift gehalten ſein mußte. In dem ernſten
Moment fuhr ein Lächeln über ſein Geſicht. Er
erinnerte ſich, daß Fuchſius, als er durch's Vor¬
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