Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852.rühmen, daß ich Sie einen Augenblick für ehrlich "Wenn meine Ansichten oder meine Darstellung "Unversch -- Ihre Ansichten! Herr, in drei -- Walters Blut stürzte gegen seine Brust, er "Scheeren Sie sich zum -- wo Sie hergekommen, Der Minister hatte mit halber Wendung ihm "Ich werde nicht gehen, hörte er hinter sich rühmen, daß ich Sie einen Augenblick für ehrlich „Wenn meine Anſichten oder meine Darſtellung „Unverſch — Ihre Anſichten! Herr, in drei — Walters Blut ſtürzte gegen ſeine Bruſt, er „Scheeren Sie ſich zum — wo Sie hergekommen, Der Miniſter hatte mit halber Wendung ihm „Ich werde nicht gehen, hörte er hinter ſich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0193" n="183"/> rühmen, daß ich Sie einen Augenblick für ehrlich<lb/> hielt.“</p><lb/> <p>„Wenn meine Anſichten oder meine Darſtellung<lb/> Euer Excellenz Mißfallen erregten, ſo glaube ich<lb/> wenigſtens dieſe Behandlung nicht verdient zu haben,<lb/> da ich mich Ihnen damit nicht aufgedrängt habe. —<lb/> Wenn Euer Excellenz mich nur deshalb rufen ließen,<lb/> ſetzte er nach einer Pauſe hinzu, ſo glaube ich jetzt<lb/> entlaſſen zu ſein.“</p><lb/> <p>„Unverſch — Ihre Anſichten! Herr, in drei —<lb/> hat ein Plagiarius Anſichten? Kann ein Dieb ſagen,<lb/> der einen Kaſten aus dem offnen Fenſter ſtahl, daß<lb/> ihm die Sachen darin gehören, wenn er ſie in<lb/> ſeiner Spelunke in Schränke und Fächer geſtellt hat?“</p><lb/> <p>Walters Blut ſtürzte gegen ſeine Bruſt, er<lb/> preßte die Lippen, ſeine Stirn glühte, und wie ein<lb/> eiskalter Strahl fuhr es ihm zugleich vom Wirbel<lb/> bis zur Zeh: „Was haben Euer Excellenz mir zu<lb/> befehlen?“ Er ſprach es mit feſter Stimme, aber<lb/> es war der letzte Moment der Faſſung.</p><lb/> <p>„Scheeren Sie ſich zum — wo Sie hergekommen,<lb/> und unterſtehen ſich nicht, mir wieder unter Augen<lb/> zu treten.“</p><lb/> <p>Der Miniſter hatte mit halber Wendung ihm<lb/> den Rücken gekehrt.</p><lb/> <p>„Ich werde nicht gehen, hörte er hinter ſich<lb/> eine klar tönende Stimme. Denn darum haben,<lb/> darum <hi rendition="#g">können</hi> Excellenz mich nicht herberufen haben.<lb/> Ich gehe nicht, weil ich es mir ſchuldig bin, und ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [183/0193]
rühmen, daß ich Sie einen Augenblick für ehrlich
hielt.“
„Wenn meine Anſichten oder meine Darſtellung
Euer Excellenz Mißfallen erregten, ſo glaube ich
wenigſtens dieſe Behandlung nicht verdient zu haben,
da ich mich Ihnen damit nicht aufgedrängt habe. —
Wenn Euer Excellenz mich nur deshalb rufen ließen,
ſetzte er nach einer Pauſe hinzu, ſo glaube ich jetzt
entlaſſen zu ſein.“
„Unverſch — Ihre Anſichten! Herr, in drei —
hat ein Plagiarius Anſichten? Kann ein Dieb ſagen,
der einen Kaſten aus dem offnen Fenſter ſtahl, daß
ihm die Sachen darin gehören, wenn er ſie in
ſeiner Spelunke in Schränke und Fächer geſtellt hat?“
Walters Blut ſtürzte gegen ſeine Bruſt, er
preßte die Lippen, ſeine Stirn glühte, und wie ein
eiskalter Strahl fuhr es ihm zugleich vom Wirbel
bis zur Zeh: „Was haben Euer Excellenz mir zu
befehlen?“ Er ſprach es mit feſter Stimme, aber
es war der letzte Moment der Faſſung.
„Scheeren Sie ſich zum — wo Sie hergekommen,
und unterſtehen ſich nicht, mir wieder unter Augen
zu treten.“
Der Miniſter hatte mit halber Wendung ihm
den Rücken gekehrt.
„Ich werde nicht gehen, hörte er hinter ſich
eine klar tönende Stimme. Denn darum haben,
darum können Excellenz mich nicht herberufen haben.
Ich gehe nicht, weil ich es mir ſchuldig bin, und ich
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