Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 4. Berlin, 1852."Wer ist in Warschau?" "Entfiel mir das Wort! -- Ich bin ver¬ "Das muß Entsetzliches sein, was Sie außer "Was ist entsetzlich, Freundin, in diesen Welt¬ "Sie phantasiren. Als ob er nicht wüßte, daß "Auch daß man mich verstrickt, nennen Sie es "Schweigen Sie, um Gottes Willen, schweigen "O ich möchte Alles, was man mir eingefüllt, 10*
„Wer iſt in Warſchau?“ „Entfiel mir das Wort! — Ich bin ver¬ „Das muß Entſetzliches ſein, was Sie außer „Was iſt entſetzlich, Freundin, in dieſen Welt¬ „Sie phantaſiren. Als ob er nicht wüßte, daß „Auch daß man mich verſtrickt, nennen Sie es „Schweigen Sie, um Gottes Willen, ſchweigen „O ich möchte Alles, was man mir eingefüllt, 10*
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„Wer iſt in Warſchau?“
„Entfiel mir das Wort! — Ich bin ver¬
wirrt —“
„Das muß Entſetzliches ſein, was Sie außer
ſich bringt.“
„Was iſt entſetzlich, Freundin, in dieſen Welt¬
kriſen! Seine Hand zitterte in der ihren. Ihr Scharf¬
blick errieth es. Nun bin ich in Ihre Hand gegeben.
Mein Leben hängt von Ihnen ab. Gehen Sie zu
Laforeſt und — “
„Sie phantaſiren. Als ob er nicht wüßte, daß
Sie mit der Ruſſiſchen Diplomatie verhandeln.“
„Auch daß man mich verſtrickt, nennen Sie es
Zufall, in ein Netz gezogen, deſſen Zipfelende die
Bourbonen halten; daß Ludwig XVIII. wieder in
Polen iſt, daß Dinge in Frankreich vorbereitet wer¬
den; daß in Napoleons nächſter Umgebung Perſonen
gewonnen ſind; daß ihm die Flaſchen mit dem Keller¬
ſiegel, die er mit ſich führt, nichts helfen; daß die
Suppe, die er koſtet, das Geflügel, das er in den
Mund führt —“
„Schweigen Sie, um Gottes Willen, ſchweigen
Sie —“
„O ich möchte Alles, was man mir eingefüllt,
ausgießen, es zerſprengt meine Bruſt; denn bei Gott,
nur mein böſes Glück, nicht mein Wille hat mich hier
verſtrickt. — Ich fühle mich ſchon erleichtert, daß ich
eine Mitwiſſerin habe, bei der mein Geheimniß wie
im Sarge ruht —“
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