Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.stehen. Fuchsius besorgte für die Hamburger Zeitung "Die erlauchte Fürstin, entgegnete Fuchsius, weiß, "Ich kenne auch Regierungen, setzte die Gar¬ Der Kriegsrath Alltag wandte sich mit einem Die Gruppe löste sich auf, als die Janitscharen¬ Am lautesten ward es in dem kleinen Neben¬ "Nein, sag ich doch, so vieles Volk, und alle ſtehen. Fuchſius beſorgte für die Hamburger Zeitung „Die erlauchte Fürſtin, entgegnete Fuchſius, weiß, „Ich kenne auch Regierungen, ſetzte die Gar¬ Der Kriegsrath Alltag wandte ſich mit einem Die Gruppe löſte ſich auf, als die Janitſcharen¬ Am lauteſten ward es in dem kleinen Neben¬ „Nein, ſag ich doch, ſo vieles Volk, und alle <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="9"/> ſtehen. Fuchſius beſorgte für die Hamburger Zeitung<lb/> Regierungsartikel.</p><lb/> <p>„Die erlauchte Fürſtin, entgegnete Fuchſius, weiß,<lb/> daß gewiſſe Regierungen ſchüchternen Jungfrauen<lb/> gleichen, die in ihrer Gegenwart keine Schmeicheleien<lb/> vertragen, hinter ihrem Rücken hören ſie ſich recht<lb/> gern gelobt.“</p><lb/> <p>„Ich kenne auch Regierungen, ſetzte die Gar¬<lb/> gazin darauf, die erſchrecken, wenn man ihre Ge¬<lb/> danken ausſpricht, beſonders, wenn ſie gar keine<lb/> haben.“</p><lb/> <p>Der Kriegsrath Alltag wandte ſich mit einem<lb/> innern Schaudern ab. Er hatte nicht geglaubt, daß<lb/> vornehme Perſonen ſo reſpectlos von der Regierung<lb/> ſprechen könnten.</p><lb/> <p>Die Gruppe löſte ſich auf, als die Janitſcharen¬<lb/> muſik das Anrücken eines neuen Bataillons verkün¬<lb/> dete. Adelheid ſtreifte mit dem Präſentirbrett an<lb/> Walter vorbei: „Ein bischen zuvorkommender gegen<lb/> meinen Vater! Auch mit der Mutter könnten <hi rendition="#g">Sie</hi><lb/> mehr ſprechen.“ Der Jubel am Fenſter und auf der<lb/> Straße erſparte ihm die Antwort.</p><lb/> <p>Am lauteſten ward es in dem kleinen Neben¬<lb/> zimmer. Eine weibliche durchdringende Stimme ließ<lb/> ſich vernehmen:</p><lb/> <p>„Nein, ſag ich doch, ſo vieles Volk, und alle<lb/> zum Todtſchießen! 's iſt grauſam! — Sieh mal<lb/> Fritz, wie ſie blitzen, die Spontons! Da der mit dem<lb/> rothen Federbuſch! — Malwine, willſt Du Dich nicht<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0019]
ſtehen. Fuchſius beſorgte für die Hamburger Zeitung
Regierungsartikel.
„Die erlauchte Fürſtin, entgegnete Fuchſius, weiß,
daß gewiſſe Regierungen ſchüchternen Jungfrauen
gleichen, die in ihrer Gegenwart keine Schmeicheleien
vertragen, hinter ihrem Rücken hören ſie ſich recht
gern gelobt.“
„Ich kenne auch Regierungen, ſetzte die Gar¬
gazin darauf, die erſchrecken, wenn man ihre Ge¬
danken ausſpricht, beſonders, wenn ſie gar keine
haben.“
Der Kriegsrath Alltag wandte ſich mit einem
innern Schaudern ab. Er hatte nicht geglaubt, daß
vornehme Perſonen ſo reſpectlos von der Regierung
ſprechen könnten.
Die Gruppe löſte ſich auf, als die Janitſcharen¬
muſik das Anrücken eines neuen Bataillons verkün¬
dete. Adelheid ſtreifte mit dem Präſentirbrett an
Walter vorbei: „Ein bischen zuvorkommender gegen
meinen Vater! Auch mit der Mutter könnten Sie
mehr ſprechen.“ Der Jubel am Fenſter und auf der
Straße erſparte ihm die Antwort.
Am lauteſten ward es in dem kleinen Neben¬
zimmer. Eine weibliche durchdringende Stimme ließ
ſich vernehmen:
„Nein, ſag ich doch, ſo vieles Volk, und alle
zum Todtſchießen! 's iſt grauſam! — Sieh mal
Fritz, wie ſie blitzen, die Spontons! Da der mit dem
rothen Federbuſch! — Malwine, willſt Du Dich nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |