Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.Auch die Fürstin Gargazin hatte das Haus mit "In einer Stadt, wo das Theater eine so große "Es wäre doch grausam, fuhr die Fürstin fort, Kämmerchen vermiethen spielte. Vom Rhein nach "Das könnte das beste Heer demoralisiren," äu¬ Der Geheimräthin schien die entschiedene Sprache "Ich sprach Diplomaten, die aus der Note nur "Aus welcher Zeitung ist der Artikel, Herr van "Aus dem Hamburger unparteiischen Correspon¬ "Warum müssen wir das nun aus einem frem¬ "Dann ist's auch vielleicht nicht wahr," lächelte Auch die Fürſtin Gargazin hatte das Haus mit „In einer Stadt, wo das Theater eine ſo große „Es wäre doch grauſam, fuhr die Fürſtin fort, Kämmerchen vermiethen ſpielte. Vom Rhein nach „Das könnte das beſte Heer demoraliſiren,“ äu¬ Der Geheimräthin ſchien die entſchiedene Sprache „Ich ſprach Diplomaten, die aus der Note nur „Aus welcher Zeitung iſt der Artikel, Herr van „Aus dem Hamburger unparteiiſchen Correspon¬ „Warum müſſen wir das nun aus einem frem¬ „Dann iſt's auch vielleicht nicht wahr,“ lächelte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0018" n="8"/> <p>Auch die Fürſtin Gargazin hatte das Haus mit<lb/> ihrem Beſuch gewürdigt. Sie lächelte, zum Rath<lb/> Fuchſius ſich abwendend: „Mir will die Vorſtellung<lb/> einer Komödie noch nicht aus dem Sinn.“</p><lb/> <p>„In einer Stadt, wo das Theater eine ſo große<lb/> Rolle ſpielt, entgegnete der Rath, iſt dieſer Gedanke<lb/> allerdings ſehr natürlich.“</p><lb/> <p>„Es wäre doch grauſam, fuhr die Fürſtin fort,<lb/> wenn man mit den armen Menſchen wieder nur</p><lb/> <p>Kämmerchen vermiethen ſpielte. Vom Rhein nach<lb/> der Weichſel, und von der Weichſel nach dem Main!“</p><lb/> <p>„Das könnte das beſte Heer demoraliſiren,“ äu¬<lb/> ßerten mehre.</p><lb/> <p>Der Geheimräthin ſchien die entſchiedene Sprache<lb/> des Preußiſchen Miniſters doch jetzt den Zweifel auf¬<lb/> zuheben.</p><lb/> <p>„Ich ſprach Diplomaten, die aus der Note nur<lb/> den Sinn herausleſen, bemerkte die Fürſtin, daß<lb/> Preußen unter allen Umſtänden Friede will.“</p><lb/> <p>„Aus welcher Zeitung iſt der Artikel, Herr van<lb/> Aſten?“ fragte die Lupinus.</p><lb/> <p>„Aus dem Hamburger unparteiiſchen Correspon¬<lb/> denten, der heut Morgen ankam.“</p><lb/> <p>„Warum müſſen wir das nun aus einem frem¬<lb/> den Blatt erfahren! Ueber etwas, das uns ſo nahe<lb/> angeht, leſen wir kein Wort in unſern Zeitungen.“</p><lb/> <p>„Dann iſt's auch vielleicht nicht wahr,“ lächelte<lb/> die Fürſtin mit einem beſondern Blicke auf den<lb/> Regierungsrath. Es mochten mehre den Blick ver¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0018]
Auch die Fürſtin Gargazin hatte das Haus mit
ihrem Beſuch gewürdigt. Sie lächelte, zum Rath
Fuchſius ſich abwendend: „Mir will die Vorſtellung
einer Komödie noch nicht aus dem Sinn.“
„In einer Stadt, wo das Theater eine ſo große
Rolle ſpielt, entgegnete der Rath, iſt dieſer Gedanke
allerdings ſehr natürlich.“
„Es wäre doch grauſam, fuhr die Fürſtin fort,
wenn man mit den armen Menſchen wieder nur
Kämmerchen vermiethen ſpielte. Vom Rhein nach
der Weichſel, und von der Weichſel nach dem Main!“
„Das könnte das beſte Heer demoraliſiren,“ äu¬
ßerten mehre.
Der Geheimräthin ſchien die entſchiedene Sprache
des Preußiſchen Miniſters doch jetzt den Zweifel auf¬
zuheben.
„Ich ſprach Diplomaten, die aus der Note nur
den Sinn herausleſen, bemerkte die Fürſtin, daß
Preußen unter allen Umſtänden Friede will.“
„Aus welcher Zeitung iſt der Artikel, Herr van
Aſten?“ fragte die Lupinus.
„Aus dem Hamburger unparteiiſchen Correspon¬
denten, der heut Morgen ankam.“
„Warum müſſen wir das nun aus einem frem¬
den Blatt erfahren! Ueber etwas, das uns ſo nahe
angeht, leſen wir kein Wort in unſern Zeitungen.“
„Dann iſt's auch vielleicht nicht wahr,“ lächelte
die Fürſtin mit einem beſondern Blicke auf den
Regierungsrath. Es mochten mehre den Blick ver¬
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