Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852."Habe ich Sie beleidigt?" "Mich?" "Sie raunen mir da eine entsetzliche Möglichkeit "Possen! Phantasiestücke. -- A propos, haben Er war an das Glasschränkchen getreten, und "Ich werde noch Ihres Unterrichts in manchen "Nur mit keiner Sylbe gegen Jemand davon Mit einem zweiten Händedruck hatte er die Freudvoll und leidvoll, Gedankenvoll sein am Fortepiano sang. "Die Kleine singt recht hübsch." "Reichardt ist zufrieden. Dusseck war neulich "Weil Sie gut zu essen geben -- und Ihr „Habe ich Sie beleidigt?“ „Mich?“ „Sie raunen mir da eine entſetzliche Möglichkeit „Poſſen! Phantaſieſtücke. — A propos, haben Er war an das Glasſchränkchen getreten, und „Ich werde noch Ihres Unterrichts in manchen „Nur mit keiner Sylbe gegen Jemand davon Mit einem zweiten Händedruck hatte er die Freudvoll und leidvoll, Gedankenvoll ſein am Fortepiano ſang. „Die Kleine ſingt recht hübſch.“ „Reichardt iſt zufrieden. Duſſeck war neulich „Weil Sie gut zu eſſen geben — und Ihr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0255" n="245"/> <p>„Habe ich Sie beleidigt?“</p><lb/> <p>„Mich?“</p><lb/> <p>„Sie raunen mir da eine entſetzliche Möglichkeit<lb/> ins Ohr.“</p><lb/> <p>„Poſſen! Phantaſieſtücke. — <hi rendition="#aq">A propos</hi>, haben<lb/> Sie Ihre kleine Apotheke arrangirt? — Den Aether<lb/> brauchen Sie, ich bitte nochmals, nur im äußerſten<lb/> Nothfall.“</p><lb/> <p>Er war an das Glasſchränkchen getreten, und<lb/> überſah die Etiketten der Gläſer.</p><lb/> <p>„Ich werde noch Ihres Unterrichts in manchen<lb/> Mixturen bedürfen.“</p><lb/> <p>„Nur mit keiner Sylbe gegen Jemand davon<lb/> erwähnt. Doctor Mucius und die Andern wären<lb/> im Stande einen Ausweiſungsbefehl gegen mich zu<lb/> erwirken. Die Herren Aerzte vertragen es nicht,<lb/> wenn man in ihr Amt pfuſcht.“</p><lb/> <p>Mit einem zweiten Händedruck hatte er die<lb/> Thür erfaßt, als Adelheids volltönende Stimme im<lb/> Zimmer hinter dem Entree die Reichardtſche Com¬<lb/> poſition des</p><lb/> <lg type="poem"> <l rendition="#et">Freudvoll und leidvoll,</l><lb/> <l rendition="#et">Gedankenvoll ſein</l> </lg><lb/> <p>am Fortepiano ſang.</p><lb/> <p>„Die Kleine ſingt recht hübſch.“</p><lb/> <p>„Reichardt iſt zufrieden. Duſſeck war neulich<lb/> entzückt.“</p><lb/> <p>„Weil Sie gut zu eſſen geben — und Ihr<lb/> Wein vortrefflich iſt.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [245/0255]
„Habe ich Sie beleidigt?“
„Mich?“
„Sie raunen mir da eine entſetzliche Möglichkeit
ins Ohr.“
„Poſſen! Phantaſieſtücke. — A propos, haben
Sie Ihre kleine Apotheke arrangirt? — Den Aether
brauchen Sie, ich bitte nochmals, nur im äußerſten
Nothfall.“
Er war an das Glasſchränkchen getreten, und
überſah die Etiketten der Gläſer.
„Ich werde noch Ihres Unterrichts in manchen
Mixturen bedürfen.“
„Nur mit keiner Sylbe gegen Jemand davon
erwähnt. Doctor Mucius und die Andern wären
im Stande einen Ausweiſungsbefehl gegen mich zu
erwirken. Die Herren Aerzte vertragen es nicht,
wenn man in ihr Amt pfuſcht.“
Mit einem zweiten Händedruck hatte er die
Thür erfaßt, als Adelheids volltönende Stimme im
Zimmer hinter dem Entree die Reichardtſche Com¬
poſition des
Freudvoll und leidvoll,
Gedankenvoll ſein
am Fortepiano ſang.
„Die Kleine ſingt recht hübſch.“
„Reichardt iſt zufrieden. Duſſeck war neulich
entzückt.“
„Weil Sie gut zu eſſen geben — und Ihr
Wein vortrefflich iſt.“
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