Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.was ich ahne -- Dann hören Sie mehr von "Na was ist das, Dohleneck?" "Ja, was ist's! So soll doch Gott den Teufel "Der Brief deutet auf andres, was voranging?" "Freilich, schon zwei solche Wische, und neulich "Herr Bruder besinnen Sie sich, sagte der Wacht¬ "Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du "Herr Bruder haben wahrscheinlich einige Avan¬ "Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber Der Rittmeister hörte ihn nicht, er saß den Der Arrestat überflog das Billet: was ich ahne — Dann hören Sie mehr von „Na was iſt das, Dohleneck?“ „Ja, was iſt's! So ſoll doch Gott den Teufel „Der Brief deutet auf andres, was voranging?“ „Freilich, ſchon zwei ſolche Wiſche, und neulich „Herr Bruder beſinnen Sie ſich, ſagte der Wacht¬ „Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du „Herr Bruder haben wahrſcheinlich einige Avan¬ „Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber Der Rittmeiſter hörte ihn nicht, er ſaß den Der Arreſtat überflog das Billet: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0211" n="201"/> was ich ahne — Dann hören Sie mehr von<lb/> mir.““</p><lb/> <p>„Na was iſt das, Dohleneck?“</p><lb/> <p>„Ja, was iſt's! So ſoll doch Gott den Teufel<lb/> todtſchlagen, wenn ich 'ne Sterbensſilbe von verſtehe!“</p><lb/> <p>„Der Brief deutet auf andres, was voranging?“</p><lb/> <p>„Freilich, ſchon zwei ſolche Wiſche, und neulich<lb/> auf der Maskerade ward mir was ins Ohr geflüſtert.<lb/> Ich glaube, ich bin in einem Tollhauſe.“</p><lb/> <p>„Herr Bruder beſinnen Sie ſich, ſagte der Wacht¬<lb/> habende. Da ſind ja viele Indicien im Briefe: —<lb/> eine ſchöne Frau, alſo iſt's kein Mädchen, eine Frau,<lb/> die Sie beleidigt hat, eine Frau, an deren Fenſter<lb/> Sie täglich vorbeireiten. An welcher Ecke laſſen Sie<lb/> die Trompeter blaſen? Und Balſaminen ſtehn am<lb/> Fenſter.“</p><lb/> <p>„Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du<lb/> biſt immer ſo commode. Haſt's lieber, wenn's Mäd¬<lb/> chen zu Dir kommt, als daß Du zu ihm gehſt.“</p><lb/> <p>„Herr Bruder haben wahrſcheinlich einige Avan¬<lb/> cen nicht bemerkt, ſagte der Arreſtat, ſo was nimmt<lb/> das Frauenzimmer übel.“</p><lb/> <p>„Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber<lb/> Onkel iſt auch jetzt ſehr intereſſant geworden, ſeit der<lb/> Geſchichte mit der Jenny.“</p><lb/> <p>Der Rittmeiſter hörte ihn nicht, er ſaß den<lb/> Ellenbogen auf dem Tiſch, die Fauſt an die Stirn<lb/> gedrückt.</p><lb/> <p>Der Arreſtat überflog das Billet:</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [201/0211]
was ich ahne — Dann hören Sie mehr von
mir.““
„Na was iſt das, Dohleneck?“
„Ja, was iſt's! So ſoll doch Gott den Teufel
todtſchlagen, wenn ich 'ne Sterbensſilbe von verſtehe!“
„Der Brief deutet auf andres, was voranging?“
„Freilich, ſchon zwei ſolche Wiſche, und neulich
auf der Maskerade ward mir was ins Ohr geflüſtert.
Ich glaube, ich bin in einem Tollhauſe.“
„Herr Bruder beſinnen Sie ſich, ſagte der Wacht¬
habende. Da ſind ja viele Indicien im Briefe: —
eine ſchöne Frau, alſo iſt's kein Mädchen, eine Frau,
die Sie beleidigt hat, eine Frau, an deren Fenſter
Sie täglich vorbeireiten. An welcher Ecke laſſen Sie
die Trompeter blaſen? Und Balſaminen ſtehn am
Fenſter.“
„Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du
biſt immer ſo commode. Haſt's lieber, wenn's Mäd¬
chen zu Dir kommt, als daß Du zu ihm gehſt.“
„Herr Bruder haben wahrſcheinlich einige Avan¬
cen nicht bemerkt, ſagte der Arreſtat, ſo was nimmt
das Frauenzimmer übel.“
„Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber
Onkel iſt auch jetzt ſehr intereſſant geworden, ſeit der
Geſchichte mit der Jenny.“
Der Rittmeiſter hörte ihn nicht, er ſaß den
Ellenbogen auf dem Tiſch, die Fauſt an die Stirn
gedrückt.
Der Arreſtat überflog das Billet:
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