"Ja, was ist's! So soll doch Gott den Teufel todtschlagen, wenn ich 'ne Sterbenssilbe von verstehe!"
"Der Brief deutet auf andres, was voranging?"
"Freilich, schon zwei solche Wische, und neulich auf der Maskerade ward mir was ins Ohr geflüstert. Ich glaube, ich bin in einem Tollhause."
"Herr Bruder besinnen Sie sich, sagte der Wacht¬ habende. Da sind ja viele Indicien im Briefe: -- eine schöne Frau, also ist's kein Mädchen, eine Frau, die Sie beleidigt hat, eine Frau, an deren Fenster Sie täglich vorbeireiten. An welcher Ecke lassen Sie die Trompeter blasen? Und Balsaminen stehn am Fenster."
"Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du bist immer so commode. Hast's lieber, wenn's Mäd¬ chen zu Dir kommt, als daß Du zu ihm gehst."
"Herr Bruder haben wahrscheinlich einige Avan¬ cen nicht bemerkt, sagte der Arrestat, so was nimmt das Frauenzimmer übel."
"Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber Onkel ist auch jetzt sehr interessant geworden, seit der Geschichte mit der Jenny."
Der Rittmeister hörte ihn nicht, er saß den Ellenbogen auf dem Tisch, die Faust an die Stirn gedrückt.
Der Arrestat überflog das Billet:
was ich ahne — Dann hören Sie mehr von mir.““
„Na was iſt das, Dohleneck?“
„Ja, was iſt's! So ſoll doch Gott den Teufel todtſchlagen, wenn ich 'ne Sterbensſilbe von verſtehe!“
„Der Brief deutet auf andres, was voranging?“
„Freilich, ſchon zwei ſolche Wiſche, und neulich auf der Maskerade ward mir was ins Ohr geflüſtert. Ich glaube, ich bin in einem Tollhauſe.“
„Herr Bruder beſinnen Sie ſich, ſagte der Wacht¬ habende. Da ſind ja viele Indicien im Briefe: — eine ſchöne Frau, alſo iſt's kein Mädchen, eine Frau, die Sie beleidigt hat, eine Frau, an deren Fenſter Sie täglich vorbeireiten. An welcher Ecke laſſen Sie die Trompeter blaſen? Und Balſaminen ſtehn am Fenſter.“
„Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du biſt immer ſo commode. Haſt's lieber, wenn's Mäd¬ chen zu Dir kommt, als daß Du zu ihm gehſt.“
„Herr Bruder haben wahrſcheinlich einige Avan¬ cen nicht bemerkt, ſagte der Arreſtat, ſo was nimmt das Frauenzimmer übel.“
„Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber Onkel iſt auch jetzt ſehr intereſſant geworden, ſeit der Geſchichte mit der Jenny.“
Der Rittmeiſter hörte ihn nicht, er ſaß den Ellenbogen auf dem Tiſch, die Fauſt an die Stirn gedrückt.
Der Arreſtat überflog das Billet:
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[201/0211]
was ich ahne — Dann hören Sie mehr von
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„Na was iſt das, Dohleneck?“
„Ja, was iſt's! So ſoll doch Gott den Teufel
todtſchlagen, wenn ich 'ne Sterbensſilbe von verſtehe!“
„Der Brief deutet auf andres, was voranging?“
„Freilich, ſchon zwei ſolche Wiſche, und neulich
auf der Maskerade ward mir was ins Ohr geflüſtert.
Ich glaube, ich bin in einem Tollhauſe.“
„Herr Bruder beſinnen Sie ſich, ſagte der Wacht¬
habende. Da ſind ja viele Indicien im Briefe: —
eine ſchöne Frau, alſo iſt's kein Mädchen, eine Frau,
die Sie beleidigt hat, eine Frau, an deren Fenſter
Sie täglich vorbeireiten. An welcher Ecke laſſen Sie
die Trompeter blaſen? Und Balſaminen ſtehn am
Fenſter.“
„Onkel, übertrags mir, ich kriegs raus. Du
biſt immer ſo commode. Haſt's lieber, wenn's Mäd¬
chen zu Dir kommt, als daß Du zu ihm gehſt.“
„Herr Bruder haben wahrſcheinlich einige Avan¬
cen nicht bemerkt, ſagte der Arreſtat, ſo was nimmt
das Frauenzimmer übel.“
„Das will ich meinen, rief der Cornet. Aber
Onkel iſt auch jetzt ſehr intereſſant geworden, ſeit der
Geſchichte mit der Jenny.“
Der Rittmeiſter hörte ihn nicht, er ſaß den
Ellenbogen auf dem Tiſch, die Fauſt an die Stirn
gedrückt.
Der Arreſtat überflog das Billet:
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/211>, abgerufen am 08.07.2024.
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