Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852."Und wenn man den General nicht fängt, ist "Werde Sie um Erklärung nachher bitten lassen, "Kik in die Welt! rief der Rittmeister. Cornet "Der wäre im Stande, und forderte den "Fritz, merkst Du was! Der Capitain speculirt "Onkel, wir stehn in Relationen." "Halt's Maul! Willst Du dem Herrn Capitain „Und wenn man den General nicht fängt, iſt „Werde Sie um Erklärung nachher bitten laſſen, „Kik in die Welt! rief der Rittmeiſter. Cornet „Der wäre im Stande, und forderte den „Fritz, merkſt Du was! Der Capitain ſpeculirt „Onkel, wir ſtehn in Relationen.“ „Halt's Maul! Willſt Du dem Herrn Capitain <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0199" n="189"/> <p>„Und wenn man den General nicht fängt, iſt<lb/> man zuweilen mit dem Cornet zufrieden,“ bemerkte<lb/> der Wachthabende.</p><lb/> <p>„Werde Sie um Erklärung nachher bitten laſſen,<lb/> Herr Lieutenant!“ ſagte der Cornet, ohne ſeine Stel¬<lb/> lung zu ändern.</p><lb/> <p>„Kik in die Welt! rief der Rittmeiſter. Cornet<lb/> Wolfskehl genannt zu Ritzengnitz, ein Cornet kann<lb/> keinen Officier um Erklärung bitten laſſen.“</p><lb/> <p>„Der wäre im Stande, und forderte den<lb/> Prinzen ſelbſt, ſagte der Arreſtat. Gefällt mir an<lb/> ihm. Solche lieben die Damen. Plaudert nicht<lb/> am Morgen in der Wachtſtube die Eroberungen der<lb/> Nacht aus.“</p><lb/> <p>„Fritz, merkſt Du was! Der Capitain ſpeculirt<lb/> auf Deinen Beutel. Lob iſt nicht umſonſt. Revan¬<lb/> chire Dich, bezahl ſeine Schulden. — Er rührt ſich<lb/> wahrhaftig nicht. So ein junger Glückspilz! Das<lb/> war das pfiffigſte Stück meiner ſeligen Schweſter,<lb/> daß ſie ihren Alten beſchwatzen mußte, ihn mit ein¬<lb/> undzwanzig mündig zu erklären. Um 'ne halbe<lb/> Million das Pupillencollegium betrügen! Als ob die<lb/> Weiber das nicht wüßten, auch ohne Pupillencolle¬<lb/> gium, und nun bildet ſich der Junge ein, 's iſt um<lb/> ſein glattes Geſicht.“</p><lb/> <p>„Onkel, wir ſtehn in Relationen.“</p><lb/> <p>„Halt's Maul! Willſt Du dem Herrn Capitain<lb/> ſeine Spielſchuld vorſtrecken? Das iſt das vernünf¬<lb/> tigſte, was Du thun kannſt.“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [189/0199]
„Und wenn man den General nicht fängt, iſt
man zuweilen mit dem Cornet zufrieden,“ bemerkte
der Wachthabende.
„Werde Sie um Erklärung nachher bitten laſſen,
Herr Lieutenant!“ ſagte der Cornet, ohne ſeine Stel¬
lung zu ändern.
„Kik in die Welt! rief der Rittmeiſter. Cornet
Wolfskehl genannt zu Ritzengnitz, ein Cornet kann
keinen Officier um Erklärung bitten laſſen.“
„Der wäre im Stande, und forderte den
Prinzen ſelbſt, ſagte der Arreſtat. Gefällt mir an
ihm. Solche lieben die Damen. Plaudert nicht
am Morgen in der Wachtſtube die Eroberungen der
Nacht aus.“
„Fritz, merkſt Du was! Der Capitain ſpeculirt
auf Deinen Beutel. Lob iſt nicht umſonſt. Revan¬
chire Dich, bezahl ſeine Schulden. — Er rührt ſich
wahrhaftig nicht. So ein junger Glückspilz! Das
war das pfiffigſte Stück meiner ſeligen Schweſter,
daß ſie ihren Alten beſchwatzen mußte, ihn mit ein¬
undzwanzig mündig zu erklären. Um 'ne halbe
Million das Pupillencollegium betrügen! Als ob die
Weiber das nicht wüßten, auch ohne Pupillencolle¬
gium, und nun bildet ſich der Junge ein, 's iſt um
ſein glattes Geſicht.“
„Onkel, wir ſtehn in Relationen.“
„Halt's Maul! Willſt Du dem Herrn Capitain
ſeine Spielſchuld vorſtrecken? Das iſt das vernünf¬
tigſte, was Du thun kannſt.“
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