Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852.hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die "Fürstin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?" "Ich liebe nicht den Cultus für sogenannte große "Ein Erbstück der Familie." "Sagen Sie dieser Menschen, dieser Stadt, dieser "Ohne den Character zu haben, die neue sich "Wenn jeder die Sphäre des Andern durchschauen hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die „Fürſtin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?“ „Ich liebe nicht den Cultus für ſogenannte große „Ein Erbſtück der Familie.“ „Sagen Sie dieſer Menſchen, dieſer Stadt, dieſer „Ohne den Character zu haben, die neue ſich „Wenn jeder die Sphäre des Andern durchſchauen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0149" n="139"/> hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die<lb/> Fürſtin gewartet, als er ſie hinausführte.</p><lb/> <p>„Fürſtin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?“<lb/> bemerkte Herr von Wandel, als er auf einen raſchen<lb/> Armdruck ſie ſeitwärts in ein Zimmer geführt, damit<lb/> ſie dem Dichter, der die Treppe heraufkam, nicht<lb/> begegne.</p><lb/> <p>„Ich liebe nicht den Cultus für ſogenannte große<lb/> Menſchen, antwortete die Fürſtin beim Hinuntergehen.<lb/> Die Lupinus wird ſich mit dieſem Zauberfeſt wieder<lb/> lächerlich machen.“</p><lb/> <p>„Ein Erbſtück der Familie.“</p><lb/> <p>„Sagen Sie dieſer Menſchen, dieſer Stadt, dieſer<lb/> Zeit. Weil jeder aus ſeiner Sphäre treten möchte —“</p><lb/> <p>„Ohne den Character zu haben, die neue ſich<lb/> unterthänig zu machen.“</p><lb/> <p>„Wenn jeder die Sphäre des Andern durchſchauen<lb/> könnte! erwiederte die Fürſtin langſam, den Blick<lb/> auf den Begleiter gerichtet. Uebrigens thut mir die<lb/> arme Frau leid. Prinz Louis wird nie zu ihr kom¬<lb/> men. Sie läßt alle ihre Minen umſonſt ſpringen.“<lb/> Die Fürſtin drückte beim Einſteigen dem Legations¬<lb/> rath die Hand: „Ich werde nichts vergeſſen.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [139/0149]
hätte doch in zu ehrerbietiger Entfernung auf die
Fürſtin gewartet, als er ſie hinausführte.
„Fürſtin Gargazin liebt Herrn Jean Paul nicht?“
bemerkte Herr von Wandel, als er auf einen raſchen
Armdruck ſie ſeitwärts in ein Zimmer geführt, damit
ſie dem Dichter, der die Treppe heraufkam, nicht
begegne.
„Ich liebe nicht den Cultus für ſogenannte große
Menſchen, antwortete die Fürſtin beim Hinuntergehen.
Die Lupinus wird ſich mit dieſem Zauberfeſt wieder
lächerlich machen.“
„Ein Erbſtück der Familie.“
„Sagen Sie dieſer Menſchen, dieſer Stadt, dieſer
Zeit. Weil jeder aus ſeiner Sphäre treten möchte —“
„Ohne den Character zu haben, die neue ſich
unterthänig zu machen.“
„Wenn jeder die Sphäre des Andern durchſchauen
könnte! erwiederte die Fürſtin langſam, den Blick
auf den Begleiter gerichtet. Uebrigens thut mir die
arme Frau leid. Prinz Louis wird nie zu ihr kom¬
men. Sie läßt alle ihre Minen umſonſt ſpringen.“
Die Fürſtin drückte beim Einſteigen dem Legations¬
rath die Hand: „Ich werde nichts vergeſſen.“
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