Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852.Malchen. Das ist ja eine höchst respectable Dame. "Liebenswürdiger Schäker! Kennen Sie denn "Vermuthlich ein eben so respectabler Herr, wie "Theuerster Bovillard, Sie irren sich. Er ist "Ich nicht, mein Herr! trumpfte Bovillard. "Sein Sie überzeugt, ich gleiche die Sache zu Der Jüngere eilte an's Fenster, um es aufzu¬ "Bovillard! Was wollen Sie thun?" "Die Polizei rufen. Wissen Sie nicht, daß "Sind Sie rasend! Man würde --" Malchen. Das iſt ja eine höchſt reſpectable Dame. „Liebenswürdiger Schäker! Kennen Sie denn „Vermuthlich ein eben ſo reſpectabler Herr, wie „Theuerſter Bovillard, Sie irren ſich. Er iſt „Ich nicht, mein Herr! trumpfte Bovillard. „Sein Sie überzeugt, ich gleiche die Sache zu Der Jüngere eilte an's Fenſter, um es aufzu¬ „Bovillard! Was wollen Sie thun?“ „Die Polizei rufen. Wiſſen Sie nicht, daß „Sind Sie raſend! Man würde —“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0340" n="326"/> Malchen. Das iſt ja eine höchſt reſpectable Dame.<lb/> Sie erfreut ſich wenigſtens einer Protection, die ihr<lb/> nur Ehre bringen kann.“</p><lb/> <p>„Liebenswürdiger Schäker! Kennen Sie denn<lb/> aber den Herrn von Wandel?“</p><lb/> <p>„Vermuthlich ein eben ſo reſpectabler Herr, wie<lb/> Ihre Freundin.“</p><lb/> <p>„Theuerſter Bovillard, Sie irren ſich. Er iſt<lb/> ein intimer Freund Ihres Herrn Vaters; ich ver¬<lb/> ſichere Sie, einer der feinſten Köpfe, ein Mann der<lb/> Wiſſenſchaft, ein Gelehrter, ein Mann von ſtupenden<lb/> Kenntniſſen, ein Diplomat und von den liebens¬<lb/> würdigſten Eigenſchaften. Sie müſſen ſich kennen ler¬<lb/> nen. O Sie werden es mir danken. Und dabei ein<lb/> Gemüth wie ein Kind, unwiderſtehlich bei den Da¬<lb/> men. Ich ſage Ihnen, Sie werden Freunde werden,<lb/> wenn ich Sie bei ihm einführe, Sie werden ſehen,<lb/> er hat Alles vergeſſen.“</p><lb/> <p>„Ich nicht, mein Herr! trumpfte Bovillard.<lb/> Entweder, oder — Wollen Sie nicht?“</p><lb/> <p>„Sein Sie überzeugt, ich gleiche die Sache zu<lb/> Ihrer Zufriedenheit aus.“</p><lb/> <p>Der Jüngere eilte an's Fenſter, um es aufzu¬<lb/> reißen.</p><lb/> <p>„Bovillard! Was wollen Sie thun?“</p><lb/> <p>„Die Polizei rufen. Wiſſen Sie nicht, daß<lb/> wir eingeſchloſſen ſind. In dem leeren Neſt habe<lb/> ich nicht Luſt die Nacht zu verbringen.“</p><lb/> <p>„Sind Sie raſend! Man würde —“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [326/0340]
Malchen. Das iſt ja eine höchſt reſpectable Dame.
Sie erfreut ſich wenigſtens einer Protection, die ihr
nur Ehre bringen kann.“
„Liebenswürdiger Schäker! Kennen Sie denn
aber den Herrn von Wandel?“
„Vermuthlich ein eben ſo reſpectabler Herr, wie
Ihre Freundin.“
„Theuerſter Bovillard, Sie irren ſich. Er iſt
ein intimer Freund Ihres Herrn Vaters; ich ver¬
ſichere Sie, einer der feinſten Köpfe, ein Mann der
Wiſſenſchaft, ein Gelehrter, ein Mann von ſtupenden
Kenntniſſen, ein Diplomat und von den liebens¬
würdigſten Eigenſchaften. Sie müſſen ſich kennen ler¬
nen. O Sie werden es mir danken. Und dabei ein
Gemüth wie ein Kind, unwiderſtehlich bei den Da¬
men. Ich ſage Ihnen, Sie werden Freunde werden,
wenn ich Sie bei ihm einführe, Sie werden ſehen,
er hat Alles vergeſſen.“
„Ich nicht, mein Herr! trumpfte Bovillard.
Entweder, oder — Wollen Sie nicht?“
„Sein Sie überzeugt, ich gleiche die Sache zu
Ihrer Zufriedenheit aus.“
Der Jüngere eilte an's Fenſter, um es aufzu¬
reißen.
„Bovillard! Was wollen Sie thun?“
„Die Polizei rufen. Wiſſen Sie nicht, daß
wir eingeſchloſſen ſind. In dem leeren Neſt habe
ich nicht Luſt die Nacht zu verbringen.“
„Sind Sie raſend! Man würde —“
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