Weshalb der Kriegsrath endlich nachgab, war, daß er in der Ferne die Gensd'armerieofficiere gal¬ loppiren hörte. Aber die Wagenthür klappte noch in der Luft, sie hatten sich noch keinen Abschied zu¬ gerufen, als die Räder schon durch den fluthenden Giesbach rollten.
Entweder wollte er die Wagenthür zuschlagen, oder war es, um seiner Tochter Anweisungen zu geben, weshalb der Vater nachstürzte. "Der Herr Kriegs¬ rath ertrinken!" schrie die Jette, aus der Kutsche wehten sie, er möge zurückbleiben.
"An den Tag werden wir lange denken!" ent¬ fuhr es dem Kriegsrath. Seine Frau drückte ver¬ stohlen seine Hand, er drückte sie wieder. "Und Mam¬ sell Adelheid werden auch bald warm werden, tröstete die Jette, sie sitzen so eng zusammen."
Die Officiere ritten vorüber ohne von der Fa¬ milie Notiz zu nehmen. Das Wasser war schon im Ablaufen und man versuchte die Passage. Sie gelang
Dreizehntes Kapitel. Wie es im Hauſe ausſieht.
Weshalb der Kriegsrath endlich nachgab, war, daß er in der Ferne die Gensd'armerieofficiere gal¬ loppiren hörte. Aber die Wagenthür klappte noch in der Luft, ſie hatten ſich noch keinen Abſchied zu¬ gerufen, als die Räder ſchon durch den fluthenden Giesbach rollten.
Entweder wollte er die Wagenthür zuſchlagen, oder war es, um ſeiner Tochter Anweiſungen zu geben, weshalb der Vater nachſtürzte. „Der Herr Kriegs¬ rath ertrinken!“ ſchrie die Jette, aus der Kutſche wehten ſie, er möge zurückbleiben.
„An den Tag werden wir lange denken!“ ent¬ fuhr es dem Kriegsrath. Seine Frau drückte ver¬ ſtohlen ſeine Hand, er drückte ſie wieder. „Und Mam¬ ſell Adelheid werden auch bald warm werden, tröſtete die Jette, ſie ſitzen ſo eng zuſammen.“
Die Officiere ritten vorüber ohne von der Fa¬ milie Notiz zu nehmen. Das Waſſer war ſchon im Ablaufen und man verſuchte die Paſſage. Sie gelang
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Dreizehntes Kapitel.
Wie es im Hauſe ausſieht.
Weshalb der Kriegsrath endlich nachgab, war,
daß er in der Ferne die Gensd'armerieofficiere gal¬
loppiren hörte. Aber die Wagenthür klappte noch
in der Luft, ſie hatten ſich noch keinen Abſchied zu¬
gerufen, als die Räder ſchon durch den fluthenden
Giesbach rollten.
Entweder wollte er die Wagenthür zuſchlagen,
oder war es, um ſeiner Tochter Anweiſungen zu
geben, weshalb der Vater nachſtürzte. „Der Herr Kriegs¬
rath ertrinken!“ ſchrie die Jette, aus der Kutſche
wehten ſie, er möge zurückbleiben.
„An den Tag werden wir lange denken!“ ent¬
fuhr es dem Kriegsrath. Seine Frau drückte ver¬
ſtohlen ſeine Hand, er drückte ſie wieder. „Und Mam¬
ſell Adelheid werden auch bald warm werden, tröſtete
die Jette, ſie ſitzen ſo eng zuſammen.“
Die Officiere ritten vorüber ohne von der Fa¬
milie Notiz zu nehmen. Das Waſſer war ſchon im
Ablaufen und man verſuchte die Paſſage. Sie gelang
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852, S. [197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe01_1852/211>, abgerufen am 09.11.2024.
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